22. Januar 2025
IG Metall

IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr für Industriebeschäftigte in Textil und Bekleidung

Übernommen von Pressemitteilungen – IG Metall:

6,5 Prozent mehr Geld in einem Jahr: Mit dieser Forderung startet die IG Metall die Tarifrunde in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Außerdem sollen Beschäftigte mit einem Monatseinkommen unter 3000 Euro mit mindestens 200 Euro mehr überproportional entlastet werden. Darauf drängt der IG Metall-Vorstand mit einem Beschluss am Dienstag.

Für ihren Einsatz für Tarifbindung pocht die Gewerkschaft zudem auf einen Bonus für IG Metall-Mitglieder. IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger betonte die Dringlichkeit ordentlicher Entgelterhöhungen: „Unsere Forderung ist leistbar, gerecht und dringend. Den Beschäftigten geht es schlechter als den Unternehmen, sie haben kein Finanzpolster. Wir fordern eine deutliche Einkommenssteigerung, insbesondere für Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen.“

Beschäftigten-Befragung: Stress und Belastungen grassieren

In einer Befragung der IG Metall unter 3500 Beschäftigten adressierten 69 Prozent den Ausgleich ihrer gestiegenen Lebenshaltungskosten als akut. 67 Prozent zufolge ist die wirtschaftliche Lage ihrer Betriebe solide bis gut; 4 Prozent sehen die betriebliche Lage als „sehr gut“ an. 88 Prozent der Beschäftigten beklagen zunehmenden Stress und Krankheit durch Arbeitskräftemangel. Zwei von drei Befragten (60 %) erwägen einen Jobwechsel.

Beim Tarifabschluss im Jahr 2023 erzielte die IG Metall 8,1 Prozent höhere Monatslöhne in zwei Stufen. Verhandlungsführerin Bürger: „Das Geld ist von den Preissteigerungen und dem anhaltend hohen Preissockel aufgefressen. Sowohl die Kolleginnen und Kollegen als auch die Konjunktur brauchen jetzt eine Stärkung der Kaufkraft. Das nutzt auch den Unternehmen.“

Neben höheren Entgelten fordert die IG Metall, die Regelungen zur Altersteilzeit in den Betrieben fortzuführen und auszuweiten. Bürger: „Die Belastungen und der Altersdurchschnitt der Beschäftigten sind hoch. Die Branche braucht somit attraktivere Arbeitsbedingungen gegen den Fachkräftemangel und mehr Ausstiegsoptionen im Alter.“

Die Forderung gilt für die 100.000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. 51.000 Beschäftigte profitieren unmittelbar von einem Tarifvertrag. Die Branche umfasst textile traditionelle Textilhersteller über Automobilzulieferer bis hin zu Hygiene-/Medizinprodukte- und technische Textilhersteller.

Die erste Tarifverhandlung findet am 30. Januar 2025 in Frankfurt statt. Die Friedenspflicht endet Ende Februar. Ab 1. März sind Warnstreiks möglich.

Quelle: Pressemitteilungen – IG Metall