Jungwähler*innen sorgen für linke Opposition im Bundestag
SPD | CDU/CSU | Grüne | FDP | AfD | Die Linke | BSW | Andere |
16,5% | 28,5% | 11,8% | 4,4% | 20,6 | 8,7% | 4,9% | 4,6% |
-9,2% | +4,3 | -2,9% | -7,0% | +10,2% | +3,8% | +4,9% | -4,1% |
Quelle: ARD Hochrechnung 22.27 Uhr |
Nach der Bundestagswahl stehen die bürgerlichen Parteien vor einer komplizierten Regierungsbildung. Sollte es dabei bleiben, dass die FDP und das BSW nicht ins Parlament einziehen, gäbe es rechnerisch zwei mögliche Zwei-Parteien-Koalitionen: entweder von CDU/CSU und SPD oder aber von CDU/CSU und AfD — letzteres hatte der wohl künftige Bundeskanzler Friedrich Merz vor der Wahl allerdings ausgeschlossen. Käme das BSW doch noch über die Fünf-Prozent-Hürde, gäbe es keine mögliche Zweierkoalition mehr, dann müsste Merz ein Bündnis mit der SPD und den Grünen eingehen, von einer Liebesheirat könnte dann natürlich keine Rede sein.
Einziger Hoffnungsschimmer aus progressiver Sicht ist das überraschend gute Abschneiden der Linken, das sich in den letzten Tagen und Wochen bereits abgezeichnet hatte. Die Linke waren im Wahlkampf die einzige etablierte Partei, die sich klar gegen die rassistische Migrationspolitik aller Parteien von AfD bis SPD und Grünen und außerdem soziale Inhalte in den Mittelpunkt ihrer Kampagne gestellt hatte. Sie konnte vor allem bei Jungwähler*innen punkten: Unter den Wählerinnen und Wählern der Altersgruppe bis 24 Jahren wurde die Linke mit 25 Prozent stärkste Kraft!
Zum besorgniserregend starken Abschneiden der AfD-Rassisten kommentierte etwa der SV Werder Bremen (!) per Bluesky: „Das heutige Wahlergebnis ist Ausdruck besorgniserregender Entwicklungen in unserer Gesellschaft. Es zeigt, dass unser Einsatz für demokratische Grundwerte nicht mit dem Wahlabend enden darf. Für uns steht fest: Demokratie, Vielfalt & eine weltoffene Gesellschaft sind & bleiben unverhandelbar!“
Die Einzelergebnisse kleinerer Parteien wie Mera25, MLPD oder Die PARTEI werden in den Hochrechnungen nicht ausgewiesen.