Alles für die Front, alles für den Sieg!
Erklärung des Vorsitzenden des ZK der KPRF G.A. Sjuganow.
Die Lage in der Kampfzone in der Ukraine hat sich in der letzten Zeit deutlich verändert. Die Armee des Neonazi-Regimes ist zur Gegenoffensive übergegangen. Die terroristischen Akte auf die Gasleitung „Nordstream 2“, auf die Krimbrücke und die täglichen Beschüsse des AKWs in Saporoshe zeigen, dass die Globalisten vor nichts zurückschrecken, um unser Land zu destabilisieren. Jetzt läuft keine militärische Spezialoperation, sondern ein Krieg der USA und ihrer Verbündeten gegen Russland vermittels der Bandera-Faschisten.
Die Länder des Westens versorgen das verbrecherische Regime in der Ukraine mit den modernsten Waffen. Sie finanzierten und bilden die sich bildenden Truppenteile der ukrainischen Streitkräfte aus. Ihre Stäbe planen und kontrollieren die Operationen des Neonazi-Heeren und versorgen sie mit Aufklärungsdaten. Sie legen die Ziele für Schläge auf russische Truppen, auf Städte und Ortschaften Russlands fest.
NATO-Spezialisten sitzen hinter den Steuerpulten der hochpräzisen Waffen. Tausende von Söldnern nehmen unmittelbar an den Kampfhandlungen teil. Die USA und ihre Satelliten haben praktische die vollständige Finanzierung des Bandera-Regimes in der Ukraine auf sich genommen. Gegen Russland wird ein Informations- und Propaganda- sowie ein Wirtschaftskampf als unabtrennbarer Teil eines modernen hybriden Kriegs geführt. Die letzten Terrorakte sind zweifellos von der Hand amerikanischer und britischer Geheimdienste, die seit langem auf solche Verbrechen spezialisiert sind.
Das offene Eintreten der NATO in den militärischen Kampf gegen Russland ist eine prinzipiell neue Erscheinung, die Änderungen in der Strategie und Taktik von Staat und Armee erfordert, einen Übergang des ganzen Landes auf die die Notwendigkeiten der Gewährleistung des Sieges. Unter Berücksichtigung dessen, dass die LVR und die DVR sowie die Oblaste Cherson und Saporoshe in den Staatsverband Russlands zurückgekehrt sind, führen wir den Kampf heute nicht in der Ukraine sondern in unserem eigenen Land. Und das ist auch eine neue Erscheinung. Aber wir müssen begreifen, dass die Aufgabe der Befreiung des Volks der Ukraine von dem Neonazi-Regime nicht von der Tagesordnung gestrichen ist.
Die Streitkräfte Russlands haben mit nicht einfachen Problemen zu tun. Es wurden nicht wenige Fehler und Fehlkalkulationen zugelassen. Es gibt eine Unterschätzung der Kräfte des Gegners. Die Versprechen der militärischen Führung der RF, die Lieferungen westlicher Waffen an die Frontlinie fest zu unterbinden, bleiben unerfüllt. Die Gesellschaft stellt sich die gesetzmäßige Frage: warum? Über diesen Umstand wundern sich übrigens sogar unsere Gegner. Ein Schönfärben der Situation, wie es das bisher jetzt gab, hat nie zu etwas Gutem geführt. Die aufkommenden Probleme wurden nicht gelöst, sondern verschwiegen oder zerredet. Diese Position hat dazu geführt, dass wertvolle Zeit verloren wurde.
Es wäre aber absolut nicht richtig, all diese Probleme nur auf die heutige Führung der Streitkräfte abzuwälzen. Sie erfordern jegliche Unterstützung und Hilfe. Und wir sind verpflichtet, eine objektive und strenge Einschätzung dazu zu geben, wer im Verlauf vieler Jahre die Verteidigungsfähigkeit Russlands zerrüttet hat.
Die Rede ist vor allem vom ehemaligen Verteidigungsminister der RF Serdjukow und seinem Team. Gerade unter seiner Leitung wurden ruhmreiche Truppenteile, Akademien und Militärschulen mit jahrhundertelanger Geschichte vernichtet. Die Systeme der Militärmedizin und -wissenschaft wurden an den Rand der Vernichtung gebracht. Durch die faktische Zerstörung der Militärkommandanturen wurde das System der Mobilisierungsbereitschaft untergraben. Wegen der Liquidierung und Ausplünderung der strategischen Reserven ist die Armee in vieler Hinsicht mitten im Kampf ohne das Notwendigste geblieben.
Als stark geschwächt erwies sich die Verteidigungsindustrie und -wissenschaft. Die unbedachte und oft auch offen schädliche Privatisierung hat zu einer Liquidierung vieler strategischer wichtiger Industriezweige geführt. Übrigens geht der Prozess vorsätzlicher Insolvenzen solcher Unternehmen auch derzeit weiter.
