29. Dezember 2024

Israels Eskalation im Jemen: Angriffe auf zivile Infrastruktur

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Sanaa. Die israelische Kriegsführung hat einmal mehr eine neue Eskalationsstufe erreicht. Unter dem Vorwand der Selbstverteidigung attackierten israelische Luftstreitkräfte am Donnerstag gezielt zivile Infrastruktur im Jemen, darunter den internationalen Flughafen Sanaa sowie Häfen und Kraftwerke in al-Hudaida. Dabei kamen mindestens sechs Menschen ums Leben, mehr als 40 wurden verletzt.

Laut der jemenitischen Behörde für Zivilluftfahrt erfolgten die Angriffe auf den Flughafen Sanaa während der Vorbereitung eines UNO-Fluges. Unter den Betroffenen war der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, der nur knapp unverletzt blieb. Er war im Jemen, um sich für die Freilassung gefangener UNO-Mitarbeiter einzusetzen. Dass Israel bereit ist, auch in der Nähe von UNO-Vertretern zuzuschlagen, zeigt die Skrupellosigkeit der eingesetzten Taktik. Die Angriffe auf Häfen und Kraftwerke verstärken die humanitäre Krise in einem Land, das ohnehin von Bürgerkrieg und Armut gezeichnet ist.

Die Huthi-Miliz, die Teile des Jemen kontrolliert, hat ihre Angriffe auf Israel als Reaktion auf dessen Gaza-Offensive verstärkt. Israels Militär setzt hingegen auf eine Politik der kollektiven Bestrafung. Die Zerstörung von Kraftwerken und die Bombardierung von Zivilgebieten treffen nicht die Miliz, sondern die jemenitische Bevölkerung.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte die Angriffe als „alarmierend“ und warf Israel vor, die Lage im Jemen weiter zu destabilisieren.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte den Huthis mit harten Vergeltungsmaßnahmen und erklärte, die Angriffe würden fortgesetzt, „bis die Aufgabe erledigt ist“. Diese Rhetorik zeigt keinen Willen zur Deeskalation. Stattdessen wird eine Region, die bereits unter jahrzehntelangen Konflikten leidet, weiter zerstört.

Quelle: ORF

Quelle: Zeitung der Arbeit

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