Vier gute Gründe für das Atomwaffenverbot
Übernommen von Presse | IPPNW.DE:
21.01.2025 Zum Jahrestag des Inkrafttretens des UN-Atomwaffenverbotsvertrags erklärt Xanthe Hall, Abrüstungsreferentin der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW: „Der Jahrestag des Atomwaffenverbotsvertrags ist ein Grund zu feiern. Es ist ermutigend, dass bereits 94 Staaten den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet haben. Die IPPNW ruft die Bundesregierung auf, an der nächsten Staatenkonferenz der Vertragsparteien vom 3. bis 7. März in New York erneut als Beobachterin teilzunehmen.“
Zur Feier des Tages benennt die IPPNW vier gute Gründe für ein Atomwaffenverbot:
- Atomkriegsgefahr: Die Gefahr eines Atomkrieges ist so hoch wie noch nie. Die USA und Russland befinden sich in einem Wettrüsten, es gibt so gut wie keine Rüstungskontrolle mehr. Das Atomwaffenverbot ist ein Stoppschild der Mehrheit der Weltgemeinschaft an die Atomwaffenstaaten.
- Donald Trump: Mit der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar blicken wir auf eine noch unsicherere Zukunft. Seine letzte Amtszeit hat gezeigt, dass er nicht davor zurückschreckt, mit einem Atomwaffeneinsatz zu drohen. Trump und Putin verfügen über fast 90 Prozent der Atomwaffen weltweit und können die Welt damit mehrfach vernichten. Das Atomwaffenverbot bekräftigt das Verbot von Drohungen mit Atomwaffen.
- Atomtest-Überlebende: Nicht nur der Einsatz, auch die Tests von Atomwaffen haben bis heute massive Folgen für die lokale Bevölkerung. Tamatoa Tepuhiarii, Atomtestüberlebender aus Französisch-Polynesien: „Wir können einige Inseln nicht betreten und dort nicht fischen, weil es dort immer noch die Strahlenbelastung gibt. Und außerdem sterben Menschen, ohne dass auch nur anerkannt wird, dass ihr Tod mit Atomwaffen in Zusammenhang steht. Da Atomwaffen ein globales Thema sind, bleibt der Atomwaffenverbotsvertrag die erste und wichtigste Lösung für dieses Problem, mit dem wir konfrontiert sind. Er ist also sehr wichtig für uns, vor allem die Artikel 6 und 7, die mehr lösungsorientierte Unterstützung für die Betroffenen von Atomwaffen bringen sollen.“
- Horrende Kosten: Alleine im Jahr 2023 haben die neun Atomwaffenstaaten mehr als 90 Milliarden US-Dollar für ihre nuklearen Arsenale ausgegeben – fast 3.000 US-Dollar pro Sekunde. Das sind 10,7 Milliarden mehr als im Vorjahr. Das Geld könnten wir gut für die Bekämpfung der Klimakrise brauchen. Ein Atomwaffenverbot untersagt die Entwicklung und den Besitz von Atomwaffen und könnte uns sehr viel Geld sparen.
Hall erklärt weiter: „Die erneute Präsidentschaft von Donald Trump unterstreicht die Wichtigkeit dieses Vertrags, denn bereits in seiner letzten Amtszeit hat Trump gezeigt, dass er nicht davor zurückschreckt, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen. Wir fühlen uns auch den Forderungen der Überlebenden der Atomwaffeneinsätze und der Atomwaffentests verpflichtet, die ein Verbot dieser Waffen fordern.“
Quelle: Presse | IPPNW.DE