Nach Erdbeben: TKP ruft zur Solidarität auf

Am 6. Februar 2023 ereignete sich um 04:17 Uhr in Pazarcık, in der Provinz Kahramanmaraş, einer Stadt im Südosten der Türkei, ein Erdbeben mit einer Stärke von 7,8. Das Beben war in vielen Städten zu spüren. In vielen Städten stürzten Häuser ein. Nach dem Erdbeben kam es zu zahlreichen schweren Nachbeben.

Die Erdbebenabteilung der AFAD (Katastrophenschutzbehörde der Türkei ) gab bekannt, dass die Tiefe des Bebens mit sieben Kilometern gemessen wurde.

Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Türkei (TKP) ruft die Bürger:innen nach dem Erdbeben zu mehr Solidarität auf. Wir dokumentieren den Aufruf.

Unser Aufruf an die Bürger:innen

Bürgerinnen und Bürger,
Wir haben ein verheerendes Erdbeben erlebt, von dem zahlreiche Städte betroffen sind. Viele Bürger:innen haben ihr Leben verloren. Wir sprechen allen unser Beileid aus. Wir wünschen allen unter Trümmern verschütterten, verletzten, Bürger:innen, deren Häuser beschädigt oder eingestürzt sind, dass sie bald wieder gesund werden.

Als TKP ist es unsere Priorität, zur Solidarität mit unseren durch das Erdbeben geschädigten Bürger:innen beizutragen, die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen für diese Solidarität zu mobilisieren und den Anfragen nach Beiträgen und Hilfe an unsere Partei aus der ganzen Türkei so schnell wie möglich nachzukommen.

Unsere Partei wird sich ohne jegliche politische Berechnung voll und ganz auf die Solidarität mit unseren Bürger:innen konzentrieren.

Wir werden jedoch die Verzerrungen und den Opportunismus des kapitalistische Systems und der regierenden Partei, die für diese schwere Zerstörung verantwortlich sind, niemals zulassen.

Die Ressourcen müssen für die Bedürfnisse des Erdbebengebiets verwendet werden, kein einziger Cent darf für politische Shows und vorgetäuschte Anteilnahme verschwendet werden.

Anstatt den Fehler zu begehen, die Initiative der Bevölkerung für Zusammenarbeit und Solidarität zu verhindern, sollte sich die Regierung lediglich auf die Aufgaben einer zentralen Autorität konzentrieren.

Zuallererst müssen alle Flughäfen, Landebahnen, Autobahnen, Eisenbahnen und Krankenhäuser, die von regierungsnahen Subunternehmern unter Verletzung der Vorschriften gebaut wurden und durch das Erdbeben unbrauchbar geworden sind, sofort repariert werden, und die erforderlichen Mittel den betreffenden Unternehmen entzogen werden. Für Baumaschinen, die für die Beseitigung von Trümmern und andere Arbeiten benötigt werden, dürfen keine öffentlichen Gelder erhoben werden, und die Maschinenparkplätze der großen Bauunternehmen müssen beschlagnahmt werden.

Wir werden nicht zulassen, dass diejenigen, die das Leben unserer Bürger:innen auf dem Gewissen haben, durch das Erdbeben noch reicher werden.

Bürgerinnen und Bürger,

Unter den harten Bedingungen des Winters ist es nicht nur eine menschliche Pflicht, sich zu solidarisieren, sich gegenseitig zu stärken, organisiert zu handeln, sondern auch eine Chance, unseren Willen zu stärken, dieses Land und unsere Zukunft zu schützen.

In dem Maße, in dem wir angesichts Herausforderungen gemeinsam handeln können, werden wir zu einem Volk, werden wir zu Bürgern.

Lassen Sie uns gemeinsam Solidarität organisieren. Wir treffen uns heute Abend um 20:00 Uhr, um unsere Solidaritäts- und Kooperationsbemühungen in allen unseren Nachbarschaftslokalen zu koordinieren, auch in der vom Erdbeben betroffenen Region.

Zusätzlich zum sofortigen Informationsaustausch wird die Zentrale der Kommunistischen Partei der Türkei ab heute eine Woche lang jede Nacht um 20 Uhr (CT) eine umfassende Information mit Beobachtungen, Bewertungen und Informationen über das Erdbebengebiet und Solidaritätsaktivitäten an die Öffentlichkeit weitergeben.

Heute ist der Tag, die Solidarität zu stärken.

Kommunistische Partei der Türkei – TKP
Zentralkomitee
06.02.2023

Quelle: TKP Deutschland