27. November 2024

Frauen in Tirol leisten 70 Prozent der Reproduktionsarbeit

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Nach wie vor wird die unbezahlte Sorgearbeit hauptsächlich von Frauen geleistet. Während Tirol das Schlusslicht bildet, schaut es bundesweit nur geringfügig besser aus. Aktuelle Daten von Statistik Austria enthüllen, dass Frauen in Tirol 70 Prozent der unbezahlten Pflegearbeit leisten. Die Männer in Tirol widmen sich nur begrenzt der unbezahlten Haus- und Betreuungsarbeit.

Innsbruck. Fast 15 Jahre nach der letzten Erhebung hat Statistik Austria erneut eine Zeitverwendungs-Erhebung durchgeführt. Die Auswertung zeigt, dass unbezahlte Sorgearbeit nach wie vor hauptsächlich von Frauen geleistet wird. Österreichweit hat sich die Kluft in den letzten vier Jahrzehnten nur um 14 Prozent verringert.

Derzeit tragen Frauen bundesweit immer noch den Hauptanteil von durchschnittlich 63 Prozent an unbezahlter Haus- und Betreuungsarbeit, wobei in Tirol dieser Wert bei 70 Prozent liegt. Männer in Tirol widmen sich im Durchschnitt täglich nur einer Stunde und 55 Minuten diesen Aufgaben, während Frauen auf eine tägliche Dauer von vier Stunden und 26 Minuten kommen. Damit weisen Männer in Tirol die geringste Beteiligung auf. Ein Grund für dieses Ungleichgewicht ist unter anderem der Mangel an Kinderbetreuungsplätzen.

Die Männer in Kärnten führen hingegen bei der Hausarbeit und investieren durchschnittlich zwei Stunden und 37 Minuten täglich. Frauen in Kärnten widmen dieser Arbeit durchschnittlich drei Stunden und 49 Minuten. Dies stellt das ausgewogenste Geschlechterverhältnis unter allen österreichischen Bundesländern dar, wie durch einen Vergleich des Momentum-Instituts deutlich wird.

Während Tirol in der Aufteilung der Sorgearbeit schlecht dasteht, sticht es immerhin positiv hervor in der Frage, wie viele Männer sich überhaupt in die Haushaltsarbeit und in die Kinderbetreuung einbringen. In dieser Frage bildet Vorarlberg das Schlusslicht: 15 Prozent der Männer in Vorarlberg leisten es sich, im Haushalt überhaupt nicht mitzuarbeiten und die Reproduktionsarbeit gänzlich der Frau zu überlassen. In Tirol sind es fast 94 Prozent der Männer, die sich auch um die Kinder und den Haushalt kümmern. Nur eben in einer sehr unfairen Weise.

Quellen: ORF / ORF

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