Kuba marschiert gegen die US-Blockade
Übernommen von Cuba heute:
Rund 700.000 Personen haben sich am Freitag an der Uferpromenade Malecón versammelt, um in unmittelbarer Nähe zur US-Botschaft gegen die völkerrechtswidrige Wirtschaftsblockade der Vereinigten Staaten zu demonstrieren. Eine der Hauptforderungen der staatlich organisierten Großdemonstration war die Streichung Kubas von der US-Terrorunterstützerliste. Das Nachrichtenportal Cubadebate titelte: „Präsident Biden, nehmen Sie Kuba von der unverschämten Liste!“
Präsident Miguel Díaz-Canel und Raúl Castro führten den Zug an, der sich kurz nach 16 Uhr Ortszeit in Bewegung setze. Als „falsch und unmoralisch“ bezeichnete Díaz-Canel die 1962 verhängte Wirtschaftsblockade der USA zu Beginn der Auftaktkundgebung. Die unter Trumps erster Amtszeit erfolgte Verschärfung der Blockade bezeichnete er als „unbarmherzig“ und betonte, dass die Kubaner keine Feindseligkeit gegenüber dem amerikanischen Volk empfänden. Gleichzeitig versprach er, allen Versuchen, die Souveränität oder das sozialistische System Kubas zu untergraben, entschieden entgegenzutreten.
„Wenn die Vereinigten Staaten ihre Bemühungen fortsetzen, die kubanische Revolution zu untergraben, werden sie auf der Insel nur auf Rebellion und unerschütterliche Entschlossenheit stoßen“, sagte er. Neben Kubanern nahmen an der Demonstration auch zahlreiche ausländische Studierende aus verschiedenene Ländern teil, die in Kuba teilweise kostenlos eine Ausbildung erhalten. „Trotz aller Einschränkungen reicht Kuba immer seine helfende Hand – nicht nur Kolumbien, sondern ganz Lateinamerika“, sagte die angehende kolumbianische Ärztin Yanquiel Cardoso, die in Havanna studiert.
Mit der Großdemonstration dürfte Kubas Führung kurz vor Trumps Amtsantritt noch einmal die Reihen schließen wollen, nachdem die jährliche Demonstration am Tag der Arbeit aufgrund der Energiekrise deutlich kleiner als üblich ausgefallen war.
Video vom „Marsch des kämpfenden Volkes“: