24. November 2024

Im Geiste des Kontinents

Als Fidel am 1. Januar 1959 von Santiago de Cuba aus dem ganzen Land den unumkehrbaren Triumph der Revolution verkündete, begann für die wichtigsten Führer des Landes der äußerst komplexe Kampf um die geistige Unabhängigkeit des Landes. Mehr als drei Jahrhunderte der Sklaverei und Kolonisierung waren nicht aus der Geschichte der Insel zu tilgen gewesen..

Der Kampf würde also auf dem Gebiet der Kultur zu gewinnen sein, in der hartnäckigen Überzeugung von der Bedeutung des Wortes Freiheit, in der emanzipatorischen Arbeit von Kunst, Literatur und Bildung. Die Klarheit des Anführers eines politischen Projekts, das dank der weihenden Kraft des Volkes verwirklicht wurde, zeigte sich schon in den ersten Monaten nach dem revolutionären Sieg.

Wenn Fidel und Abel bei der Organisation dieses Projekts in Haydee und Melba die nötige weibliche Kraft fanden, würde der Comandante en Jefe nach der Verwirklichung des Traums Haydee erneut mit einer der wichtigsten Aufgaben betrauen, um die geistige Entkolonialisierung der Kubaner und die Emanzipation nicht nur der Insel, sondern Unseres Amerikas zu erreichen.

Die „Casa de las Américas“ wäre ein unrealisierbares kulturelles Projekt für eine Frau gewesen, die kaum über die Schulbildung der sechsten Klasse verfügte, wenn diese Frau nicht Haydee Santamaría geheißen hätte. Doch Fidel war überzeugt, dass die Guerilla-Frau trotz der gewaltigen Aufgabe die Mission so erfüllen würde, wie sie schon so oft andere, höchst riskante und notwendige Unterfangen ausgeführt hatte.

Haydee zog die renommiertesten Intellektuellen des Landes für das Projekt an und brachte sie zum Wohle der Kultur und Bildung der Kubaner und Lateinamerikaner zusammen. Die „Casa“ wurde zur Heimat der linken Bewegungen der Region, der bedeutendsten Intellektuellen aus der ganzen Welt, der verschiedensten Strömungen und Tendenzen, die jedoch unter dem gleichen Ideal vereint waren: die kubanische Revolution zu retten, weil sie als Leuchtfeuer und Licht galt.

Die „Casa“ eröffnete die Revolution und stellte sie nicht als zufälliges politisches Ereignis dar, sondern als Beispiel für den am stärksten befestigten Pfad zur Eroberung der Gerechtigkeit. Haydee entwickelte sich zu einem kultivierten, intelligenten und scharfsinnigen Menschen mit einer bewundernswerten Fähigkeit zum Dialog, und aus diesen Gründen fanden die Jungs des „Nueva Canción“ in diesem fast mütterlichen Frieden einen sicheren Hafen für ihre Musik, um die Seele eines Landes zu erreichen, das sich in einem ständigen Wandel zugunsten von Würde und Treue befand, was angesichts der neuen Herausforderungen verständlicherweise dringend notwendig war.

Seit dieser Entscheidung sind dreiundsechzig Jahre vergangen. Haydee erfüllte nicht nur ihre Aufgabe, sondern verwandelte das schöne Gebäude in eines der herrlichsten kulturellen und politischen Werke der Revolution, getreu ihrer Verpflichtung gegenüber dem sensiblen und großzügigen Menschen, denn in der „Casa de las Americas“, Flaggschiff der geistigen Unabhängigkeit des Landes, waren und sind die Revolution und der amerikanische Kontinent als seine vornehmsten Gäste zu Hause. Haydees Bild bewacht das Kunstwerk „Baum des Lebens“, Blickfang im großen Saal des Hauses, jenen Baum, der universellen Früchte trägt.

Quelle: Granma Internacional

Granma