Gerechtigkeit für Víctor Jara
Über vier Jahrzehnte nach seiner Ermordung durch die Diktatur Augusto Pinochets ließen die chilenischen Gerichte endlich Victor Jara Gerechtigkeit widerfahren.
Acht ehemalige Militärs, die an der Ermordung des Sängers und Liedermachers beteiligt waren, wurden von den Gerichten des Landes zu 18 Jahren Haft verurteilt. Diese Entscheidung wurde von einem Berufungsgericht unter Vorsitz des Ministers Miguel Vázquez Plaza gefällt, das für die anhängigen Fälle von Menschenrechtsverletzungen während der Militärregierung geschaffen wurde.
Neben den Militärs wurde der Direktor der Gefängnisse dieser Zeit Littré Quiroga Carvajal des Mordes angeklagt. Die Gerichte kamen außerdem überein, dass der chilenische Staat die Familienangehörigen der Opfer der Diktatur Pinochets (1973-1990) mit 2,1 Millionen Dollar entschädigen müsse.
Hugo Sánchez Marmonti, Raúl Jofré González, Edwin Dimter Bianchi, Nelson Haase Mazzei, Ernesto Bethke Wulf, Juan Jara Quintana, Hernán Chacón Soto und Patricio Vásquez Donoso wurden von den Gerichten verurteilt. Der ehemalige Offizier Rolando Melo wurde wegen Vertuschen von Morden zu fünf Jahren und einem Tag Gefängnis verurteilt und zu 61 Tagen wegen Begünstigung von Entführungen. Mit diesen Urteilen wird den wichtigsten Forderungen der sozialen Bewegungen Chiles und denen eines großen Teils des chilenischen Volkes Rechnung getragen, die ein Ende der Straflosigkeit für Armeeangehörige forderten, die während der Diktatur Tausende von Entführungen und Morde begangen hatten.
Víctor Jara wurde zwischen dem 11. und 12. September 1973 festgenommen und zusammen mit Hunderten von politischen Gefangenen ins Stadion Chile gebracht. Dort wurde er geschlagen und gefoltert und schließlich wurde sein Körper von Kugeln durchsiebt und zusammen mit anderen Leichen auf die Straße geworfen. Das geschah am 15. September 1973.
Joan Turner, die Witwe des Trovadors, schuf die Víctor Jara Stiftung, um sein Werk zu retten und das Andenken des Autors von Te recuerdo Amanda, Manifiesto und Cuando voy al trabajo und vieler Lieder mehr, die zur lateinamerikanischen Volkskultur gehören, zu wahren. Die Organisation wurde im Oktober 1993 legalisiert, nachdem sie einige öffentliche Veranstaltungen durchgeführt hatte, um das Werk von Victor Jara zu fördern und lebendig zu erhalten.
Seit 2003 trägt das ehemalige Stadion Chile den Namen Victor Jaras.
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