8. März 2025: Wir Frauen kämpfen für Solidarität, Gleichberechtigung und Frieden
Übernommen von DIDF:
Jedes Jahr gehen Millionen Frauen weltweit an dem historischen Tag der Frauenbewegung auf die Straße und fordern ein Leben in Zukunftssicherheit und Gleichberechtigung. Auch wenn wir das Jahr 2025 schreiben, sind wir Frauen in Deutschland noch weit davon entfernt endlich ein gleichberechtigtes Leben zu führen. Auf unserem Rücken wird Politik gemacht, aber gleichzeitig wird als erstes bei uns gekürzt.
Gegen Aufrüstung und Krieg – Frauen brauchen soziale Sicherheit, Schutz und Frieden
Der Bundeshaushalt macht deutlich, welche Themen für die Politik wichtig und welche nicht. Zum ersten Mal haben die Militärausgaben der Bundesrepublik 2 % des Bruttoinlandsprodukts überschritten und so soll es auch weitergehen, wenn es nach den Politiker:innen in Berlin geht. Während also das Budget für Waffen und die Bundeswehr steigt, wird das Geld in anderen Bereichen gekürzt. Und die Kürzungen treffen leider mal wieder den Schutz von Frauen und Kindern, die Bildung, unsere Gesundheitsversorgung, die Jugendhilfe. Bereiche, die in der alltäglichen Versorgung und Infrastruktur von lohnabhängigen Menschen in Deutschland zwingend notwendig sind.
Frauen in Deutschland sind keinesfalls sicher. Jede dritte Frau ist von körperlicher und / oder sexualisierter Gewalt betroffen. Jede vierte erlebt das in ihrer eigenen Partnerschaft. Jeden Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner ermordet. Da Deutschland Femizide (also Morde an Frauen, weil sie Frauen sind) nicht statistisch erfasst, liegen die tatsächlichen Zahlen im Dunkeln. Gewalt betrifft in diesem System Frauen jeder Herkunft, Religion und sozialem Status. Doch Frauen, die wirtschaftlich von ihren Partnern abhängig sind, fällt der Schritt der Trennung umso schwieriger. Für sie müssen Möglichkeiten geschaffen werden und das geht nur, in dem Frauenhäuser und Beratungsangebote für Frauen ausgebaut werden. Dass die Politik da kürzt, wo ohnehin zu wenig vorhanden ist und wo es im Zweifel um Leben und Tod geht, zeigt, dass ihnen Frauen – außerhalb von Wahlkampfpropaganda – egal sind.
Deshalb brauchen wir Investitionen in den Schutz von Frauen, Bildung und Gesundheit und nicht in Waffen und Aufrüstung. Die ersten Opfer des Kriegs sind immer Frauen und Kinder und wir akzeptieren nicht, dass unsere Schwestern, Kolleginnen und Freundinnen für die Machtkämpfe von Staaten sterben!
Gegen Sozialabbau, niedrige Löhne und Rassismus – Frauen sind solidarisch!
Wir Frauen, allen voran Frauen mit Migrationshintergrund, arbeiten überdurchschnittlich in Teilzeit, Minijobs und sonstiger prekärer Beschäftigung. Wo uns das Geld ohnehin fehlt, sind Reallohnverluste und Preissteigerungen für uns verheerend. Deshalb kämpfen wir Seite an Seite mit unseren Kollegen bei Tarifauseinandersetzungen für höhere Löhne. Wir sind nicht bereit, uns in rassistischen Scheindebatten um „Migrationsprobleme“ spalten zu lassen. Wir wissen, dass wenn darüber gesprochen wird, dass der Familiennachzug eingeschränkt werden soll, es vor allem Frauen und Kinder trifft, die in Konflikt- und Kriegssituationen zurückgelassen werden. Wir lassen nicht zu, dass man uns gegeneinander ausspielt und so tut, als wären Migrantinnen und Geflüchtete die Ursache für zu wenig Geld am Ende des Monats oder Werkschließungen und Entlassungen. Es sind einzig und allein die Chefs, die sich die Taschen füllen, während wir dafür bezahlen sollen. Gegeneinander zu hetzen und uns gegeneinander auszuspielen, soll uns nur davon ablenken und verhindern, dass wir uns zusammenschließen. Wer weiß das besser als wir Frauen? Schließlich verdienen wir bis heute noch 18 % weniger als unsere männlichen Kollegen – für die gleiche Arbeit!
Es wird immer davon gesprochen, dass sich Migrant:innen doch „integrieren“ sollen. Würde man wirklich eine gleichberechtigte Teilhabe von Migrant:innen wollen, würde man die Hürden dafür abschaffen. Bis heute ist die Einbürgerung an Wohnraum und an Sicherung des Familienunterhalts gebunden. Vor allem wir Frauen erreichen so die notwendigen Voraussetzungen nicht. Deshalb muss die Einbürgerung auch endlich unabhängig vom Einkommen für alle zugänglich gemacht werden!
Wir sind nicht mutlos oder ergeben uns der Situation. Frauen weltweit kämpfen unter den schwierigsten und gefährlichsten Bedingungen für ein besseres Leben. Genauso tun wir das auch! Gehen wir am 8. März auf die Straßen! Kämpfen wir für ein Leben in Solidarität, Gleichberechtigung und Frieden!
Quelle: DIDF