Rechter Aufmarsch in Nürnberg zieht zunehmend Neonazis an – Antifaschistisches Aktionsbündnis plant Demonstration nächsten Montag
Der jeden Montag in Nürnberg stattfindende Marsch des sogenannten „Team Menschenrechte“ in Nürnberg wird zunehmend zum Treffpunkt für Rassist*innen und Neonazis. Das stellt das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) aufgrund von Beobachtungen fest. Daniel Herder, Pressekontakt des AAB, sieht die Entwicklung mit Sorge:
„Zwar beteiligten sich auch in der Vergangenheit vereinzelt immer wieder Figuren aus dem neonazistischen Spektrum an der Demonstration, so z.B. mehrmals der bayerische Vorsitzende der NPD-Nachfolgepartei ‚Die Heimat‘ Rainer Hatz. Aber was wir nun beobachten ist, dass eine zunehmende Anzahl von Personen, Ende Dezember etwa ein Viertel der Demonstrant*innen, dem neonazistischen Spektrum zuzuordnen sind.“
So seien während des Marsches des „Team Menschenrechte“ am 30. Dezember durchgehend einschlägige neonazistische Parolen wie „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen“ und „Frei, Sozial, National“ gerufen worden. Beim Vorbeigehen an Passant*innen, die von den Neonazis als Migrant*innen eingeordnet wurden, wurde auch „Abschieben, abschieben“ skandiert.
Beim Antifaschistischen Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) habe man sich deshalb dazu entschieden, den montäglichen Marsch nun mehr in den Fokus zu nehmen.
Pressekontakt Daniel Herder meint, „die Bedrohung, die eine solche regelmäßige Hass-Veranstaltung für Menschen darstellt, die ins Feindbild von Nazis und Team Menschenrechte fallen, kann nicht einfach ignoriert werden. Wir rufen dazu auf, sich gegen diesen rechten Versuch, in Nürnberg rassistische und neonazistische Parolen als Normalität zu verankern, zu positionieren. Das ist umso wichtiger, nachdem nun auch in den Parlamenten versucht wird, dieser rechten Hetze Gesetzeskraft zu verschaffen.“
Jeden Montag findet bereits seit vielen Wochen eine Gegenkundgebung der Omas gegen Rechts statt. Am 20.1., kurz nach Bekanntwerden des weiteren Rechtsrucks von Team Menschenrechte, sowie den Montag darauf, beteiligten sich in der Spitze 300 Personen an den Gegenaktivitäten.
Für den 3.2. ruft das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) nun unter dem Motto „Faschistische Märsche zerschlagen! Solidarisch gegen Rassismus und Nationalismus!“ zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt auf.
Jeden Montag: Gegenkundgebung der Omas gegen Rechts
Am Montag, 3.2., 17:30 Uhr Plärrer: Demonstrationszug des Antifaschistischen Aktionsbündnis Nürnberg
Das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) existiert seit 1993 und ist ein Zusammenschluss von Gruppen und Einzelpersonen, aus den verschiedensten linken/linksradikalen Bewegungen und Strömungen. Grund für die Notwendigkeit eines antifaschistischen Bündnisses war und ist das verstärkte Auftreten von Neofaschist*innen in der Region Nürnberg.