Wie groß die Herausforderungen auch sein mögen, unser Volk wird seine sozialistische Revolution immer verteidigen
Rede des Armeegenerals Raúl Castro Ruz, Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas, auf der Zentralveranstaltung zum 65. Jahrestag des Sturms auf die Kasernen Moncada und Carlos M. de Céspedes in der Schulstadt 26. Juli, Santiago de Cuba, am 26. Juli 2018. „60. Jahr der Revolution“
(Stenographische Versionen-Staatsrat)
Santiagueras und Santiagueros;
Landsleute:
Wie ich im Dezember letzten Jahres angekündigt habe, werde ich heute die zentrale Ansprache des Nationalen Festakts zum 65. Jahrestag des Sturms auf die Kasernen Moncada und Carlos Manuel de Céspedes halten.
Keiner von uns, die wir das Privileg hatten, unter Fidels Befehl an diesen Aktionen teilzunehmen, konnte damals davon träumen, dass wir einen Tag wie heute erleben würden, mit einem freien, unabhängigen und souveränen Land, einer sozialistischen Revolution an der Macht und einem vereinten Volk, das bereit ist, das geschaffene Werk zu verteidigen, das Frucht der Opfer und des Blutes mehrerer Generationen von Kubanern ist.
Nicht nur wegen seiner Geschichte begehen wir diesen 65. Jahrestag in Santiago de Cuba, sondern auch um die Arbeit zu würdigen, die die Provinz zum Wohle der Menschen entwickelt.
Unter der Leitung des Genossen Lázaro Expósito Canto, erster Sekretär des Provinzkomitees der Partei, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Provinzregierung, die unter der Leitung der Vizepräsidentin des Staatsrats Beatriz Johnson Urrutia steht, eine umfassende Arbeit an mehreren Fronten der Wirtschaft geleistet, die es ermöglicht haben, das Angebot an Waren und Dienstleistungen für die Bevölkerung mit Qualität und zu erschwinglichen Preisen zu steigern.
Das Wohnungsbauprogramm schreitet unter Anwendung verschiedener Technologien und Initiativen in der Anwendung lokaler Baumaterialien ständig voran, ebenso gehen die priorisierten Investitionen von nationaler Bedeutung wie im Terminal des Mehrzweckhafens und in der Lagerbasis San Luis zügig voran.
Außerdem wird an der Schaffung von Bedingungen gearbeitet, um den Export von Früchten, Rum, Hummer und den Produkten der Aquakultur zu steigern.
Der Handel wird ausgehend von lokalen Entwicklungsprojekten neu geordnet, die den Gemeinden mehr Autonomie im Management und in der Befriedigung der Bedürfnisse der Bevölkerung verleihen. Das geschieht unter Nutzung von Eigenenmitteln und spiegelt sich in höheren Beiträgen zum Haushalt wieder, womit sichergestellt wird, das Erreichte nachhaltig zu machen und weiter in die Entwicklung zu investieren.
Die Begeisterung der Einwohner von Santiago und der ganzen Provinz ist spürbar. Im Bereich der Produktion und Dienstleistungen bleibt jedoch noch viel zu tun, um effizient Reichtum zu erzeugen, die Lebensqualität der Menschen weiterhin zu erhöhen und das Ziel zu verwirklichen, Santiago de Cuba Tag für Tag zu einer immer schöneren Stadt zu machen, die hygienisch, ordentlich und diszipliniert und würdig ist, die unsterblichen Überreste vieler der besten Söhne der kubanischen Nation zu behüten, unter denen der Nationalheld, der Vater und die Mutter des Vaterlandes und der historische Führer der kubanischen Revolution hervorzuheben sind.
In den kommenden Monaten werden wir wichtige historische Ereignisse begehen, darunter den 150. Jahrestag des Beginns der Kämpfe um die Unabhängigkeit des Landes am 10. Oktober 1868 und den 60. Jahrestag des Sieges der Revolution, den 1. Januar 1959, Anlass, als die Mambises siegreich in Santiago einzogen, um für immer an der Seite ihres Volkes zu bleiben.
Vor nur vier Tagen hat die Nationalversammlung das Verfassungsprojekt der Republik bestätigt, das in den kommenden Monaten Gegenstand einer breit angelegten Volksbefragung sein wird. Mit den von diesem demokratischen Prozess ausgehenden Stellungnahmen und Vorschlägen wird es erneut im Parlament analysiert werden, um den endgültigen Text auszuarbeiten, der einem Referendum durch direkte und geheime Abstimmung jedes Bürgers zu dessen Billigung und anschließenden Verkündigung vorgelegt wird.
