28. November 2024

Mexiko und Kuba, eine Beziehung zwischen Brüdern

Die historischen Beziehungen zwischen Mexiko und Kuba, die seit 120 Jahren ununterbrochen bestehen, haben mit dem offiziellen Besuch des Ersten Sekretärs des Zentralkomitees der Partei und Präsidenten der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, in Kuba einen neuen Impuls erhalten.
„Willkommen, Präsident Miguel Díaz-Canel. Es ist eine große Genugtuung und Ehre, Sie hier in Campeche zu empfangen, in unserem Land, das Ihres ist in Ihrer Eigenschaft als Führer des würdigen Volkes von Kuba“, sagte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador bei seinem Empfang auf dem internationalen Flughafen der Stadt.
In einem Rückblick auf die historischen Beziehungen, die die Völker Mexikos und Kubas verbinden, erinnerte López Obrador an José Martí und andere lateinamerikanische Helden, die ein gemeinsames Ziel verfolgten, und sprach auch über die Jacht Granma, die mit einer Gruppe von Revolutionären unter dem Kommando von Fidel vom Hafen von Tuxpan aus in See stach.
„Aus diesem und vielen anderen Gründen sind Sie, Präsident Miguel Díaz-Canel, ein angesehener, bewunderter und brüderlicher Gast für die Regierung, die ich vertrete, für die Regierung Mexikos. Danke, dass Sie gekommen sind“, sagte López Obrador.
Wie auf der Website der Präsidentschaft der Republik Kuba zu lesen ist, antwortete  der kubanische Präsident, er sei sehr glücklich und fühle sich geehrt, auf mexikanischen Boden zurückzukehren, Freunde zu treffen und, wenn auch nur für ein paar Stunden, mit diesem lieben Teil der lateinamerikanischen Familie zusammenzusein. „Wir sind gekommen, um die Umarmung, die wir in schwierigen und unsicheren Zeiten erhalten haben, persönlich zu erwidern, zusammen mit materieller Hilfe und technischer Unterstützung in lebenswichtigen Bereichen“, fügte Díaz-Canel hinzu und bezog sich dabei auf die Solidarität, die wir während des Brandes auf dem Treibstofflager in Matanzas erhalten haben.

Präsidenten Kubas und Mexikos hoben die Fortschritte in den bilateralen Beziehungen und die Entscheidung hervor, neue Möglichkeiten und Projekte zu ermitteln, die beiden Völkern zugute kommen werden Photo: Estudios Revolución

Deshalb, so fügte Díaz-Canel hinzu, „ist Mexiko auch die Gegenwart, solidarisch, ehrlich und gerecht, was sich ständig in den Gesten und Worten seiner Regierung ausdrückt. Aus diesem Grund und weil dies unser Volk es verlangt, überbringe ich dem brüderlichen mexikanischen Volk und seinem Präsidenten, Andrés Manuel López Obrador, eine Botschaft des tiefen Respekts und der Zuneigung. Sie sind in Kuba sehr beliebt“, betonte er.
EIN ORDEN AN DER BRUST DES KUBANISCHEN VOLKES
Díaz-Canel würdigte die Verleihung des mexikanischen Ordens des Aztekischen Adlers  Rang eines Halsbandes, den er von Präsident López Obrador erhalten hatte, mit „Demut und unendlicher Dankbarkeit, denn ich bin mir bewusst, dass das edle und heldenhafte kubanische Volk der wahre Empfänger einer solch bedeutenden Anerkennung ist“.
Er sprach zu den Anwesenden über seine Überzeugung, dass diese Auszeichnung „die Verpflichtung zur Solidarität bekräftigt, die unsere tiefgreifenden Beziehungen gestern, heute und immer kennzeichnet. Die neuen kubanischen Generationen werden die bedingungslose, uneigennützige und sofortige Hilfe Mexikos in Zeiten tiefer Trauer und tiefen Schmerzes für Kuba nie vergessen“, sagte er.
Díaz-Canel verwies auch auf die in den bilateralen Beziehungen erzielten Fortschritte und die Entscheidung, neue Möglichkeiten und Projekte zu identifizieren, die beiden Völkern zugute kommen, und betonte gegenüber López Obrador, dass die mexikanische Schwesternation in Kuba immer „ein freundliches, brüderliches und nachbarschaftliches Volk finden wird, das bereit ist, sich gemeinsam den schwierigsten Herausforderungen zu stellen. So wie Sie es getan haben, werden auch wir immer bereit sein, Mexiko zu dienen.“

