24. Dezember 2024

Rede des kubanischen Präsidenten Díaz-Canel auf der Großdemonstration in Havanna am 20. Dezember 2024

Übernommen von Granma:

Rede von Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas und Präsident der Republik, anlässlich des Marsches des Kämpfenden Volkes gegen die Blockade und für die Streichung Kubas von der Liste der Länder, die angeblich den Terrorismus unterstützen, auf der Antiimperialistischen Tribüne José Martí, am 20. Dezember 2024, dem „ 66. Jahr der Revolution“.

(Übersetzung der stenografischen Version der Präsidentschaft der Republik)

Lieber Armeegeneral Raúl Castro Ruz, Führer der kubanischen Revolution,

liebes kubanisches Volk,

liebe Einwohner Havannas,

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger:

Die derzeitige US-Regierung, die heute noch genau einen Monat im Weißen Haus verbleiben wird, hat nichts unternommen, um von der Linie der verstärkten Blockade und der wirtschaftlichen Erstickung Kubas abzurücken, die sie von der republikanische Regierung geerbt hat, die im Januar ins Oval Office zurückkehren wird.

Mit der Anwendung der 243 zusätzlichen Maßnahmen und der Beibehaltung Kubas auf der Liste der Länder, die angeblich den Terrorismus unterstützen, hat Biden die Politik, die Trump während seiner Amtszeit durchgesetzt hat, mit Disziplin und Grausamkeit fortgesetzt.

In den letzten Wochen und Tagen gab es zahlreiche Äußerungen von Persönlichkeiten aus den USA und aus anderen Teilen der Welt, in denen Biden aufgefordert wurde, von seiner Vollmacht Gebrauch zu machen, um zumindest den Namen eines Landes zu streichen, das niemals auf dieser fragwürdigen Liste hätte stehen dürfen.

Mit dem Finger auf Kuba als einen Staat zu zeigen, der angeblich den Terrorismus fördert, ist gelinde gesagt einfach falsch und unmoralisch, egal woher die Anschuldigung kommt. Wenn sie abervon US-amerikanischem Territorium ausgeht, wo gerade jetzt paramilitärische Gruppen trainieren, um terroristische Aktionen gegen die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen in Kuba zu organisieren, zu fördern und zu finanzieren, gerade jetzt trainieren, ist sie doppelt so schlimm.

Sie haben ihre Basis in Südflorida und sie verstecken sich nicht, um zu trainieren. Sie tun dies öffentlich, in aller Öffentlichkeit und unter dem Schutz der örtlichen Behörden, sogar unter Verletzung ihrer eigenen Gesetze und internationaler Verträge.

So handeln die USA seit vielen Jahren und gewähren bekennenden Terroristen dieses Kontinents wie Luis Posada Carriles und Orlando Bosch auf ihrem Territorium Unterschlupf, die, obwohl sie die Drahtzieher des abscheulichen Verbrechens von Barbados waren, friedlich in den Vereinigten Staaten gestorben sind, ohne jemals für ihre Verbrechen zu bezahlen.

Vor diesem Hintergrund kann keine US-Regierung Kuba als terroristischen Staat einstufen.

Die derzeitige US-Regierung ist sich dessen wohl bewusst. Dies wurde von Außenminister Antony Blinken im vergangenen Mai eingeräumt, als er gegenüber den Medien erklärte, dass es keine Rechtfertigung für das weitere Verbleiben Kubas in der Liste gebe..

Die Vereinigten Staaten erkennen dies an, handeln aber nicht, weil die US-Politik gegenüber Kuba vor mehr als sechs Jahrzehnten von einer Mafia-Hochburg der Batista-Anhänger mit Sitz in Südflorida gekapert wurde, vor der sie immer Schwäche gezeigt haben, wenn es darum ging, gegenüber unserem Land kohärent zu handeln.

Das fortgesetzte Verbleiben Kubas in dieser Liste und die Verschärfung der Blockadepolitik sind rücksichtslose Maßnahmen gegenüber dem kubanischen Volk, die jetzt endlich beendet werden müssen!

