Sonne statt Blackout: Kuba stellt Solarpläne vor
Übernommen von Cuba heute:
Während die Energiekrise Kuba weiter fest im Griff hat (das Erzeugungsdefizit lag zuletzt wieder im kritischen Bereich von deutlich über 1500 Megawatt), hat der staatliche Stromversorger UNE seine Pläne für den Ausbau der Solarenergie in diesem Jahr präzisiert. Die Pläne sind Kernelement der Exit-Strategie aus der Energiekrise, mit der das Land die Abhängigkeit von importierten Brennstoffen und maroden Kraftwerken reduzieren will.
Kuba will bis zum Ende des Jahres 55 neue Solarparks mit einer Leistung von je 21,8 Megawatt installieren, was sich zu einer Gesamtleistung von 1200 Megawatt aufaddiert. Dies würde der Leistung von zwei großen thermischen Kraftwerken entsprechen. Mit Blick auf 2026 liegt die Zielmarke bei insgesamt 92 Parks mit einer Leistung von 2012 Megawatt für das Gesamtprojekt.
Um die Energie speichern zu können, will der Stromversorger zudem vier große Batteriezentren mit je 50 Megawatt Kapazität errichten. Diese sollen in der Stadt Bayamo, auf dem Gelände der technischen Universität von Havanna (CUJAE), in Havannas Stadtteil Cotorro und im Ort Cueto in Holguín entstehen. Damit wären zwei der Speicherblöcke in Havanna und zwei im Osten des Landes angesiedelt. Insgesamt läge die Speicherkapazität bei 200 Megawatt.
Die Parteizeitung Granma beschreibt in einer Reportage den Aufbau eines Solarparks in der Nähe von Havannas zentraler Pflegeschule: Dort haben die Arbeiten im März letzten Jahres begonnen. Im Juli starteten die Rammarbeiten, nachdem 16.380 Pfähle eingetroffen waren. Im August folgte schließlich der Aufbau von 1638 Installationstischen, welche später die Solarmodule tragen werden.
Nachdem 500-600 Tische montiert wurden, begann die Installation der ersten Paneele. Insgesamt sollen in diesem Park 42.588 Module mit sieben Wechselrichtern zum Einsatz kommen, die eine Spitzenleistung von 560 Watt erbringen können. Vor einigen Tagen wurde ein 34,5 kV Hochspannungskabel gezogen, das den Park bei seiner geplanten Fertigstellung am 21. Februar mit dem Stromnetz verbindet.
Bei der Umsetzung des Projekts setzt Kuba auf Standardisierung. So soll es zwei Typen von Solarparks geben, die als Komplettset per Container angeliefert werden. Typ A besteht aus 43.903 Paneelen mit einer Leistung von je 555 Wattstunden, die auf 1568 Pfählen montiert werden. Typ B besteht aus 42.588 Paneelen mit einer Leistung von je 560 Wattstunden, montiert auf 16.380 Pfählen. Beide Typen sollen trotz der kleinen technischen Unterschiede auf die gleiche Mindestleistung von 21,8 Megawatt kommen.
Quelle: Cuba heute