Die Verfassung der Republik ist das Grundgesetz, auf dem der Staat beruht, und ist daher das wichtigste rechtliche und politische Dokument eines jeden Landes, da es die Grundlagen der Nation, die Struktur der Befugnisse und ihre Reichweite definiert sowie die Rechte und Pflichten der Bürger garantiert.
Die gegenwärtige Verfassung, die vor 42 Jahren in einem nationalen und internationalen Szenario verabschiedet wurde, das sich stark von dem gegenwärtigen unterscheidet, muss reformiert werden, um den sozioökonomischen Veränderungen in Übereinstimmung mit den Vereinbarungen des 6. und 7. Parteitages der Kommunistischen Partei Kubas Genüge zu tun.
Es wird ein bedeutsamer politischer und demokratischer Prozess eingeleitet, dessen Erfolg in erster Hinsicht von der aktiven und engagierter Beteiligung der Kubaner unter der Führung der Kommunistischen Partei und der Unterstützung der Union der Jungkommunisten sowie der Massenorganisationen abhängt. Dabei muss erreicht werden, dass jeder Bürger die Notwendigkeit und die Reichweite der Änderungen versteht, die wir in die Verfassung einführen müssen, so dass die Unwiderruflichkeit des Sozialismus und die Kontinuität der Revolution gewährleistet sind.
Wir ignorieren nicht die Schwierigkeiten, die das aktuelle Szenario in den internen und externen Ebenen charakterisieren.
Was die Wirtschaft betrifft, wie es Präsident Miguel Diaz-Canel am Ende der letzten Sitzung der Nationalversammlung erklärte, herrscht weiterhin eine angespannte Situation in der Außenfinanzierung, infolge der Auswirkungen auf die erwarteten Einnahmen aus dem Zuckerexport und dem Tourismus, verursacht durch eine anhaltende Dürre, den verheerenden Hurrikan Irma und schwere Regenfälle außerhalb der Saison, sowie danach durch den subtropischen Sturm Alberto.
Hinzu kam die Verstärkung der nordamerikanischen Blockade und ihrer extraterritorialen Effekte, die sich auf die Handels- und Finanztransaktionen auswirkten.
Trotz dieser nachteiligen Faktoren wurde, wie bereits berichtet, im ersten Halbjahr ein leichtes Wachstum der Wirtschaft erzielt, was ein ermutigendes Ergebnis ist. Es ist jedoch notwendig, die Exporte sicherzustellen und alle nicht wesentlichen Ausgaben zu reduzieren, um die verfügbaren Mittel auf die Produktionen und Dienstleistungen aufzuwenden, die Deviseneinnahmen hervorbringen.
Man sollte stets daran denken, dass die schnellste und einfachste Quelle von Ressourcen Einsparungen sind, und deshalb müssen wir erreichen, dass dies kein bloßer Slogan bleibt, sondern zu einer Verhaltensnorm für die Kader und Arbeiter auf allen Ebenen wird.
Mit Blick auf die Situation, die sich auf unserem Kontinent herausbildet, stelle ich fest, dass zu Beginn dieses Jahrhunderts, im Zeichen des Widerstands und des Kampfes der Völker gegen die schädlichen Auswirkungen der neoliberalen Modelle, verschiedene fortschrittliche und linke Kräfte an die Macht kamen, die die Einheit und Integration Lateinamerikas und der Karibik vorantrieben. In diesem Zusammenhang wurde das imperialistische Projekt der Freihandelszone Amerikas, bekannt als ALCA, besiegt und die Bolivarische Allianz für die Völker Amerikas (ALBA) entstand.
In 15 Jahren entkamen 60 Millionen Menschen der Armut und mehr als 3 Millionen dem Analphabetentum, das in Venezuela, Bolivien und Nicaragua ausgerottet wurde. Mehr als 20.000 lateinamerikanische und karibische Ärzte absolvierten ihre Ausbildung an der Lateinamerikanischen Medizinschule. Durch die Operation Milagro (Wunder) wurde 2.992.838 ausländischen Patienten und über einer Million Kubanern das Sehvermögen wiedergegeben. Mit einem großzügigen Beitrag Venezuelas wurde Petrocaribe gegründet.