KUBA VERDIENT DEN PREIS DER WÜRDE
Als Antwort auf die Worte von Díaz-Canel sagte der mexikanische Präsident über das kubanische Volk, dass es für seinen Kampf zur Verteidigung der Souveränität den Preis der Würde verdiene. Diese Insel, so betonte er, sollte als das neue Numantia betrachtet werden, „wegen ihres Beispiels für Widerstand“, weshalb „sie zum Weltkulturerbe erklärt werden sollte“.
In Bezug auf die Politik der USA gegenüber Lateinamerika wies er darauf hin, dass es an der Zeit sei, „eine neue Koexistenz zwischen allen Ländern Amerikas zu schaffen, denn dieses Modell, das vor mehr als zwei Jahrhunderten eingeführt wurde, ist völlig überholt, anachronistisch, hat keine Zukunft, bietet keinen Ausweg und nützt niemandem.
„Und als Zeichen des guten Willens, dass wir bereit sind, alle Länder Amerikas zu vereinen, bin ich der Meinung, dass die Regierung der Vereinigten Staaten so schnell wie möglich die unrechte Blockade gegen das kubanische Volk aufheben sollte“, sagte López Obrador, der Washington daran erinnerte, dass die Nationen das Unglück anderer Völker nicht ausnutzen sollten.
KUBANISCHE STEINE IM LAND DER MAYA
Nach dem Empfang und der Fahrt zur archäologischen Ausgrabungsstätte Edzná, wo die erwähnte Ordensverleihung stattfand, führte Präsident López Obrador Díaz-Canel zu einer der Baustellen des Maya-Zugs am Rande der Stadt Campeche.
Dort erfuhr das kubanische Staatsoberhaupt, dass es sich um das derzeit weltweit bedeutendste Eisenbahnprojekt mit einer Länge von 1.554 Kilometern handelt, von denen fast 250 Kilometer mit kubanischen Steinen aus dem Ariete-Steinbruch in Cienfuegos gebaut werden.
„Dies ist eine sehr wichtige Werk, und Sie werden es fertigstellen“, sagte Díaz-Canel zu Andrés Manuel López Obrador.
Von den insgesamt benötigten Kubikmetern Schotter für die monumentale Infrastruktur wird Kuba 876.789 Kubikmeter liefern, d. h. 15,5 % des Gesamtvolumens, was bedeutet, dass fast 250 Kilometer der mehr als 1.500 Kilometer langen Straße mit kubanischem Gestein bedeckt sein werden.
HEIMAT IST MENSCHHEIT
In Begleitung des mexikanischen Präsidenten traf Präsident Díaz-Canel auch mit Vertretern der kubanischen Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die sich in Mexiko aufhalten, und mit Mitarbeitern der mexikanischen Sozialversicherungsanstalt zusammen.
„Ihre Anwesenheit hier, auf Ersuchen der mexikanischen Regierung, trägt zu den Bemühungen dieses Landes bei, eine umfassende und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung für Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten, die noch nie eine solche Leistung erhalten haben oder kaum Zugang dazu haben“, sagte das kubanische Staatsoberhaupt.
Ihr, so Díaz-Canel, verwirklicht jeden Tag das Ideal von Marti, „Heimat ist Menschheit“, eines der meist zitierten Konzepte, das von Fidel in revolutionäre Praxis umgesetzt worden sei.
Als letzte Aktivität des intensiven Tages leiteten die Präsidenten Díaz-Canel und López Obrador die Gespräche der offiziellen Delegationen, die im Protokollsaal des Kulturzentrums El Palacio im historischen Zentrum von Campeche stattfanden.
Zu Beginn bekräftigte der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard die nachdrückliche Forderung Mexikos, Kuba von der Liste der Länder, die den Terrorismus unterstützen, zu streichen.
Dies sei ein Unrecht, das sehr negative Folgen für die kubanische Bevölkerung habe und zudem jeder Grundlage entbehre, da Kuba ein Land des Friedens sei.
AMLO – wie die Mexikaner ihren Präsidenten nennen – und Díaz-Canel wurden bei ihrem Besuch von offiziellen Delegationen beider Länder begleitet, zu denen auf mexikanischer Seite Außenminister Marcelo Ebrard, Innenminister Adán Augusto López, Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval, Marineminister José Rafael Ojeda, der Koordinator der Berater des Präsidenten, Lázaro Cárdenas Batel, und die Gouverneurin von Campeche, Layda Sansores, gehörten.
Die kubanische Seite war vertreten durch Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla, den Minister für Außenhandel und Investitionen Rodrigo Malmierca Díaz, Gesundheitsminister José Angel Portal Miranda, die stellvertretende Außenministerin Josefina Vidal Ferreiro, den Direktor für Lateinamerika und die Karibik des Außenministeriums Eugenio Martínez Enrique, den kubanischen Botschafter in Mexiko Marcos Rodríguez Costa, den Präsidenten der Unternehmensgruppe BioCubaFarma Eduardo Martínez Díaz und andere Persönlichkeiten.

Quelle: Granma Internacional

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