Letzte Kundgebung in Nürnberg – weiter heißt es: Free Hanna
Am kommenden Samstag, den 18. Januar 2025, findet ab 15 Uhr die voraussichtlich letzte Kundgebung des Solikreis Nürnberg vor der JVA statt. Gegen die Nürnberger Antifaschistin Hanna wird ab 19. Februar der Prozess in München gestartet. Unter anderem soll dort der ungeheuerliche Vorwurf des „versuchten Mordes“ verhandelt werden. „Wir sind der Meinung, dass der Vorwurf des ‚versuchten Mordes‘ lediglich aus politischen Gründen erhoben wird. So soll die Solidarität mit Hanna und den weiteren verfolgten Antifas geschwächt und der Druck erhöht werden. Dem erteilen wir eine klare Absage und sagen jetzt erst recht: Free Hanna!“, so Alex Schmidt, Pressesprecher des Solikreis Nürnberg.
Obwohl eine Auslieferung nach Ungarn aufgrund des beginnenden Prozess unwahrscheinlich ist, äußert der Solikreis deutliche Kritik am Vorgehen der Behörden. „Der unbedingte Verfolgungswille der deutschen Behörden zeichnet ein deutliches Bild davon, was der Staat für bekämpfenswert hält. Maja wurde trotz gegenteiliger Anweisung des Bundesverfassungsgerichts nach Ungarn ausgeliefert, dort erwartet sie jetzt eine Verhandlung, bei der bereits jetzt klar ist, dass – nur bei einem Geständnis – mindestens 14 Jahre Haft verhängt werden sollen. Falls Maja nicht spurt, droht die ungarische Staatsanwaltschaft mit 24 Jahren.“ berichtet Schmidt. „Hanna wird wegen angeblichem versuchten Mord angeklagt, obwohl schon aus der Pressemitteilung des Oberlandesgerichts hervorgeht, dass dieser Anklagepunkt keinen Bestand haben wird. Es gibt keinerlei Verhandlungsbereitschaft seitens der staatlichen Institutionen mit den Untergetauchten. Die angeklagten Antifas sollen fertig gemacht werden.“
Zum Abschluss der Solidaritätskundgebungen soll es Redebeiträge aller Gruppen geben, die sich in den mittlerweile 8 Monaten solidarisch mit Hanna gezeigt haben. Außerdem wird es musikalische Begleitung durch die Nürnberger Female-Rap-Combo „ZBN“ geben. Nach der Kundgebung werden die Teilnehmer*innen noch als Demonstration durch das Nürnberger Viertel Gostenhof, in dem auch Hanna bis zu ihrer Verhaftung lebte, ziehen. Die Abschlusskundgebung findet am Jamnitzer Platz statt.
Auch in München wird die Solidarität mit Hanna nicht enden. Bereits jetzt ist klar, dass auch dort vor Ort Solidaritätskundgebungen und Prozessbegleitung organisiert werden wird. Alex Schmidt dazu: „Unsere Solidarität endet nicht an Stadtgrenzen. Wir wissen, dass unsere Genoss*innen in München Hanna ebenso unterstützen werden, wie wir das in Nürnberg getan haben. Selbstverständlich werden wir weiter hier vor Ort für Solidarität mit Hanna werben und nach München fahren, um die Soli-Arbeit dort nach Kräften zu unterstützen“. Beginnen wird der Prozess am 19. Februar.