Die neuen progressiven Regierungen durchbrachen Jahrzehnte der eingeschränkten Souveränität und Unterordnung unter die Macht des Imperiums und schufen günstige Bedingungen, um die regionale Integration voranzutreiben, indem sie Organisationen ohne die Schirmherrschaft der Vereinigten Staaten schufen, wie die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) und die Union der Südstaaten (UNASUR), an denen Regierungen verschiedener politischer Richtungen unter dem Prinzip der „Einheit in der Vielfalt“ teilnahmen, und Mercosur wurde reaktiviert.
Die erfolgreiche Entwicklung der Gemeinschaft der Karibik (Caricom), die Teilnahme aller ihrer Mitgliedsstaaten in der Celac und im der Vereinigung Karibischer Staten (ACS) sowie die Mitgliedschaft einiger von ihnen in der ALBA trugen zum Fortschritt dieser regionalen Einheit bei.
Die Staats- und Regierungschefs Lateinamerikas und der Karibik haben im Januar 2014 in Havanna die Proklamation von Lateinamerika und der Karibik als Friedenszone unterzeichnet, die sie dazu verpflichtet, das unveräußerliche Recht jedes Staates uneingeschränkt zu respektieren, sein politisches, wirtschaftliches, soziales und kulturelles System zu wählen, nicht in die inneren Angelegenheiten irgendeines Staates einzugreifen und die Prinzipien der nationalen Souveränität, der Gleichheit der Rechte und der Selbstbestimmung der Völker, sowie die friedliche Lösung von Meinungsverschiedenheiten zu befolgen, während es gleichzeitig die Drohung und Anwendung von Gewalt ächtete.
Diese Situation gefiel den Machtkreisen in Washington nicht, die unkonventionelle Kriegsmethoden in die Praxis umsetzten, um die Kontinuität progressiver Regierungen zu verhindern oder deren Rückkehr zu erschweren. Sie orchestrierten Staatsstreiche, zuerst einen militärischen zum Sturz des Präsidenten Zelaya in Honduras, und später parlamentarisch-gerichtliche gegen Lugo in Paraguay und Dilma Rousseff in Brasilien. Sie setzten die monopolistische Kontrolle der Medien ein, um gedeichselte und politisch motivierte Gerichtsverfahren zu fördern, sowie Kampagnen von Falschdarstellungen und Verunglimpfungen gegen Persönlichkeiten und Organisationen der Linken.
Die Rechte schaffte es auch, in einigen Ländern die politische Macht wieder zu erlangen, mittels Wahlsiegen, von denen einige betrügerisch waren und andere mithilfe der politischen und technologischen Manipulation, der Fälschung von Wirtschaftsdaten und von Einschüchterungskampagnen erzielt wurden, die auf die Unterstützung der hegemonialen Medien zählten.
Wie erwartet, scheute sie nicht davor zurück, die zum breiten Nutzen des Volkes eingeführte Sozialpolitik zu demontieren und unter dem Vorwand des Kampfes gegen die Korruption die Justiz zur Kriminalisierung der linken Kräfte und Inhaftierung fortschrittlicher Anführer einzusetzen.
Die US-Regierung erklärte vor einigen Monaten ohne jegliche Zurückhaltung die volle Gültigkeit der Monroe-Doktrin, die auf den Satz „Amerika für die Amerikaner“ hinausläuft, wobei natürlich die Nordamerikaner gemeint sind, und die für die lateinamerikanischen und karibischen Länder einen Status der Abhängigkeit und der Unterordnung unter die imperialen Interessen vorsieht. Davon zeugen ihre aggressiven und interventionistischen Aktionen, der Einsatz von Streitkräften und die ständige Suche nach neuen Stützpunkten in der Region.
Eines ihrer Ziele ist es, die Fortschritte bei der Integration und der Ausübung der Souveränität über die natürlichen Ressourcen umzukehren, gegen den Willen der Völker ihre Agenda der Rassisten und Suprematisten aufzuzwingen. Mittels einer neoliberalen Offensive wird beabsichtigt, ein Jahrzehnt der Entwicklung zu zerstören und die Unterschiede in dieser Region mit der größten Ungleichheit auf dem Planeten zu vertiefen.
Darüber hinaus haben die Vereinigten Staaten unter Komplizenschaft einiger Regierungen versucht, die OAS neu zu beleben, indem sie sie zum Szenarium des Angriffs gegen Venezuela machten. Als sie aufgrund der würdigen Haltung einer großen Gruppe von Ländern ihre Ziele nicht erreichten, formten sie offiziöse Gruppierungen von Ländern, um unilaterale Zwangsmaßnahmen und andere interventionistische Maßnahmen einzuleiten, die regionale Einheit zu untergraben, die CELAC zu bremsen und Unasur zu lähmen.
