ver.di-Chefökonom unterstützt Lohnforderung der Postbeschäftigten
Der Chefökonom der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Dierk Hirschel, hat die Forderung der Post-Beschäftigten nach 15 Prozent mehr Lohn verteidigt. „Die Post kann sich ein kräftiges Lohnplus leisten. Der gelbe Riese ist ein Krisengewinner. In der Pandemie explodierten Umsatz und Gewinn. Seit 2015 stiegen die Umsatzerlöse um stolze 40 Prozent. Der Unternehmensgewinn kletterte 2021 auf acht Milliarden Euro und letztes Jahr auf 8,4 Milliarden Euro“, schreibt der Experte in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „nd.DerTag“ (Dienstagausgabe). Eine „kräftige Tariflohnerhöhung“ sei jetzt das Mindeste, was die Beschäftigten des Konzern erwarten könnten. Für Hirschel wäre ein Mehr auf dem Konto zudem ein wirksames Instrument gegen die Inflation. „Das beste Rezept gegen steigende Preise sind kräftige Lohn- und Gehaltszuwächse“, so der ver.di-Ökonom weiter. „Einmalzahlungen, wie die von der Bundesregierung ins Schaufenster gestellte Inflationsprämie, sind kein echter Ausgleich. Diese Sonderzahlung würde die Löhne nur kurzfristig erhöhen. Wenn sie wegfällt, purzeln die Preise aber nicht“, schreibt er. Ein Lohnplus von 15 Prozent sei deshalb „notwendig, gerecht und machbar“.