22. Dezember 2024

Die „Gefährlichkeit“ des Sao Paulo Forums

Warum strengen die Regierung der Vereinigten Staaten und ihre Kriegsmaschinerie sich so an, das Sao Paulo Forum zu verteufeln? Warum wiederholen sie immer und immer wieder, dass es „eine Bedrohung für die Demokratie“ bedeute, dass es ein Apparat „kommunistischer Vereinigung“ sei oder „ des Zusammenflusses der Linken und der terroristischen Gruppen ganz Iberoamerikas“?

Der Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz hatte 1996 gewarnt, dass eine der größten Fallstricke für das Streben nach Einheit und Integration des Kontinents darin bestehe, dass die „Vereinigten Staaten nicht im mindesten daran interessiert sind, dass sich Lateinamerika ökonomisch und politisch vereint, weil es dann eine wirklich mächtige Ländergruppe würde. Es würde in der Welt einen viel größeren Stellenwert einnehmen, als dies bei einem balkanisierten und unterjochten Kontinent der Fall ist, wo die strategisch wichtigsten Bereiche der Ökonomie und der Dienstleistungen sich in den Händen des ausländischen Kapitals befinden, was definitiv bedeutet, dass sie unter Kontrolle der USA stehen, wie dies heute bei den Massenmedien der Fall ist, die sich so gegen unsere Kultur verschworen haben (…)“.

Ein Beweis für die Verachtung, die die USA und ihre derzeitige Regierung der Integration, der Einheit und der Solidarität zwischen den Völkern Unseres Amerika entgegenbringen, die das Sao Paulo Forum fördert, ist die Offensive Donald Trumps und der neoliberalen Rechten der Region, die gegen die Souveränität, die Unabhängigkeit, den Frieden, gegen ihre Interessen und Bestrebungen gerichtet ist, weswegen sie die Aggressionen und Bedrohungen gegen all das verschärft haben, was auf dem Gebiet der Integration und der Solidarität von den progressiven und linken Regierungen erreicht wurde.

Die Politik der Einmischung und der Peitsche gegen die Region in den Vordergrund stellen, die „Monroe Doktrin“ und den Neoliberalismus hochzuhalten, das ist nicht mehr nur eine   Idee des steinzeitlichen Nationalen Sicherheitsberaters John Bolton sondern sie hat sich wie man an den weichen, parlamentarischen, militärischen und juristischen Putschen, dem Wirtschafts- und Handelskrieg, dem diplomatischen, medialen und sonstigen Kriegen erkennen kann, die sich in den letzten Monaten verschärft haben, in eine Politik der Regierung verwandelt.

Aber die Kriegserklärung gegen die Integration und die Einheit ist keine Verfügung jüngeren Datums. Die Verfolgung und die offenen und verdeckten Operationen gegen jeden Versuch des Zusammenschlusses oder gemeinsamer Unternehmungen werden vom Nationalen Sicherheitsrat und den Geheimdiensten mit relativer Systematik aktualisiert.

Seit dem Entstehen des Sao Paulo Forums im Jahr 1990 ist es immer ein Bestreben gewesen, die Integrationsmechanismen, die progressiven Regierungen und linke Organisationen zu spalten oder auszuschalten und unbestrittenen Führern unsere Völker alle Arten von Hindernissen in den Weg zu legen, ein Kapitel innerhalb der Strategien des Weißen Hause, das ständig aktualisiert wird.

Eine ultrakonservative Regierung, die von Magnaten, Falken und Folterern angeführt wird, erhebt nicht nur Anspruch darauf, dass die Vereinigten Staaten an erster Stelle kommen, ein faschistischer Slogan, mit dem sie den Rest der Welt gegen sich aufgebracht haben. Mitten im XXI. Jahrhundert hält sie an den wichtigsten Leitlinien ihrer Außenpolitik fest, dass ihr „Hinterhof“ – Quelle bedeutender Reichtümer- gespalten und unterworfen werden muss, weil er für die US-Amerikaner ist, genau genommen für deren Energie-, Bergbau und Nahrungsmittelmonopole und andere Sparten.

Der „neue amerikanische Moment“ Trumps tendiert dahin, den Dialog durch militärische Gewalt zu ersetzen, Allianzen durch isolierende Mauern, Millionen von Lateinamerikanern, die seit Jahren in diesem Land leben und arbeiten auzuweisen, Emigranten jeden Alters einzusperren, Familien zu trennen, Kinder zu foltern, Handelsverträge zu lösen und sie unter Erpressung neu zu verhandeln und einen Handelskrieg zum Schaden der Völker zu entfesseln, die Staaten des Eigentums und der strategischen Naturressourcen, die ihnen noch bleiben, zu berauben, die OAS zu einem aktiven und servilen Putschinstrument neu zu positionieren, das eine fundamentale Rolle spielt bei der Offensive gegen die Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (Celac), der Bolivarischen Allianz für die Völker Unseres Amerika (ALBA) und Petrocaribe, unbestrittene Errungenschaften der Integrationsbemühungen des Forums.