Die Gesellschaft war gezwungen, die Lösung sehr vieler Probleme der Versorgung der kämpfenden Armee zu übernehmen. Ehre und Ruhm den Millionen von Patrioten in allen Ecken des Landes, die den Kauf und die Lieferung von verschiedener Ausrüstung, Lebensmitteln, Kleidung, Nachtsichtgeräten, Drohnen, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung übernommen haben. Aber das ist eigentlich die unmittelbare Verpflichtung des Staates und seiner entsprechenden Organe. In den Jahren 1941 bis 1945 ging auch ein Strom von Päckchen an die Soldaten der Roten Armee aus dem Hinterland an die Front. Aber mit allem Notwendigen hat der Staat die Armee vollständig ausgerüstet.
In den letzten Jahren wurde eine Reihe von Maßnahmen zur Wiederherstellung der Streitkräfte und der Verteidigungsindustrie unternommen. Aber der Schaden, der von den liberalen „Reformern“ und der „fünften Kolonne“ angerichtet wurde, ist so groß, dass für seine Überwindung Jahre notwendig sind. Die Gesellschaft rechnet damit, dass die Schuldigen an den jetzigen äußerst schweren Problemen unserer Armee, die verräterisch ihre Verteidigungsfähigkeit untergraben haben, eine harte Strafe erhalten.
Ein enormer Schafen wurde der Verteidigungsfähigkeit Russlands durch diejenigen zu gefügt, die die gesellschaftliche Meinung formen. Der jahrelange Kurs auf Unterdrückung des Patriotismus, auf die Einpflanzung von unserem Volk fremden westlichen „Werten“ sowie kriminelle Wahlen mussten schwere Folgen in Form davon nach sich ziehen, dass tausende junger Menschen sich der Mobilisierung entziehen. Beschuldigt werden dürfen nicht nur sie, sondern auch diejenigen, die unsere Jugend bewusst in Kosmopoliten ohne Heimat und Verwandte verwandelt haben.
Das Sinken der Verteidigungsfähigkeit des Landes wurde durch die Zerstörung des Systems der militärischen Grundausbildung, die Verwandlung der Freiwilligen Gesellschaft zur Unterstützung von Armee, Luftwaffe und Flotte in ein kommerzielles Unternehmen befördert.
Unter Bedingungen einer militärischen Auseinandersetzung mit einem niederträchtigen Gegners wird noch offensichtlicher, was für ein bedrohliches Ausmaß solche Probleme wie Korruption und geringe Löhne erhalten haben. Unter anderem auch in den Bereichen der Gewährleistung unserer Sicherheit. Korrumpierte und Elende sind die beste Zielscheibe für Bestechung und Heranziehung zum Verrat für eigennützige Interesse. Heute wird das aktiv von denen genutzt, die gegen uns mit Banditenterror und Diversionen kämpfen.
Die Zuspitzung der Kampfhandlungen, das offene Eintreten der NATO in den Krieg gegen Russland hat die Existenz von Kräften aufgedeckt, die durch Unbedachtheit oder bewusst die Lösung der Aufgaben, die vor Land und Armee stehen, verzögern. Ein Teil der Bürokratie, besonders im Wirtschafts- und Finanzbereich, führt sich so ungestört auf, als gäbe es keinerlei militärische Spezialoperation, keine Umwandlung der Spezialoperation in einen Krieg der NATO gegen Russland. Das beginnt schon an Sabotage zu grenzen. Es ist notwendig, in der nächsten Zeit ein Gesetz über die Bestrafung dafür zu verabschieden, unter anderem für Untätigkeit von Funktionsträger in Situationen, wo eilige verantwortungsbewusste Entscheidung getroffen werden müssen.
Heute, wo hunderttausende unserer Soldaten in Todesgefahr schweben, wenn sie an der Front kämpfen, bedeutet der Papierkrieg von Beamten im Hinterland eine direkte oder vermittelte Unterstützung unserer Feinde. Für die Regierung ist es allerhöchste Zeit sich daran zu erinnern, zu welchen äußerst schweren Folgen Anfang des 20. Jahrhundert die Niederlagen im russisch-japanischen und im ersten Weltkrieg geführt haben. Wir sind verpflichtet, die früheren Fehler zu vermeiden, den Sieg zu erreichen und unseren Staat vor Wirren und Zerstörung zu schützen.
