18. März 2025
FrauenIG MetallKlassenkampf

Frauen mit Tarifvertrag verdienen pro Stunde fast 11 Euro mehr – IG Metall-Zahlen zum Equal Pay Day

Übernommen von Pressemitteilungen – IG Metall:

Eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für die IG Metall zur Metall- und Elektroindustrie zum Equal Pay Day am 7. März zeigt: In tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie (M+E) ist die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern deutlich kleiner. Dort beträgt sie 10 Prozent, eine Verbesserung um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. In nicht-tarifgebundenen Betrieben hingegen liegt sie unverändert bei 18 Prozent.

Auch beim Entgelt zeigt sich deutlich, wie sehr Frauen von Tarifverträgen profitieren: Frauen mit Tarifvertrag in der M+E-Industrie verdienen pro Stunde 10,55 Euro mehr als Frauen ohne Tarifvertrag. Noch 2024 waren es 9,65 Euro.

Das zeigt im doppelten Sinne: Tarifverträge wirken. Nicht nur für Beschäftigte, die damit regelmäßig mehr Geld bekommen. Sondern besonders auch für Frauen, die so ein erheblich höheres monatliches Einkommen haben: 2024 erhielten Frauen in tarifgebundenen Betrieben 1.523 Euro brutto mehr als in nicht-tarifgebundenen Betrieben.

Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall: „Frauen in tarifgebundenen Betrieben in der Metall- und Elektroindustrie verdienen durchschnittlich eine vierstellige Summe mehr als in nicht-tarifgebundenen Betrieben. Das zeigt: Tarifbindung wirkt – und zwar nachhaltig! Denn mehr Entgelt bedeutet auch: weniger Altersarmut, größere Eigenständigkeit für Frauen und für das Gemeinwohl höhere Steuereinnahmen!“

Großen Handlungsbedarf in der Gleichstellungspolitik sieht Christiane Benner für eine neue Bundesregierung: „Nachdem wir in den letzten Jahren wiederholt Blockaden vor allem eines Koalitionspartners in fast allen Vorhaben zur Gleichstellung gesehen haben, muss eine neue Regierung hier schnell handeln: Das Tariftreuegesetz muss kommen. Denn Tarifbindung schützt vor Lohndiskriminierung. Weiterhin drängt die Umsetzung der Entgelttransparenz-Richtlinie. Eltern und pflegende Angehörige müssen durch Verbesserungen im Elterngeld, die Familienstartzeit und eine Lohnersatzleistung bei Pflege entlastet werden. Wir brauchen einen massiven Ausbau der Kinderbetreuung und ein Recht auf Aufstockung der Arbeitszeit. Wir haben in Deutschland eine der höchsten Teilzeitquoten Europas. Damit können wir nicht zufrieden sein. Besonders dann nicht, wenn gleichzeitig immer noch Fachkräfte dringend gesucht werden.“

Auf betrieblicher Ebene handeln IG Metall und Betriebsräte: Systematische Überprüfung von Entgeltstrukturen durch den Betriebsrat, der Kampf um Tarifbindung sowie der Ausbau von flexiblen Arbeitszeitmodellen, die besonders Eltern eine bessere Vereinbarkeit ermöglichen.

Quelle: Pressemitteilungen – IG Metall