21. Dezember 2024

FGC nach den Überschwemmungen vor Ort

Italien wird immer noch mit den Auswirkungen der schweren Unwetter konfrontiert, die zu Überschwemmungen, Erdrutschen und mindestens 15 Todesopfern geführt haben. Die Aufräumarbeiten haben bereits begonnen, um die Schäden zu beseitigen. Sie sind jedoch desorganisiert und werden dezentral verrichtet, weil sich der italienische Staat nicht selbst darum kümmert. Nach der berechtigten Angst, dass der Touristenandrang für diese Region, in der in vielen Teilen noch die Alarmstufe Rot gilt, ausbleiben wird, verstieg sich Tourismus-Ministerin Daniela Santanchè (Fratelli d’Italia) sogar zur Aussage, die Emilia-Romagna sei „nicht im Schlamm versunken“ und Touristinnen und Touristen bräuchten sich keine Sorgen zu machen. Statt der Aufräumarbeiten geht es nun darum, Marketingkampagnen zu entwickeln, um den Tourismus anzukurbeln.

FGC: „Schnapp dir eine Schaufel und arbeite hier, wenn du sonst schon zu nichts taugst“

Die Kommunistische Jugendfront (Fronte della Gioventù Comunista – FGC) nahm nun selbst die Sache in die Hand und hilft seit Ausbruch der Katastrophe vor Ort. In Castel Bolognese, Faenza, Bagnacavallo, Russi, Forlì und anderen ländlichen Gemeinden, die vom Zentrum abgeschnitten sind und vom Staat vergessen wurden, waren Gruppen von FGC-Mitgliedern unterwegs, um gemeinsam mit den Dorfbewohnern Häuser vom Schlamm zu befreien. Mit ihren Aktionen machten sie klar, dass nur das Volk das Volk vor der desaströsen Politik der Herrschenden retten kann:

„Zusammen mit Dutzenden anderer Jugendlicher sind wir an der Seite der von den Überschwemmungen betroffenen Menschen. Gestern in Castel Bolognese, heute in Faenza, wo die Lage sehr ernst ist.

Die Behörden und der Zivilschutz in dieser Gemeinde? Bis jetzt nicht anwesend, während Tausende von Jugendlichen und Arbeitern an vorderster Front stehen, um die Straßen vom Schlamm zu befreien, mit behelfsmäßigen Mitteln.

Kommunist zu sein bedeutet auch, an vorderster Front zu stehen, um den von dieser Verwüstung Betroffenen konkrete Solidarität zukommen zu lassen. Aber das ist nicht genug: Um zu verhindern, dass sich solche Ereignisse wiederholen, müssen wir dieses System zu Fall bringen, die Verantwortung derjenigen anprangern, die selbst angesichts eines so ernsten Ereignisses lieber Waffen und Geld für den Krieg schicken, als den von der Flut betroffenen Menschen zu helfen. Nur das Volk rettet das Volk!“

Ministerin Santanchè empfiehlt der FGC nach ihrer getanen Aussage, selbst eine Schaufel in die Hand zu nehmen und mitzuhelfen, „wenn du sonst schon zu nichts taugst“. In einem vor kurzem veröffentlichten Video erklärte der Vorsitzende des FGC, Lorenzo Lang, dass die Aufräumarbeiten einzig von losen Freiwilligen und den Brigate Solidarietà Attiva, einer Freiwilligenorganisation, durchgeführt werden. Ansonsten stehen die Bewohnerinnen und Bewohner der katastrophengebeutelten Gemeinden allein da.

„Was hier geschieht, ist meines Erachtens ein Sinnbild für ein völlig unzureichendes Notfallmanagement, das mit den Ursachen einer solchen Katastrophe einhergeht, die sicherlich mit dem Klimanotstand, dem Klimawandel, zusammenhängt, aber andererseits auch mit einem absolut katastrophalen Management der Instandhaltung des Flussbettes und des Hilfs- und Rettungsdienstes,“ erklärt Lang im Video.

„Noch wichtiger wird es sein, dies auch zu einer notwendigen politischen Reflexion und einem Kampf für Gerechtigkeit in diesen Gebieten nach einer solchen Verwaltung zu machen,“ sagte er außerdem und kündigte eine baldige Massenkundgebung in Bologna an, um „die Verantwortlichen“ für diesen Missstand „an die Kasse zu bitten.“

Quellen: teleromagna / FGC / FGC / FGC / FGC

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

ItalienZeitung der Arbeit