17. März 2025
HamburgKlassenkampfYeni Hayat

Die Arbeitenden im öffentlichen Dienst fordern bessere Bedingungen

Übernommen von Yeni Hayat / Neues Leben:

Dilan Baran / Hamburg

In Hamburg sind heute (13.02.2025) über 5000 Menschen aus dem öffentlichen Dienst in den Warnstreik getreten. Die Beschäftigte fordern höhere Löhne, um im Alter nicht in Armut zu fallen. Zudem sind die Mieten im Schnitt um 22 % gestiegen. In vielen Städten geht mittlerweile die Hälfte des Einkommens für die Wohnkosten drauf. „Nicht alle können es sich leisten, in der schönen Lüneburger Heide zu wohnen“, beklagen Betroffene, denn wie sollen die KiTas, die Kranhäuser und die Stadtreinigung sonst mit Personal versorgt werden.

Vor allem aber fordern Streikenden aber mehr Kolleginnen und Kollegen, weil die Arbeitsbelastung viel zu hoch ist. Mehr als 60 % können sich nicht vorstellen, bis zur Rente zu arbeiten, deshalb fordern sie in ihrem Arbeitskampf auch die Regelung einer Altersteilzeit. Der hohe Krankheitsstand wird dabei oft noch als „Haltungsfrage“ abgetan, doch die Realität zeigt: Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind überlastet. In der Stadtverwaltung bleiben rund 5000 Stellen unbesetzt, während das vorhandene Personal doppelt so viel Arbeit stemmen muss.

Auch in sozialen Berufen spitzt sich die Lage zu. Eine unzureichende medizinische Versorgung führt in manchen Fällen zu drastischen Konsequenzen – bis hin zu Körperverletzung, wenn Menschen ohne angemessene Therapie künstlich ernährt werden müssen.


RedGlobe Radio: Bericht von der Streikkundgebung in Hamburg, 13. Februar 2025


Angesichts dieser Entwicklungen ruft Nico, ein Beschäftigter am Flughafen, zum Arbeitskampf auf: „Lasst euch nicht einreden, dass Streik nichts bringt. Ohne Arbeitskampf gibt es keinen Fortschritt. Wir sind das Rückgrat dieser Gesellschaft – und wir sind es wert!“

Die Forderung ist klar: bessere Löhne, mehr Personal und der notwendige Respekt für die Arbeit der Beschäftigten. Denn viele können ihren Job nur machen, weil sie sich darauf verlassen, dass ihre Kinder in Kitas, Schulen und Jugendzentren gut versorgt sind. Die Politik ist gefragt, endlich Lösungen für diese drängenden Probleme zu finden.

Die Arbeitenden im öffentlichen Dienst fordern bessere Bedingungen

Foto: Yeni Hayat / Hamburg

Quelle: Yeni Hayat / Neues Leben