Den 1. Mai in Havanna feiern
Übernommen von Unsere Zeit:
Vom 28. April bis zum 12. Mai findet die nächste Kuba-Reise von „Cuba libre“, der Zeitung der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, und UZ statt. Es sind noch Plätze frei. Wir veröffentlichen im Folgenden einen Artikel aus der aktuellen „Cuba libre“, der sich mit den Auswirkungen der US-Blockade auf Flüge nach Kuba und der Desinformation des Auswärtigen Amtes befasst. Volker Hermsdorf ist sich sicher: „Kein Grund, den Kuba-Urlaub zu verschieben!“
Offiziell hält Deutschland sich an die EU-Gesetze, nach denen „die Gesetze, Verordnungen und anderen Rechtsakte“ der US-Blockade „durch ihre extraterritoriale Anwendung das Völkerrecht verletzen“ und deren Befolgung in EU-Ländern untersagt ist. Tatsächlich aber scheint im Auswärtigen Amt eine „Zeitenwende“ eingetreten zu sein. Denn zumindest indirekt flankiert es US-Maßnahmen gegen den Tourismus in Kuba. Ein im Dezember aktueller Kuba-Hinweis des Amtes erfolgte, obwohl der emeritierte Professor und Völkerrechtsexperte Norman Paech im März 2023 im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestags erklärt hatte: „Die Folgen der Blockade, der spürbare Versorgungsmangel und die drastischen Einschnitte in den Lebensstandard der Bevölkerung – beides politisch gewollt – widerspricht allen von der deutschen Bundesregierung propagierten Geboten der Menschenrechte.“
Mit dem Tourismus hatte Kuba einen Weg gefunden, Devisen einzunehmen und sich zumindest etwas dem Würgegriff der US-Blockade zu erziehen. Neben der Covid-Pandemie durchkreuzten aber vor allem neue Sanktionen der USA diesen Ansatz. Mitte 2019 erließ Donald Trump weitere Reisebeschränkungen für Kuba und untersagte unter anderem Kreuzfahrten auf die Insel. Die Regierung Biden setzte diese Politik fort.
Jüngste Angriffe betreffen den Flugverkehr. Nach dem Amtsantritt des ultrarechten Präsidenten Javier Milei in Argentinien musste die Fluggesellschaft Cubana de Aviación die seit 39 Jahren bestehende Verbindung zwischen beiden Ländern einstellen, weil kubanische Flugzeuge mit Verweis auf „Blockademaßnahmen der Vereinigten Staaten“ nicht mehr mit Kraftstoff versorgt wurden. „Die Weigerung steht im Einklang mit anderen Aktionen, die auf eine totale Unterwerfung unter das Weiße Haus abzielen“, kommentierte die argentinische Tageszeitung „Paginá 12“. Kurz nach Mileis Machtübernahme hatte bereits die staatliche Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas ihre Flüge nach Havanna eingestellt.
Ab Mai dieses Jahres wird es nun auch aus Deutschland keine direkte Verbindung mehr nach Kuba geben. Condor streicht die Flüge nach Havanna, Varadero und Holguin. Ein Ende Dezember mit dem Hinweis auf jüngste Stromausfälle aktualisierter Reisehinweis des Auswärtigen Amtes, Urlauber sollten „Reisen nach Kuba umsichtig vorbereiten und die Notwendigkeit der Reise sorgsam prüfen“, dürfte die Buchungen gebremst haben, so das Fachportal „Touristik aktuell“. Das Magazin „Trvl Counter“ stellte dazu unter der Überschrift „Die Situation auf Kuba wird falsch dargestellt“ fest: „Übertriebene und falsche Darstellungen sowie die Verlautbarungen des Auswärtigen Amtes haben viele Reisebüros und potenzielle Kubareisende verunsichert“.
In Kuba lebende Reiseunternehmer verwiesen darauf, dass alle Hotels und auch viele Privatvermieter und Restaurants eigene Generatoren hätten, so dass die Stromversorgung gesichert sei. Bei der Wiederherstellung des Stromnetzes würden in Kuba lebensnotwendige Einrichtungen wie Hospitäler sowie die für ausländische Besucher relevanten Zonen priorisiert. Ein Vertreter des Lateinamerika-Reisespezialisten Miller AG kritisierte ebenfalls die Berichterstattung europäischer Medien. Dadurch seien viele „sehr irritiert“ worden, „obwohl die Realität vor Ort eine andere ist“. Auch wenn die Lage auf Kuba vor allem für die Kubaner selbst sehr schwierig ist, so seien die Einschränkungen für Urlauber nur minimal, zitierte „Touristik aktuell“ am 28. November einen Reise-Experten in einem Beitrag mit dem Titel: „Kein Grund, den Kuba-Urlaub zu verschieben.“
Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V. und UZ bieten trotz der veränderten Bedingungen, die durch den Wegfall der Direktverbindung von Deutschland nach Kuba entstehen, weiterhin die Reise nach Havanna zum 1. Mai an. Wegen der veränderten Bedingungen können die Veranstalter im Moment allerdings nur den Preis des Programms in Kuba nennen. Dieser beträgt 2215 Euro im Doppelzimmer, der Einzelzimmerzuschlag 265 Euro. Die notwendigen Flüge können wir erst nach verbindlicher Anmeldung zur Reise buchen. Deshalb gilt: Schnell anmelden, damit der Flug sicher gebucht werden kann.
Informationen und Anmeldung:
Telefon: 0221 2405120
E-Mail: cuba-libre@fgbrdkuba.de oder thomas.brenner@unsere-zeit.de
Quelle: Unsere Zeit