Verhandlungsführer der Guerilla benannt
Durch ein Schreiben sind nun seit anderthalb Tagen alle Delegierten des Zentralen Generalstabs der FARC-EP bekannt, die mit der Regierung unter Präsident Petro die Friedensgespräche führen werden. Einige Namen waren zuvor schon bekannt gewesen, andere wurden nun ergänzt. Sie kommen aus den unterschiedlichen Strukturen der Guerilla. Für diese Delegierten wird der Haftbefehl temporär ausgesetzt und sie haben Bewegungsfreiheit im Land. Dies ist notwendig, weil in den letzten Friedensgesprächen neben den Verhandlungen den Delegierten auch die Funktion zukam, permanent Kontakt zu den Guerilleros zu halten und über die Fortschritte zu informieren.
Die Resolution vom 24. Juli, unterschrieben vom Präsidenten, enthält die Namen von Alexander Farfán Suárez, Leidy Tatiana Rojas Olaya, Jaime Muñoz Dorado, Jonathan Jair Narváez Quintero, Adolfo Ballesteros Fernández, Óscar Ojeda, José Luis Rodríguez Mora und Carlos Eduardo García Téllez. Dabei sind viele Leute, die schon in den Vorverhandlungen beteiligt waren. Alexander Farfán Suárez, bekannt als Gafas, gehört zur 1. Front der FARC-EP. Er ist schon lange bei der Guerilla und wurde im Zuge der Operation Jaque, der Befreiung der Präsidentschaftskandidatin Betancourt, im Jahr 2008 gefangengenommen. Im Jahr 2017 kam er frei und schloss sich erneut der Guerilla an.
Mit dabei ist auch wieder Leidy Tatiana Rojas Olaya alias Ángela, die bei der Front Adán Izquierdo im Westen des Landes aktiv ist und seit März 2021 Gefängnis von Jamundí inhaftiert ist. Auch Jaime Muñoz Dorado alias Sebastián ist in den Strukturen im Westen organisiert und derzeitig in Popayán inhaftiert. Auch der durch seine medialen Auftritte bekannte Carlos Eduardo García Téllez alias Andrey ist mit an den Verhandlungen beteiligt. Er kommt aus der Provinz Norte de Santander von der 33. Front und trat mehrmals öffentlich auf.
Gemäß der Resolution werden alle an der Vorbereitungsphase der Verhandlungen und am Verhandlungstisch teilnehmen, der am 8. Juli wieder aufgenommen wurde, nachdem die Gespräche wegen der Ermordung von drei Minderjährigen durch die Front Carolina Ramírez in der Provinz Putumayo, als diese von der Guerilla geflohen waren, ausgesetzt wurden. Die FARC-EP, Zentraler Generalstab, besteht aus mehr als 23 Fronten bzw. Strukturen und verfügt über rund 3200 bewaffnete Kämpfer. Sie untersteht dem Kommando von Iván Mordisco, der Gentil Duarte ersetzte. Sie beteiligten sich nicht am Friedensprozess der FARC-EP von 2016 und verkündeten frühzeitig die Weiterführung des Kampfes.
Quelle: Widerstand in Kolumbien