Diese Tatsachen zeigen erneut, dass der Weg darin besteht, niemals die Einheit der Revolutionäre zu vernachlässigen und immer weiter zu kämpfen angesichts dessen, dass die Gegner in den Bemühungen zur Wiederherstellung der Modelle der Ausgrenzung und Ausbeutung niemals aufgeben, und dass wenn die vermeintlichen Werte und Regeln der sakrosankten repräsentativen Demokratie nicht dazu taugen, um an die Macht zu kommen, sie nicht zögern, zu Putschen, Gewalt oder sogar Krieg zu greifen.
Das kürzlich abgeschlossene XXIV. Treffen des Forums von Sao Paulo in Havanna, an dem Vertreter aus allen Kontinenten teilnahmen, stellte einen unverzichtbaren Raum für politische Koordination angesichts der Notwendigkeit dar, die Kämpfe der linken politischen Kräfte und sozialen Bewegungen neu auszurichten. Ihre Abschlusserklärung „Unser Amerika im Kampf“ ist ein wahres einheitliches Aktionsprogramm gegen die Gefahren für den Frieden und die Bedrohungen und Chancen für die politischen Kräfte der Linken sowie die populären und sozialen Bewegungen in der Region.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um unsere Solidarität mit der Bolivarianischen und chavistischen Revolution unter der Führung von Präsident Nicolás Maduro Moros zu bekräftigen.
Nicaragua, der Sandinistischen Front der Nationalen Befreiung und dem Präsidenten Daniel Ortega drücken wir die unerschütterliche Solidarität unseres Volkes, der Partei und der Regierung aus.
Wir fordern die Freilassung des Genossen Lula da Silva und sein Recht, der Präsidentschaftskandidat der Arbeiterpartei zu sein, wie es ständig Tausende von Brasilianern und zahlreiche Organisationen der Welt verlangen.
Wenn morgen Wahlen in Brasilien stattfinden würden, gäbe es keinen Zweifel daran, dass Lula die Wahlen in der ersten Runde gewinnen würde. Deshalb ist er im Gefängnis.
Wir gratulieren dem geliebten mexikanischen Volk und dem gewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador zu diesem historischen Ergebnis.
Im Weiteren werde ich mich auf die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten beziehen, einem Land, mit dem formelle diplomatische Beziehungen gepflegt werden, die über offizielle Kommunikationskanäle, mehrere bilaterale Abkommen und gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit in einer begrenzten Gruppe von Bereichen verfügen.
Wenige Tage nachdem die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern am 17. Dezember 2014 bekannt gegeben wurde, wiesen wir von unserem Parlament aus darauf hin, dass es zwischen den Regierungen Kubas und der Vereinigten Staaten erhebliche Unterschiede in der Ausübung der nationalen Souveränität und den Konzeptionen der Demokratie, im politischen Modell und den internationalen Beziehungen gibt. Wir bekräftigten jedoch die Bereitschaft zum respektvollen und gegenseitigen Dialog über die Diskrepanzen und warnten davor, dass nicht beansprucht werden könnte, dass Kuba mit dem Ziel der Verbesserung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten auf die Ideen verzichtet, für die es über mehr als ein Jahrhundert gekämpft hatte.
Unter dem Vorwand gesundheitlicher Schäden bei ihren Diplomaten, was von einigen als Schall-Attacken bezeichnet wird, also Geräusche, die die Diplomaten schädigen (inzwischen wird auch China der gleichen Sache beschuldigt), deren Ursprung niemand hat erklären oder nachweisen können, es aber in regelmäßigen Abständen wiederholt wird, haben sich seit August letzten Jahres die bilateralen Beziehungen verschlechtert. Es wurden zu Unrecht 17 Beamte unserer Botschaft in Washington ausgewiesen und die meisten Mitarbeiter der Botschaft in Havanna abgezogen, mit der daraus folgenden Einstellung eines großen Teils der Visa-Verfahren zu Lasten der Reisen kubanischer Bürger in die Vereinigten Staaten.
Ebenso wurde die exterritoriale Anwendung der US-Blockade, insbesondere die Verfolgung unserer Finanztransaktionen, intensiviert.
