Für einen handlungsfähigen Staat dürfen wir nicht am Personal sparen
Übernommen von DGB Pressemitteilungen:
Anlässlich der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst ein Zitat von Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende:
„Wer einen handlungsfähigen, effektiven Staat will, darf auf keinen Fall bei Personal und moderner Ausstattung sparen. Die öffentliche Verwaltung, Kitas, Schulen, Gerichte, Polizei oder Bürgerämter werden seit Jahren vielerorts auf Verschleiß gefahren – allzu oft fehlt eine langfristige Personalstrategie, ganz zu schweigen von ausreichenden Investitionen in eine moderne digitale Ausstattung.
So richtig durchdachte Reformen und die jetzt angekündigten massiven Investitionen in die Infrastruktur sind – allein durch schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren wird man sie nicht schnell umsetzen können: Wer A sagt, muss auch B sagen – es ist klar, dass wir dafür auch ausreichend Personal in den Verwaltungen und Planungsämtern brauchen. Gerade dort wurde aber in den letzten Jahren zu viel eingespart.
Im öffentlichen Dienst berichten die Beschäftigten besonders häufig von Personalmangel, das zeigen Zahlen aus unserer Repräsentativumfrage DGB-Index Gute Arbeit. Demnach sind 53 Prozent der Befragten in (sehr) hohem Maße von Personalmangel betroffen. In der Privatwirtschaft sind es 10 Prozentpunkte weniger (43 Prozent). Und Personalmangel ist für viele Kolleg*innen ein Dauerzustand. Zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) arbeiten länger als ein Jahr in unterbesetzten Dienststellen. Dazu kommt, dass in den nächsten 10 Jahren knapp 30 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den Ruhestand gehen werden. Es ist höchste Zeit, gegenzusteuern.“
Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund