15. Januar 2025
BerlinSDAJ

Friedensfähig statt kriegstüchtig!

Erklärung der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) zum LLL-Wochenende 2025

Unter dem Motto „Friedensfähig statt kriegstüchtig! – Jugend gegen Krieg, Aufrüstung und Wehrpficht!“ ging der Jugendblock als Teil der LLL-Demo,  bestehend aus SDAJ, SDS, solid Berlin und dem BAK Klassenkampf der Linksjugend solid am 12. Januar laut und entschlossen in der Tradition von  Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Lenin auf die Straße.

Die LLL-Demonstration wurde begleitet von massiver Polizeigewalt, wobei über 20 Teilnehmer festgenommen wurden, mindestens vier mussten  aufgrund ihrer Verletzungen ins Krankenhaus. Auch unser Jugendblock wurde durch die Polizei angegriffen, mehrere SDAJ Genossen von der Polizei  zeitweise festgesetzt und ein Transparent entwendet, weil ein Antikriegstransparent mit einem Symbol der Bolschewiki für Hamas-Symbolik gehalten  wurde. Wir verurteilen aufs schärfste die brutalen Angriffe der Polizei auf die friedliche Demonstration und erklären uns solidarisch mit allen Verletzten  und von Repressionen Betroffenen!

Während die Angst vor einem Krieg in Europa unter Jugendlichen weit verbreitet ist, gelingt es den Herrschenden mit dem Verweis auf den Krieg in der  Ukraine, Angst vor einem drohenden Überfall Russlands auf Deutschland zu schüren und somit die Aufrüstung und Bundeswehrpropaganda zu rechtfertigen. So erklärt sich, dass trotz Angst vor Krieg ein positives Bild der Bundeswehr vorherrscht, da uns ständig erzählt wird, dass wir uns  verteidigen müssten. Wie es tatsächlich um das militärische Kräfteverhältnis steht, haben wir in der Runde „Wer bedroht hier wen?“ gemeinsam mit Jörg Kronauer als Teil unseres Jugendprogramms auf der 30. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz betrachtet.

Auf dem diesjährigen  Jugendpodium der SDAJ mit dem Titel „Alle Räder stehen still?“ diskutierten Caro und Henrik von der IG Metall Jugend, Jim von der jungen GEW, Krystian von der EVG Jugend, Idil von der DIDF-Jugend und Jonas von der SDAJ über aktuelle Erfahrungen und anstehende Kämpfe der arbeitenden Jugend. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur die zunehmende Militarisierung, sondern auch Stellenabbau und Reallohnverluste die Zukunftsperspektive Jugendlicher deutlich verdüstern. Einigkeit herrschte bei den Podiumsteilnehmer*innen darüber, dass die arbeitende und lernende Jugend gegen diese Politik der Herrschenden Widerstand leisten muss, in den Gewerkschaften, den Betrieben, Schulen und Hochschulen. Darüber hinaus wurden im Jugendprogramm der SDAJ auf der Konferenz weitere Vorträge und Workshops abgehalten, unter anderem zu den Themen Palästina, Kuba oder den gesundheitsschädlichen Auswirkungen des kapitalistischen Bildungssystems auf Schüler*innen.

Die Vorsitzende der SDAJ, Andrea Hornung, stellte in ihrer Rede beim Treffen der SDAJ am Samstagabend vor mehreren hundert Jugendlichen fest:  „Wer mit den Verhältnissen nicht einverstanden ist, wer schlechte Arbeitsbedingungen, zerfallende Infrastruktur und Krieg nicht hinnehmen will, wer klar sagt, was ist, wer den Genozid in Palästina als solchen benennt, wer deutlich macht, dass es eine Alternative zum Kapitalismus gibt, der wird von den Herrschenden nicht gern gesehen. Die Gesellschaft soll kriegstüchtig gemacht werden – und das heißt auch: Jeden Widerstand dagegen ausschalten, unsere Rechte einschränken, Meinungsfreiheit verbieten, Berufs- und Ausbildungsverbote wie im Fall unseres Genossen Luca verteilen.“ Das sei aber kein Grund, den Kampf um eine bessere Gesellschaft aufzugeben, denn „es gibt eine Waffe, eine einzige, aber umso stärkere Waffe, die uns vor der Repression schützen kann, die stärker ist, als alles, was uns entgegengebracht wird. Diese Waffe, das ist unsere Organisation, das ist unsere
Solidarität!“

Unter dem Motto „Solidarität für die Opfer rassistischer Polizeigewalt“ fand im Anschluss an die Konferenz die LLL-Party im SEZ statt, die von der SDAJ mitorganisiert wurde und bei der unter anderem S. Castro und Masur auftraten. Bis zwei Uhr feierten dort hunderte Jugendliche und übergaben die Party danach an DJ Craft und Co. für die Afterparty.

Wir blicken auf das neue Jahr – gestärkt durch diesen Jahresauftakt – mit Kampfesmut und werden uns in den kommenden Monaten entschlossen gegen Stellenabbau, Militarisierung und Rechtsentwicklung in unseren Schulen, Betrieben und Hochschulen stellen.