KKE-Generalsekretär Koutsoumbas: „Wir leben in einer Welt, die kocht und brennt“
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Die großen Sackgassen des Systems kämen international in ihrer ganzen Pracht auf politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet zum Ausdruck, immer mit den Völkern als Opfern, so der Generalsekretär der KKE, Dimitris Koutsoumbas in einer Rede zur internatinalen Lage auf einer großen Versammlung in der Stadt Larissa. Entscheidend sei jetzt, ob die Völker selbst den Entwicklungen ihren Stempel aufdrücken und zu revolutionären Veränderungen drängen könnten, oder ob „sie den Bestrebungen ihrer Ausbeuter zum Opfer fallen, mit verhängnisvollen Folgen“.
Larissa. Auf einer großen Versammlung der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) in der Stadt Larissa hielt der Generalsekretär und Abgeordnete zum griechischen Parlament, Dimitris Koutsoumbas, eine wegweisende Rede, in der er auch einige aktuelle Ereignisse auf der Weltbühne einer Einschätzung unterzog. „Die Zeit, in der wir leben, lässt kein Warten, kein Schwanken und – wie wir hinzufügen – keine Illusionen der Arbeiter, unseres Volkes zu. Es klingt nicht mehr übertrieben zu sagen, dass wir in einer Welt leben, die kocht und brennt“ stellte er eingangs fest. Die großen Ereignisse, vor denen die KKE das griechische Volk jahrelang gewarnt habe, seien jetzt Realität geworden. „Jeden Tag erinnert uns eine neue Entwicklung aus irgendeinem Winkel der Welt daran, dass die Gegensätze der Mächtigen, der Kapitalisten, ihrer imperialistischen Bündnisse jetzt einen solchen Punkt erreicht haben, dass sie weder gelöst noch vorübergehend auf die Weise gelöst werden können, wie es bisher geschehen ist“. Die großen Sackgassen des Systems kämen international in ihrer ganzen Pracht auf politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet zum Ausdruck, immer mit den Völkern als Opfern. Entscheidend sei jetzt, ob die Völker selbst den Entwicklungen ihren Stempel aufdrücken und zu revolutionären Veränderungen drängen könnten, oder ob „sie den Bestrebungen ihrer Ausbeuter zum Opfer fallen, mit verhängnisvollen Folgen“.
Hinter den Regierungskrisen in den beiden größten Volkswirtschaften der EU, Deutschland und Frankreich, verbergen sich die Anzeichen einer neuen kapitalistischen Krise, so Koutsoumbas, schließlich stecke Deutschland bereits in der Rezession, während Frankreich mit historisch hohen Defiziten konfrontiert sei. Er wies auf die katastrophalen Folgen des Krieges in der Ukraine hin, die in erster Lineie die Völker Russlands und der Ukraine zu tragen hätten. Aber auch die anderen Völker Europas würden die Auswirkungen zu spüren bekommen, etwa durch die gestiegenen Energiepreise, weil billiges russisches Gas durch teures LNG ersetzt worden sei, und Strom ein Börsenprodukt sei, an dem von den „Krähen“ kräftig verdient werde.
Völker Russlands und der Ukraine haben im Sozialismus siebzig Jahre in Frieden gelebt
Der KKE-Generalsekretär wies darauf hin, dass die Völker Russlands und der Ukraine siebzig Jahre lang im Sozialismus friedlich miteinander gelebt haben, er bestehe darauf, das zu sagen, egal wie verärgert die Papageien der „richtigen Seite der Geschichte“ auch sein mögen. Erst der Kapitalismus habe den Krieg und „alle Übel des Schicksals“ über sie gebracht.
In Syrien sei ein weiterer Kriegsherd auf dem Weltschachbrett der imperialistischen Rivalitäten endgültig entzündet worden. „Hier haben wir eine weitere Intervention, die neues Leid für das syrische Volk und die Völker der Region ankündigt, neue Flüchtlingswellen, mögliche neue Grenzänderungen“. Auf der einen Seite seien die bekannten „Dschihadisten“, die Damaskus mit direkter militärischer Unterstützung der USA und der NATO besetzt haben, „und die von der euro-atlantischen Propaganda als ‚Rebellen“ und ‚Befreier‚ bezeichnet werden“, und auf der anderen Seite Israel, das auch seinen eigenen Angriff startet. (Anm. der Redaktion: Inzwischen wurde bekannt, dass auch die USA massive Luftangriffe gegen Ziele in Syrien durchführen). Die KKE bekunde in dieser Situation ihre Solidarität mit dem Volk und den Kommunisten Syriens.
In Gaza gehe „der Völkermord am palästinensischen Volk durch den mörderischen Staat Israel und den Freund von Mitsotakis (dem griechischen Premierminister, Anm.), Netanjahu, weiter, der jetzt vom Internationalen Strafgerichtshof als Kriegsverbrecher gesucht wird. Ja, dieser Netanjahu, dem Mitsotakis entgegenlief und dem klar machte, dass Griechenland ‚auf jeden Fall‘ auf seiner Seite sein wird“, und dem alle anderen Parteien des euro-atlantischen Bogens ein Alibi gegeben hätten, mit dem ahistorischen und unerhörten sogenannten „Recht auf Selbstverteidigung“, mit dem der Genozid verharmlost werde.
Griechenland ist riesiger NATO- und EU-Stützpunkt
Koutsoumbas sagte, Griechenland habe sich durch das Wirken der Regierung und aller Parteien ausser der KKE in einen „riesigen US-NATO-Stützpunkt verwandelt, mit militärischer und politischer Infrastruktur, die von der NATO genutzt wird, um ihre Kriege zu führen“. Eine Schlüsselrolle bei dieser Beteiligung an den NATO-Kriegen spiele die Region Thessalien, die mit Entscheidungen aller Regierungen im Laufe der Zeit „offiziell zu einem Brückenkopf für NATO-Verbrechen gegen andere Völker geworden ist, was unser Land zu einem Aggressor und sein Volk zur Zielscheibe von Vergeltungsmaßnahmen macht“.
Munition und Raketen würden am helllichten Tag durch die Stadt Tyrnavos transportiert werden, in der Tausende von Menschen leben! Die kompromisslose Haltung der Mitglieder von KKE und KNE haben jedoch dazu geführt, dass die Last des Todes nicht durch Tyrnavos ging. Unter dem Slogan „NATO-Mörder gehen nach Hause“ zogen sich die Lastwagen zurück. Dies sei „ein Bild, das nur ein kleiner Ausschnitt der Macht ist, die das Volk hat, wenn es sich dazu entschließt, den Entwicklungen seinen Stempel aufzudrücken und gefährliche Pläne gegen sich selbst zu vereiteln“.
„Wir beleuchten den einzigen realistischen Ausweg für das Volk, den Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft in Griechenland“, in der nicht das Streben nach Profit , sondern die Befriedigung der sozialen Bedürfnisse der Menschen im Vordergrund stehen. Das sei die Perspektive „für uns und unsere Kinder im 21. Jahrhundert und nicht die gegenwärtige Barbarei der Kriege, der Armut und der Ausbeutung, die Fäulnis dieses ausbeuterischen Systems“.
Quelle: 902.gr
Quelle: Zeitung der Arbeit