Durch die Verfolgung unseres internationalen Handels und die Verhinderung von Finanztransaktionen werden dem kubanischen Volk Nahrungsmittel, Medikamente, Treibstoff, Waren und Güter vorenthalten, die für sein Überleben wichtig sind.

Wenn unsere Exporte behindert oder die Beziehungen zu unseren Unternehmen verfolgt und bestraft werden, entzieht man dem Land wichtige Devisen zur Entwicklung und zur Finanzierung unseres Projekts der sozialen Gerechtigkeit .

Wenn Sie die Vergabe von Online-Diensten verhindern oder den akademischen und wissenschaftlichen Austausch einschränken, versetzen Sie einer Nation einen Schlag, die sich inmitten einer zunehmend vernetzten Welt mit ihren eigenen Talenten und Bemühungen weiterentwickeln und vorankommen will.

Wenn Sie einem Volk mitten in einer Pandemie medizinischen Sauerstoff verweigern und sogar andere Länder oder ausländische Unternehmen, die dies tun könnten, einschüchtern, handeln Sie kriminell.

Das ist der tägliche Kampf, den Kuba, sein Volk und seine Regierung zu bestehen versuchen.

Das Bestreben der Vereinigten Staaten, die Würde dieses Volkes verletzen, indem man es stranguliert, wurde heute mit dieser Kundgebung und diesem Marsch des Kämpfenden Volkes zunichte gemacht, was zeigt, wie wir weiterhin die Ehre unseres Vaterlandes hochhalten! (Beifall.)

Seit wir zu diesem Marsch aufgerufen haben, schreien die Unkenrufer des antikubanischen Hasses hysterisch herum, dass er ein Misserfolg sein würde, rufen zum Boykott auf und lügen über die Motive.

Wie wenig sie das kubanische Volk kennen! Wie sehr sie unsere patriotischen und revolutionären Überzeugungen immer noch unterschätzen!

Andere kleine Sprachrohre der US-Regierung und der antikubanischen Mafia in Südflorida bestanden darauf, die sozialen Netze mit der falschen Vorstellung zu vergiften, es handele sich um einen Marsch gegen die USA.

Gegen das Volkdr Vereinigten Staaten hegen wir nicht das geringste Gefühl des Hasses oder der Feindseligkeit. Den edlen Bürgern dieses Landes gilt unser ganzer Respekt, und wir strecken stets die Hand aus, um die Bande der Brüderlichkeit zwischen den beiden Völkern zu stärken.

Es ist dieselbe Hand, die wir seit dem Sieg der Revolution bis heute allen Regierungen der Vereinigten Staaten gereicht haben, immer im Sinne einer ernsthaften, respektvollen und gleichberechtigten Beziehung.

Aber wenn die Vereinigten Staaten in ihrer Entschlossenheit verharren, unsere Souveränität, unsere Unabhängigkeit, unseren Sozialismus zu untergraben, werden sie nur auf Rebellion und Unnachgiebigkeit stoßen! (Beifall.)

Jede Regierung, die es versucht hat, ist von der kubanischen Revolution überlebt worden und das wird auch weiterhin der Fall sein.

Dies wird ein Marsch sein, ja, es wird ein sehr antiimperialistischer Marsch sein! Gegen den US-Imperialismus und seinen Versuch, sich mit Gewalt oder Suggestion in Kuba durchzusetzen, werden wir jetzt und immer marschieren! (Beifall.)

Wir marschieren jetzt, um der US-Regierung zu sagen: Lasst das kubanische Volk in Frieden leben!

Nieder mit der Einmischung! (Ausrufe: „Nieder “)

Nieder mit der Blockade! (Ausrufe: „Nieder!“)

Nieder mit den einseitigen Zwangsmaßnahmen gegen Kuba! (Rufe: „Nieder!“)

Nieder mit der fortgesetzten Aufnahme Kubas auf die Liste der staatlichen Sponsoren des Terrorismus! (Rufe: „Nieder!“)

Nieder mit dem Völkermord am kubanischen Volk! (Rufe: „Nieder!“)

Socialis¡mo o Muerte!

Patria o Muerte!

Venceremos!

(Beifall)

Quelle: Granma

GranmaKuba