Annäherung von Tech-Konzernen an die Trump-Präsidentschaft
Übernommen von nd:
Dass Elon Musk heute auf „Beste Freunde mit Donald Trump“ machen kann, hat damit zu tun, wie er den öffentlichen Diskurs durch seine Kurznachrichtenplattform X beeinflusst. Dort gilt: „Sag was du willst, Wirklichkeit egal, Reichweite ist alles.“ Das gefällt natürlich einem Trump, der „Diktator für einen Tag“ sein möchte. Dass Meta-Chef Mark Zuckerberg gern mitspielen und für Instagram und Co. nachziehen will, klingt da logisch. Er hat angekündigt, dass es auch dort künftig keine unabhängigen Faktenchecks mehr geben soll. Heil Hass.
Gut, wer hätte nicht gedacht, dass Industrieköpfe die Nähe zur Macht suchen, der die bisher ausgegebenen „Werte“ zum Opfer fallen. Als etwa Pride Zeitgeist war, gab’s LGBTQ-Kollektionen von Apple. Heute spendet dessen Chef Tim Cook – selbst schwul – mit weiteren Tech-Größen Millionen für die Amtseinführung des queerfeindlichen Trump.
Bei aller moralischer Flexibilität ist aber bemerkenswert, dass Zuckerberg mit der Entscheidung, Musk nachzuahmen, ein großes Risiko eingeht: Seit sich X nach dem Wegfall von Tools zur Qualitätssicherung zu einer Kloake für Sifftiraden von Fascho-Claqueuren und Musk-Speichelleckern entwickelt hat, laufen Anzeigenkunden und User davon.
Doch an der Seite des neuen Präsidenten wird man sich künftig auch mit Kloakenkind Musk wieder sehen lassen können. In anderen Branchen merkt man die Wende schon: Die sechs größten US-Banken haben ihre Klimaallianz aufgekündigt, um Fossilprojekte wieder leichter zu finanzieren. Trump gefällt das. So scheint auch Zuckerbergs Kalkül langfristig zu sein: Die Kunden kommen zurück. Eines hat sich in der Geschichte des Kapitalismus immer als wahr erwiesen: Kapital sucht Nähe zur Macht und umgekehrt – auch im Faschismus.
Quelle: nd