NICHT ZU VERZEIHENDE „SÜNDEN“

Gegen den Strom und gegen die von den Staatschefs Lateinamerikas und der Karibik 2014 eingegangene Verpflichtung, bei strittigen Fragen friedliche Lösungen zu suchen, die Souveränität zu respektieren, freundschaftliche Beziehungen, die Zusammenarbeit und eine Kultur des Friedens zu fördern, versuchen die Feinde des Forums verzweifelt, die Zahl ihrer Militärstützpunkt erhöhen, sie verstärken den Druck und ihren Einfluss auf die Armeen der Region , führen kriegerische Militärmanöver in strategischen Gebieten durch und fabrizieren Vorwände für neue Invasionen.

Die Gegner des Forums verzeihen ihm nicht, dass es die Friedensgespräche gefördert hat; Prozesse, die sie nicht als ein Ende des Blutvergießens, des Leidens und des Todes bewerten oder als den einzigen Weg zur Konsolidierung der Region in eine Zone des Friedens, sondern als Quelle „großer politischer Siege“ ihrer Gegner, die sie nicht zulassen können. Deswegen gehen sie gegen die in Kolumbien erreichten Fortschritte vor.

Sie sagen, dass die Demilitarisierung, die eine universelle Forderung darstellt und nicht nur eine Forderung des Sao Paulo Forums, eine Falle gegen die historischen Privilegien der machtgierigen Militärs, der putschistischen Armeen und der Oligarchien sei, die sie manipulieren. Sie lügen dreist, indem sie die Linke beschuldigen, gegen die Souveränität zu verstoßen, weil sie sich für Handelsverträge einsetzen; sie vermischen dies mit einem Wink zum Internationalen Währungsfonds, um die progressiven Regierungen zu erpressen und unter Druck zu setzen, während es in Wirklichkeit gerade die neoliberalen Regierungen sind, die sich zu Komplizen der Plünderung und des Verlusts an Souveränität machen.

In der Zwischenzeit genehmigt der US-Kongress auf Antrag anti-lateinamerikanischer Gesetzgeber wie Marco Rubio, Mario Díaz Balart, Ileana Ross und anderen zig Millonen Dollar für die Lügenfabrikanten, die deren diabolische Pläne gegen Unser Amerika, insbesondere gegen Venezuela und Kuba unterstützen, die Protagonisten der Einheitsgedanken Bolívars und Martís, die Washington gerne begraben möchte. Der größte Teil des Geldes der Subversion verbleibt im allgemeinen in Florida und erreicht nur in kleinerem Maße die Anführer und Söldner, darunter annexionistische Ex-Präsidenten, die sich dem neoliberalen Chor zur Verfügung stellen und sich Zehntausende von Dollar für propagandistische Manöver und Konferenzen zahlen lassen, bei denen sie als angebliche Vertreter von keiner weiß welcher NGO mit Botschaften Made in USA auftreten.

Es ist kein Zufall, dass um das Forum und dessen Errungenschaften zu dämonisieren, man immer wieder auf Medienkampagnen stößt, die von CNN in spanisch, El Nuevo Herald, El País aus Spanien und dem von Washington und von verschiedenen europäischen Hauptstädten dirigierten Netz des Komplotts ausgehen, zu dem fast alle wichtigen Fernseh- und Radiostationen, Zeitungen und Websites des Kontinents gehören, die in den Händen von Verlagsgruppen sind, die spanische Namen haben, deren Eigentümer aber entweder aus den USA stammen oder lateinamerikanische oder europäische Millionäre sind.

Die „Gefährlichkeit“ des Sao Paulo Forums besteht darin, dass die USA dessen Ergebnisse und Möglichkeiten fürchten, alternative Formen der Integration und zur Bekämpfung der Offensive des Imperialismus und der Oligarchien der Region zu finden, von der unsere Völker getroffen werden und sie immer weiter verarmen lässt; der von Washington ausgehende offene und verdeckte Krieg hält sie nicht davon ab, auf die Straßen zu gehen, um gegen die Ungerechtigkeiten zu protestieren, wie sie dies in Brasilien und Argentinien tun oder massiv gegen den Neoliberalismus und für diejenigen zu stimmen, die die Armen der Erde verteidigen, wie dies vor kurzem in Venezuela und Mexiko geschehen ist, trotz der Aggressionen, und der vom internationalen Netzwerk der Desinformation erzeugten Lügen und Ängste.

Die „Gefahr“ besteht darin, dass es die ALBA Länder waren und nicht Kliniken der USA, die erreicht haben, dass innerhalb von zehn Jahren 3 Millionen Lateinamerikaner ihr Augenlicht wiedergewonnen haben, über 5 Millionen alphabetisiert wurden und dass dank der Anstrengungen und der Veränderungen, die von progressiven und linken Regierungen durchgeführtr wurden, zig Millionen Menschen der extremen Armut entrissen wurden, in der Region, die der Neoliberalismus in die ärmste Region mit der größten Ungleichheit weltweit verwandelt hat. Das sind einige der unverzeihlichen „Sünden“.

Quelle:

Granma Internacional

Lateinamerika und Karibik