Hier bietet es sich an, den Inhalt eines Memorandums des Ministerialdirektors für Interamerikanische Angelegenheiten in Erinnerung zu rufen (was hier gleichbedeutend für einen stellvertretenden Außenminister in lateinamerikanischen Angelegenheiten wäre), mit Namen Lester Mallory, vom 6. April 1960, vor bereits mehr als 58 Jahren; aber es ist eine Tatsache, die wir Kubaner niemals vergessen sollten, und aus diesem Grund möchte ich daran erinnern und einige Absätze oder Sätze wörtlich zitieren:
„Die Mehrheit der Kubaner unterstützt Castro (…) Es gibt keine effektive politische Opposition (…) Der einzige wirksame Weg, damit er seine interne Unterstützung (für die Regierung) verliert, ist Enttäuschung und Entmutigung durch wirtschaftliche Unzufriedenheit und Not hervorzurufen ( …). Wir müssen schnell alle möglichen Mittel anwenden, um das wirtschaftliche Leben zu schwächen (…), indem wir Kuba Geld und Lieferungen verweigern, um die Nominal- und Reallöhne zu senken, mit dem Ziel, Hunger, Verzweiflung und den Sturz der Regierung herbeizuführen.“ Und er gab seiner Zentralregierung noch mehr Empfehlungen.
Ich habe nie etwas Zynischeres als diese Worte gelesen. Das war, wie ich Sie erinnere, am 6. April 1960, also ein Jahr und neun Tage vor den Bombenangriffen vom 15. April 1961, dem Vorspiel der Invasion der Schweinebucht.
So entstand 1959, noch im selben Jahr des Sieges, der lange Weg der Aggressionen gegen unser Land, die heute immer wieder erneuert werden.
Gleichzeitig sind die öffentlichen Äußerungen der wichtigsten Regierungsbeamten der Vereinigten Staaten in Bezug auf Kuba gegenwärtig durch Respektlosigkeit, Aggressivität, Interventionismus und die plumpe Manipulierung der historischen Wahrheit gekennzeichnet. Ihren Haushalten werden alljährlich Dutzende Millionen Dollar genehmigt und für die Förderung der Subversion aufgewendet, mit dem Ziel, politische Veränderungen heraufzubeschwören, die der verfassungsmäßigen Ordnung unseres Landes zuwiderlaufen.
Im vergangenen Juni sagte ein US-amerikanischer Diplomat, der auf einer Tagung der Organisation Amerikanischer Staaten, der diskreditierten OAS, sprach: „Die Länder Amerikas müssen akzeptieren, dass Kuba die Mutter aller Übel ist, was die Schwächung der Demokratie und der Menschenrechte auf dem Kontinent betrifft.“ Vor ein paar Tagen wiederholte die zitierte Person die gleiche aggressive Einstellung gegenüber unserem Land.
Diese Einstellungen erinnern auch an die gescheiterte „Kommission zur Unterstützung eines freien Kuba“, die vom damaligen Präsidenten George W. Bush geschaffen wurde, der, berauscht vom angeblichen Sieg im Zweiten Irak-Krieg, sogar einen US-amerikanischen Interventor für die Verwaltung Kubas nach dessen Besetzung ernannte, wie es in den guten Zeiten der Yankee-Kampfhubschrauber in Lateinamerika üblich war.
Es ist kein Zufall, dass im Entwurf unserer Verfassung bekräftigt wird, dass die Verteidigung des sozialistischen Heimatlandes die größte Ehre und oberste Pflicht jedes Kubaners ist und hinzugefügt wird, dass sich die strategische Konzeption der Verteidigung der Nation auf die Doktrin des Krieges des ganzen Volkes stützt.
Wir Kubaner sind ein friedliches und freundliches Volk; wir bedrohen niemanden, oft haben wir gesagt, dass für uns die Vermeidung des Krieges gleichbedeutend damit ist, ihn zu gewinnen, aber zu diesem Zweck müssen wir Ströme von Schweiß vergießen, um bis zum Sieg zu kämpfen, wenn jemand versucht, sich Kuba anzueignen.
Wieder einmal hat sich ein negatives Szenario gebildet und wieder kommt bei unseren Feinden die Euphorie und die Eile auf, die Träume zu verwirklichen, das Beispiel Kubas zu zerstören. Es wird nicht das erste Mal und auch nicht das letzte Mal sein, dass die kubanische Revolution sich Herausforderungen und Bedrohungen stellen muss. Wir sind alle Risiken eingegangen und haben uns 60 Jahre lang unbesiegt geschlagen.
Uns ist, genau wie Venezuela und Nicaragua, sehr klar, dass sich der Kreis schließt und unser Volk muss wachsam und bereit sein, auf jede Herausforderung mit Einheit, Standhaftigkeit, Optimismus und dem unerschütterlichen Glauben an den Sieg zu reagieren.