Unter Bedingungen der zunehmenden Kriegsgefahr braucht das Land lebensnotwendig eine Einheit der Gesellschaft. Es müssen nicht nur militärische Reserven mobilisiert werden. Die Aufgaben des Kampfes gegen den weltweit größten militärischen, wirtschaftlichen und politischen Block dürfen nicht nur auf die Armee abgewälzt werden. Notwendig ist eine Mobilisierung aller industriellen, geistigen, kreativen Kräfte des Landes für die Unterstützung der kämpfenden Armee.
Nicht die Armee kämpft, sondern das Land. Die Losung aller und eines jeden muss die Devise unserer großen Vorfahren sein: „Alles für die Front, alles für den Sieg“. Aber eine wirkliche Konsolidierung der gesellschaftlichen Kräfte kann man nur unter der Bedingungen eines Wechsels des Kurses auf einen sozial orientierten erreichen. Gerechtigkeit, Kollektivität und gegenseitige Unterstützung sind Ecksteine unserer Gesellschaft. Notwendig ist die sofortige Einführung eines progressiven Steuersystems und die Zurücknahme der Entscheidungen über eine Erhöhung des Rentenalters.
Der Kampf muss nicht nur gegen äußere Feinde geführt werden, sondern auch gegen die inneren Gegner Russlands – gegen die Leitungskrise, ökonomischen Rückstand, Massenelend, empörende soziale Spaltung. Gegen die kriminelle Geier und die räuberische Verantwortungslosigkeit der Oligarchie. Gegen russophobe und antisowjetische Intrigen der „fünften Kolonne“ im Bereich der Kultur, der Bildung und der Propaganda. Der Sowjetstaat hat diesen Kampf im 20. Jahrhundert glänzend gewonnen, indem er in kürzester Zeit die Leninsche-Stalinsche Modernisierung durchgeführt hat. Indem er mit Ausbeutung, Elend, Arbeitslosigkeit und Analphabetismus Schluss gemacht hat. Indem er zielstrebig die Ökonomie industrialisiert hat. Die herausragenden friedlichen Heldentaten des Sozialismus wurden zum Fundament unseres Siegs über die braune Hitlerpest. Es wird Zeit, dass alle den Sinn der historischen Lektion begreifen und sich bewusst werden: neue Siege sind nur unter der Bedingung einer grundsätzlichen Änderung des Kurses in Richtung Sozialismus, Gerechtigkeit, Gleichheit und echte Verantwortung der Regierung und der Bürger für ihr Land möglich.
Unsere Erfahrung zeigt die Notwendigkeit einer maximalen Konzentration der Ressourcen für eine angemessene Versorgung. In dem vergangenen siegreichen Krieg wurden das Stabsquartier des obersten Kommandeurs, dann das Staatliche Verteidigungskomitees gebildet, die zu Leitungsorganen wurden. Eine solche Erfahrung darf nicht missachtet werden. Unter Bedingungen des Kampfes gegen den deutschen Nazismus im zweiten Weltkrieg ging selbst ein solch liberales Land wie Großbritannien auf den Weg der Nationalisierung der Schlüsselbranchen der Wirtschaft. Unter heutigen schwierigsten Bedingungen müssen die lebenswichtigen Gebiete der Volkswirtschaft unter die Kontrolle des Staats zurückkehren.
Die Nationalisierung strategischer Bereiche der Ökonomie, die maximale Unterstützung ihrer innovativen Entwicklung, die Verbreitung der Erfahrung der Volksunternehmen, der soziale Schutze der Bürger, kostenlose und hochwertige Medizin und Bildung – darin liegt die Grundlage unserer Initiativen und Vorschläge. Das ist auch das Programm des Sieges, das auf staatlicher Ebene übernommen werden muss. Ohne das ist es unmöglich, denen eine vernichtende Niederlage zuzufügen, die die Russische Welt vernichten wollen und den von ihr hervorgebrachten Staat vom Antlitz der Erde tilgen wollen.
Unter Bedingungen, wo das Land zur Verteidigung seiner Souveränität und Unabhängigkeit aufgestanden ist, wo hunderttausende junger Menschen an die Front gehen, muss jeder ein Maximum an Anstrengungen in die Zerschlagung des Neonazismus und des Banderatums einbringen, hinter denen die USA und ihre NATO-Satelliten stehen.
Die KPRF und die linkspatriotischen Kräfte Russlands sind vom Sieg unseres Volks über den selben Gegner, der im Juni 1941 zu uns kam, überzeugt – über die vereinigten Kräfte des aggressiven Westens. Damals wurden diese Kräfte von Hitler-Deutschland angeführt. Jetzt sind es die USA, Großbritannien und ihre Vasallen. Für den Erfolg dieses Kampfes ist eine vollständige Konzentration all unserer Ressourcen und geistigen Kräfte notwendig. Die Führung Russlands ist verpflichtet, dafür erschöpfende Maßnahmen zu ergreifen.
Quelle: wpered.su