30. November 2024

Widerstand am »Schwarzen Freitag«

Übernommen von Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek:

Während die Handeltreibenden an diesem »Schwarzen Freitag« (Black Friday) alles in Bewegung setzen, die Konsumenten mit Niedrigpreisen zum Kauf von allerlei Tand zu motivieren, gibt es eine Koalition der »Unwilligen« die sich dem mit dem Kollektiv »Make Amazon Pay« entgegenstellen.

Mit der gemeinsamen Aktion in der Oberstadt am Freitag, wurde sich gezielt, wenn auch symbolisch, gegen die Onlinehandelplattform »Amazon« gewandt. Amazon sei das Paradebeispiel, wenn es um den übermäßigen Konsumismus geht. Wobei man hier nicht nur der Vermarktung des Black Friday angeprangert wird.

Im Fokus stehen primär die Umweltschäden, der negative Impakt sowohl im sozialen als eben auch im wirtschaftlichen Bereich. Es wird noch angegeben, dass der Druck, den die Onlinebestellungen in den Auslieferlagern von Amazon auslösen, auch dazu beiträgt, die Arbeitsunfälle um 45 Prozent zu erhöhen.

Warum Amazon?

Bei den auf internationalem Niveau stattfindenden Aktionen, an denen weit über 80 Organisationen teilnehmen, werden vorrangig die Arbeitsbedingungen und die Steuerflucht des Konzerns kritisiert. Die Forderung hier ist simpel: »Amazon muss seine Beschäftigten fair bezahlen und ihr Recht auf gewerkschaftliche Organisierung respektieren, seinen fairen Anteil an Steuern zahlen und sich für eine echte ökologische Nachhaltigkeit einsetzen«.

Da der europäische Sitz des US-Konzerns in Luxemburg ist, hat die Aktion etwas mehr als nur einen symbolischen Charakter, auch wenn dies im Rahmen der Weihnachtseinkäufe, wenig Interesse bei den Konsumenten erweckt. Die aber sollen endlich Verantwortung übernehmen.

Es wird in diesem Kontext ganz bewusst nicht vor der Amazon-Zentrale auf Kirchberg demonstriert, wobei dies eigentlich nur eine Frage der Zeit ist. So sollte der mündige Konsument wissen, dass der Laden von Jeff Bezos kaum bis gar keine Steuern zahlt.

Wenn die EU-Kommission beispielsweise von Amazon unberechtigte Steuernachlässe verurteilt – der Laden hätte eigentlich 250 Millionen Euro an die Staatskasse zurückgeben müssen – dann lehnt unsere Regierung dieses Geld ab. Nun hat man auch in Brüssel die Waffen gestreckt, die EU-Kommission hat das Verfahren ad acta gelegt. Der neue »Luc« könnte das Geld allerdings im Kampf gegen die Armut gut gebrauchen, aber das ist ein anderes Thema…

Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek

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