23. November 2024

Zum 100. Jahrestag der Gründung der UdSSR

Erklärung des Parteivorstands der Partei der Arbeit Österreichs (PdA), Wien, 30. Dezember 2022

Am 30. Dezember 1922 fasste der I. Unionskongress der Sowjets den historischen Beschluss über die Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Die RSFSR, die Ukrainische SSR, die Belorussische SSR und die Transkaukasische Föderation schlossen sich auf gleichberechtigte Weise zu einem gemeinsamen neuen Staat zusammen, der im Lauf der Geschichte noch weitere Teilrepubliken erhalten sollte.

Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) gratuliert allen Völkern der ehemaligen Sowjetunion und dort vor allem jenen Menschen und Organisationen, die die rote Fahne des Kommunismus auch im rauen Gegenwind hochhalten, zu diesem historischen Jubiläum.

Einen Tag nach der Gründung schrieb Wladimir Iljitsch Lenin über die UdSSR: „Wir brauchen sie ebenso wie das kommunistische Weltproletariat für den Kampf gegen die Weltbourgeoisie und für die Verteidigung gegen ihre Intrigen“. Und er sollte Recht behalten. Die UdSSR und die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU), die im Zuge der Vereinigung als Unionspartei hervorgegangen ist, waren Schrittmacher der Weltgeschichte.

Es wurde ein mächtiger sozialistischer Staat geschaffen, der sehr viele Bewährungsproben zu überstehen hatte. Die erste Aufgabe war die Beendigung des Krieges mit den konterrevolutionären Gegnern. Die antikolonialen Bewegungen in Asien wurden von ihr nach Kräften unterstützt, später auch jene in Afrika, in arabischen Ländern und Lateinamerika.

Im Verlauf der Geschichte war die UdSSR Zufluchtsort für viele Menschen, so auch für hunderte österreichische Schutzbündler nach der Niederlage vom Februar 1934. Sie nahm nach der Machtergreifung des Nazi-Faschismus viele deutsche und österreichische Kommunistinnen und Kommunisten auf, und sie erwies sich auch nach 1945 als sicherer Hafen für politisch Verfolgte aus allen Teilen der Welt.

Die größte Herausforderung für die Völker der Sowjetunion bestand aber im Kampf gegen den deutschen Faschismus. In einer Riesenanstrengung des gesamten Volkes, im Großen Vaterländischen Krieg, wurden die faschistischen Eindringlinge aus dem Land geworfen, bis nach Berlin zurückgedrängt und schließlich zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen. Mit 27 Millionen Toten hatte die UdSSR den größten Blutzoll aller Völker im Kampf gegen den Faschismus zu beklagen.

Die sowjetischen Kommunistinnen und Kommunisten waren die treibende Kraft zur Industrialisierung des vormaligen Agrarstaates, aber auch der Modernisierung der Landwirtschaft, sie sorgten für gleiche Bildungschancen für Frauen sowie für alle Kinder und Jugendlichen, sie bauten ein allen gleichermaßen zugängliches Gesundheitssystem auf und schufen eine prosperierende Gesellschaft, die lange Zeit die einzige sozialistische auf der Welt war.

Ausgerechnet unter der Losung von Glasnost und Perestroika (Transparenz und Erneuerung) wurde der Sieg der Konterrevolution herbeigeführt, und der Traum von der entwickelten sozialistischen Gesellschaft endete 1991. 

Den Sowjetmenschen wurde eine blühende Zukunft im Kapitalismus versprochen, die nur für die Oligarchen und andere Diebe am Volksvermögen eingelöst wurde. Für Millionen und Abermillionen bedeutete das Ende der Sowjetunion bittere Armut. Gemeinsam mit multinationalen Konzernen wurden viele ehemalige Sowjetrepubliken von ihren neuen Herrschern zu Kolonien des Imperialismus gemacht.

Die UdSSR war die Kraft, die einen großen Teil der sozialistischen Welt anführte und solidarisch unterstützte. Sie hat allein durch ihr Bestehen sowohl den Befreiungsbewegungen als auch der Arbeiterklasse in den entwickelten kapitalistischen Ländern geholfen. Sie hat einen Gegenpart gegen die Weltmachtansprüche des US-Imperialismus gebildet.

Es gab in der Geschichte der Sowjetunion auch Fehler und Verbrechen, die ebenso wie die Erfolge und Stärken der ersten sozialistischen Gesellschaft der Welt als Lehre für die künftigen Kämpfe Berücksichtigung finden sollten.

Für Kommunistinnen und Kommunisten ist die Sowjetunion in ihrer fast 70-jährigen Geschichte der erste Versuch einer Klassenherrschaft der Arbeiterklasse und der mit ihr verbündeten Schichten des Volkes gewesen. Ihr Niedergang war und ist ein Verlust für alle Kräfte des welthistorischen Prozesses, für die Arbeiterklasse der Welt, für die wenigen verbliebenen sozialistischen Länder und für die antikolonialen und antiimperialistischen Befreiungsbewegungen.

Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken wird als unsterblicher Frühsozialismus ihren festen Platz in der Geschichte einnehmen. 

Quelle: Partei der Arbeit

Partei der Arbeit Österreichs