Vor 75 Jahren: Stockholmer Appell für das Verbot der Atombombe
Heute vor 75 Jahren, am 19. März 1950, wurde in Stockholm vom Ständigen Komitee des Weltkongresses der Kämpfer für den Frieden (dem späteren Weltfriedensrat) ein weltweiter Aufruf zur Ächtung der Atombombe veröffentlicht. Der Appell fand internationalen Widerhall und wurde von Millionen Menschen in aller Welt unterschrieben. Offiziell wurde später eine Zahl von mehr als 500 Millionen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern angegeben, worunter allerdings u.a. alle erwachsenen Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion gezählt wurden. Aber auch in westlichen Ländern, vor allem in Frankreich und Italien, wurden viele Unterschriften unter den Stockholmer Appell gesammelt.
- Stockholmer Appell
Stockholmer Appell
- „Wir fordern das absolute Verbot der Atomwaffe als einer Waffe des Schreckens und der Massenvernichtung der Bevölkerung.
- Wir fordern die Errichtung einer strengen internationalen Kontrolle, um die Durchführung des Verbotes zu sichern.
- Wir sind der Ansicht, daß die Regierung, die als erste die Atomwaffe gegen irgendein Land benutzt, ein Verbrechen gegen die Menschheit begeht und als Kriegsverbrecher zu behandeln ist.
- Wir rufen alle Menschen der Welt, die guten Willens sind, auf, diesen Appell zu unterzeichnen.“
Zu den prominenten Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Appells gehörten unter anderem Leonard Bernstein, Marc Chagall, Maurice Chevalier, Jacques Chirac, Lion Feuchtwanger, Lionel Jospin, Thomas Mann, Henri Matisse, Yves Montand, Pablo Neruda, Charlie Parker, Pablo Picasso, George Bernard Shaw, Dmitri Schostakowitsch, Simone Signoret, Urho Kekkonen, Vittorio Emanuele Orlando und Lázaro Cárdenas.