Endlich: Waffenruhe und Gaza-Abkommen

Am Mittwochabend, den 15.01., kam endlich die lang ersehnte Nachricht: Die israelische Regierung und die Hamas einigen sich auf ein Abkommen. Nun hat auch das israelische Sicherheitskabinett zugestimmt; es steht nur noch die Genehmigung der gesamten israelischen Regierung aus. Eine Waffenruhe soll, nach über 15 Monaten Krieg, voraussichtlich am kommenden Sonntag beginnen und ist zunächst für sechs Wochen angesetzt. 33 israelische Geiseln sollen in dieser ersten Phase im Austausch für palästinensische Häftlinge freikommen.

Das Netzwerk Friedenskooperative begrüßt diese freudige Nachricht. Gleichzeitig bleiben Sorge um die Umsetzung und Trauer darüber, dass diese, auch vom Netzwerk Friedenskooperative seit Langem geforderte Waffenruhe nicht früher erfolgte. „Man kommt nicht umhin zu denken, wie viele tote Menschen und Kinder heute noch leben würden, hätten sich die Konfliktparteien früher geeinigt“, so Annegret Krüger vom Netzwerk Friedenskooperative. Das Abkommen in seiner jetzigen Form wurde bereits im Mai 2024 vorgeschlagen. Damals kam es aber aufgrund der israelischen Regierung zu keiner Einigung.

Die Einigung zeigt weiter, was viele israelisch-palästinensische und internationale Friedensaktivist*innen seit dem Massaker am 7. Oktober 2023 bereits verlauten ließen: Dieser Konflikt kann nur politisch und nicht militärisch gelöst werden, denn Gewalt kann nicht mit Gewalt bekämpft werden. Der Weg zu einem dauerhaften Waffenstillstand, sowie zur Aufarbeitung der Verbrechen und letztlich zu einem gerechten Frieden bleibt lang. Um es in den Worten des Parents Circle – Families Forum – eine israelisch-palästinensische Friedensorganisation – zu sagen: „Nur durch Dialog und den Mut, die andere Seite als Menschen zu sehen, können wir beginnen, das Zerbrochene wieder aufzubauen.“