Streiks bei Ikea für einen „Tarifvertrag.Zukunft.Ikea“
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat bei der Ikea Deutschland GmbH zu bundesweiten Aktionen und Streiks aufgerufen. Damit reagiert ver.di auf die Ablehnung jeglicher Verhandlungen zu einem zukunftsweisenden Tarifvertrag „Tarifvertrag.Zukunft.Ikea – Digitalisierung, Omnichannel und Qualifizierung“.
„Ikea Deutschland erwirtschaftet ein deutliches Umsatzplus, aber das Personal wächst nicht im gleichen Maße wie die Unternehmensumsätze. Im Gegenteil: Die Arbeitsbelastung der Beschäftigten steigt weiterhin erheblich. Die Krankenquote in den Häusern ist hoch und offene Stellen werden häufig nicht wiederbesetzt“, so Stefanie Nutzenberger, Bundesfachbereichsleiterin Handel. Zeitgleich schreite die Gestaltung der digitalen Zukunft im Unternehmen weiter voran. „Das hat Einfluss auf Arbeitsprozesse und Arbeitsplätze und macht zusätzlich Druck auf die Beschäftigten“, so Nutzenberger weiter.
Bereits im Mai 2021 hat ver.di Ikea zu Verhandlungen über den Tarifvertrag aufgefordert. Nach langem Hinauszögern hat die Unternehmensleitung im November dieses Jahres in einem Schreiben an die ver.di-Bundestarifkommission jegliche Verhandlungen zum „Tarifvertrag.Zukunft.Ikea“ abgelehnt.
Aus Sicht der Gewerkschaft müssen in einem solchen Tarifvertrag unter anderem nachhaltige Maßnahmen zum Schutz vor Überlastung, Gesundheitsschutz, die Sicherung einer nachhaltigen Beschäftigtenstruktur und ein Anspruch auf Qualifizierung bei der Veränderung von Arbeitsplätzen vereinbart werden. „Wir sind für eine zukunftsfähige Digitalisierungsstrategie, in welcher aber die Beschäftigten beteiligt und vor den Folgen geschützt werden. Langfristige gute und gesunde Arbeit sollte für ein modernes Unternehmen eine Selbstverständlichkeit sein. Dass Ikea seinen Beschäftigten den Schutz eines Tarifvertrages verweigert, werden wir nicht hinnehmen“, so Nutzenberger.