27. November 2024

Jobvernichtung bei KTM-Konzern

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Milliardär und ÖVP-Financier Stefan Pierer streicht in seinem prominenten Unternehmen hunderte Stellen und verlagert Konzernbereiche nach Asien, um seine Profite weiter zu vergrößern. Bezahlen darf das die österreichische Arbeiterklasse.

Mattighofen. Beim größten Motoradhersteller Europas, Pierer Mobility, werden im kommenden Jahr 300 Arbeitsplätze gestrichen. Dies entspricht fast zwölf Prozent der Gesamtbelegschaft des vormals als KTM Industries bekannten oberösterreichischen Konzerns. Betroffen sind vor allem die Innviertler Standorte in Mattighofen und Munderfing.

Das Management gibt offen zu, dass es um Einsparungen in Österreich geht: Geplant ist die Verlagerung von diversen Tätigkeiten nach Indien und China, wo nicht nur das Lohnniveau, sondern auch andere Profit- und Ausbeutungsbedingungen lukrativer erscheinen. Dass für den Maximalprofit eben 300 Österreicherinnen und Österreicher ihre Jobs verlieren, stört anscheinend nicht.

Wieder einmal zeigt sich, dass die Industriellen und Konzerne die wahren vaterlandslosen Gesellen sind. Sie ziehen wie Heuschrecken dorthin, wo man am meisten Geld machen kann. KTM-Chef Stefan Pierer, bekannt als Großspender der ÖVP sowie IV-Präsident Oberösterreichs, investiert daher nicht in den Standort Österreich, sondern sorgt für die weitere Deindustrialisierung und Jobvernichtung.

Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, aus den roten Zahlen zu kommen, sondern nur darum, die ohnedies schon satten Profite weiter zu vergrößern. Für 2023 rechnet der Konzern nämlich mit einem Umsatzwachstum von sieben bis neun Prozent sowie mit einem Plus von fünf bis sieben Prozent beim operativen Gewinn (EBIT).

Auch die Absatzzahlen sind durchaus beachtlich: Im ersten Halbjahr 2023 verkaufte man über 190.00 Motorräder der Pierer-Kernmarken KTM, Husqvarna und GasGas, was ein Plus von 16,5 Prozent bedeutet. Noch höher ist der Zuwachs bei E‑Fahrrädern mit einem Plus von sogar 39 Prozent (71.500 Stück). 

All dies ist offenbar nicht genug, um österreichische Arbeitsplätze zu erhalten, denn Großindustrielle wie Stefan Pierer und ihre Konzerne bekommen eben den Hals nicht voll. Dazu muss man wissen, dass Herr Pierer mit seinem Vermögen von 1,6 Milliarden Dollar in der Liste der reichsten Österreicher ohnedies schon auf Platz 7 liegt.

Quelle: ORF

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