ver.di alarmiert – Fachkraft-Quote sinkt in den Kitas
Übernommen von ver.di:
Als alarmierend bezeichnet die stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Christine Behle die Zahlen, die heute im „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ veröffentlicht werden. Die Zahlen zeigen deutlich, wie die Qualifikationen des Personals in Kindertageseinrichtungen sinken. Waren vor sechs Jahren noch überwiegend Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas tätig, zeigt sich jetzt, dass vermehrt geringer qualifiziertes Personal oder sogar Auszubildende eingesetzt werden.
„Wir erleben Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas, die seit Jahren dort arbeiten und nun zusätzlich zu ihrer Arbeit mit den Kindern auch noch Ergänzungspersonal anleiten. Sie tun alles, um die pädagogische Arbeit für die Kinder sicherzustellen“, so Behle. „Doch inzwischen sind aufgrund der Situation viele von ihnen überlastet und frustriert und verlassen deshalb die Kitas.“
Gerade in den letzten Monaten blickten die Beschäftigten aus den Kitas im ganzen Bundesgebiet hoffnungsvoll auf die Auseinandersetzungen in Berlin und schickten Solidaritätsbotschaften an ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Kitas der fünf Berliner Eigenbetriebe, die seit fast zwei Jahren für einen Tarifvertrag „Pädagogische Qualität und Entlastung“ kämpfen. Die Erzieherinnen, Erzieher, Leiterinnen und Leiter und die Auszubildenden fordern eine Mindestpersonalausstattung, Notfallpläne, Belastungsausgleich und eine qualitative Anleitung der Auszubildenden.
„Der Kampf der Kita-Beschäftigten ist notwendig, denn längst sind sie gemeinsam mit Kindern und Eltern „Spielball“ der Politik geworden, die gesetzliche Rahmenbedingungen verschlechtert, statt sich um die Bildungs- und Betreuungsqualität und gute Arbeitsbedingungen zu kümmern.“
ver.di warnt seit Jahren vor dieser Entwicklung und hatte bereits in den vergangenen Jahren bei Bund und Ländern bessere Rahmenbedingungen in den Kitas, in den Ausbau der Erzieherinnenausbildung und die Ausbildung der dafür notwendigen Lehrkräfte angemahnt.
Quelle: ver.di