Seit dem 26. Juli 1953 haben sich die kubanischen Revolutionäre in einem unaufhörlichen Kampf gehärtet und wir sind bis hierher gelangt, indem wir Rückschläge überwanden und Aggressionen aller Art besiegten.
Wie sollte man nicht der jungen Menschen gedenken, die an einem Tag wie heute grausam gefoltert und getötet wurden, nachdem die Aktion gescheitert war, den Himmel im Sturm zu nehmen, um den Apostel im Jahr seines 100. Todestages nicht sterben zu lassen.
Vor genau 45 Jahren erklärte Fidel: „Die Moncada hat uns gelehrt, aus den Rückschlägen einen Sieg zu machen. Es war nicht die einzige bittere Prüfung des Missgeschicks, aber nichts konnte den siegreichen Kampf unseres Volkes aufhalten. Die Schützengräben der Ideen waren mächtiger als die aus Stein. Sie zeigte uns den Wert einer Doktrin, die Kraft der Ideen, und vermachte uns die dauerhafte Lektion der Beharrlichkeit und Ausdauer in den gerechten Vorsätzen.“
Und der Comandante en Jefe fügte hinzu: „Unsere heldenhaften Toten sind nicht umsonst gefallen. Sie zeigten die Pflicht auf, weiter voran zu schreiten, sie entfachten in den Seelen die unauslöschliche Zuversicht, sie begleiteten uns in den Gefängnissen und im Exil, sie kämpften mit uns im Krieg. Wir sehen sie in den neuen Generationen wiederaufleben ….“
Noch im Jahr 1959, ein paar Monate nach dem Sieg des 1. Januar, mussten von der CIA organisierte und finanzierte bewaffnete Banden konfrontiert werden, Sabotagen, Hunderte von Attentatsplänen gegen die wichtigsten Führer, vor allem gegen den Führer der Revolution, die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade, Medienkampagnen, die Invasion der Schweinebucht, die Oktober- bzw. Raketenkrise, die Einführung von Schädlingen und Krankheiten, zahlreiche terroristische Aktionen, organisiert und finanziert von der Regierung der Vereinigten Staaten, mit einer Bilanz von tausenden Todesopfern und Söhnen und Töchtern unseres Landes, die verstümmelt oder arbeitsunfähig gemacht wurden.
In der Dekade der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des sozialistischen Lagers und angesichts des unerbittlichen und opportunistischen Angriffs des Imperialismus, der vom lang erwarteten Zusammenbruch der Revolution schwärmte, erprobten wir Kubaner inmitten großer materieller Entbehrungen unsere unerschütterliche Widerstandskraft und Bereitschaft, die Souveränität, die Unabhängigkeit und den Sozialismus zu verteidigen.
Dies war dank des einzigartigen Volkes, das wir haben, und der von Fidel seit den ersten Jahren des Kampfes geschmiedeten Einheit möglich.
Heute, 65 Jahre nach Moncada, mit der bereits eroberten Unabhängigkeit und der ständigen Präsenz von Fidel unter uns, können wir bestätigen, dass unser Volk, so schwierig die Umstände auch sein mögen, so groß die Herausforderungen auch sein mögen, seine sozialistische Revolution für immer verteidigen wird. Die Geschichte hat gezeigt, dass es möglich war, dass es möglich ist und immer sein wird!
65 Jahre sind bereits seit Moncada vergangen, eine große Mehrheit der Bevölkerung wurde nach diesen Ereignissen, von denen wir sprechen, geboren. Wie Sie wissen, siegte die Revolution fünf Jahre, fünf Monate und fünf Tage nach Moncada, daher dauert es nun fünf Monate und fünf Tage, um den 60. Jahrestag des Sieges unserer Revolution zu feiern. Um ein so wichtiges Datum zu feiern oder zu begehen, werden wir uns an diesem Tag wieder in Santiago treffen.
Vielen Dank
Schauen Sie, was für ein schöner Sonnenaufgang mit den Bergen der Sierra Maestra, die uns beobachten, sie ziehen hier weiter nach vorn, weiter in den Nordosten bis zum Gran Piedra und enden an den Grenzen zur Provinz Guantánamo. Und wie die Geographen feststellen, ist Santiago de Cuba eine Bergstadt, umgeben von der Sierra Maestra, ein Stolz, von dem wir nie gesprochen haben.
Bis zum nächsten Mal!
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