Lockt auch Luxemburg?
Übernommen von Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek:
Einleitend zu einer parlamentarischen Anfrage an Forschungsministerin Stéphanie Obertin stellte der Abgeordnete Sven Clement fest, daß die Situation in den USA bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine alarmierende Entwicklung im Bereich der Wissenschaft zeige. Aus einem Artikel mit der Überschrift »Wie Trump den Wissenschaftsstandort USA in Gefahr bringt« gehe hervor, daß durch Massenentlassungen, Mittelkürzungen oder verschiedene andere Schikanen bereits 200.000 junge Wissenschaftler aus US-Institutionen entlassen worden seien. Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, spreche von bis zu doppelt so vielen US-Bewerbungen für deutsche Forschungsprojekte, wie noch im Jahr zuvor.
Diese Entwicklung könne eine historische Chance für Europa und Luxemburg sein. Verschiedene Länder, wie beispielsweise Irland, diskutierten bereits über gezielte Abwerbestrategien, so Clement. Experten, wie Dr. Christian Stöcker, Professor für Digitale Kommunikation, fordere sogar ein europäisches Akquiseprogramm mit konkreten Jobangeboten sowie ein Ausbauen der Professurstellen, um solche Talente aus den USA anzulocken.
In diesem Zusammenhang wollte der Abgeordnete Clement von der zuständigen Ministerin wissen:
– Wie schätzt die Regierung die Möglichkeit ein, von der aktuellen Situation zu profitieren und hochqualifizierte Wissenschaftler aus den USA nach Luxemburg zu bringen, besonders in den strategisch wichtigen Bereichen, wie KI, Klimaforschung oder Medizin?
– Gibt es bereits konkrete Pläne für spezielle Aufnahme- und Rekrutierungsprogramme für US-Wissenschaftler in Luxemburg oder sind solche Pläne vorgesehen?
– Wie wird die Regierung die Infrastruktur und Ressourcen mit Blick auf die Universität Luxemburg und der nationalen Forschungszentren anpassen, um möglicherweise neue Forscher aufzunehmen und ihnen ein wettbewerbsfähiges Umfeld zu bieten?
– Gibt es Überlegungen, um auf EU-Ebene zusammenzuarbeiten, um qualifizierte Wissenschaftler aus den USA in die EU abzuwerben und hat die Regierung in diesem Zusammenhang Kontakte zu anderen EU-Staaten aufgenommen?
– Welche finanziellen Mittel könnten mobilisiert werden, um eine solche Initiative auf die Beine zu stellen?
Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek