24. November 2024

Diplomaten, Sportprofis und sogar Kriegshetzer kehren der Ukraine den Rücken

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Mehr als zweihundert Profisportler, 40–60 Prozent der Diplomaten, deren Dienstzeit im Ausland abgelaufen ist und neuerdings sogar ein TV-Kriegshetzer kehren der Ukraine den Rücken. Das Sterben an der Kriegsfront überlässt man den ärmeren Volksschichten und der Arbeiterklasse der Ukraine.

Kiew. Der Moderator des ukrainischen Fernsehsenders Channel 24, Oleksij Petschi, kehrte nach dem Ende des Gipfeltreffens des Europäischen Rates am 14. und 15. Dezember in Brüssel, für den er eine Akkreditierung erhielt, nicht in die Ukraine zurück. Er begründete das sehr fadenscheinig damit, dass im Westen sich die Haltung zur Ukraine ändere, und er durch seinen Verbleib dort zur „medialen Förderung der ukrainischen Agenda“ beitragen wolle. Das glaubt ihm natürlich kaum jemand, denn er ist ein junger Mann, der gute Chancen gehabt hätte, bei der nächsten Mobilisierungswelle der ukrainischen Streitkräfte als Kanonenfutter an die Front geschickt zu werden. Vor seiner Flucht betätigte er sich als russophober und rassistischer Kriegspropagandist.

Viele Diplomaten bleiben lieber im Ausland

Petschi ist aber kein Einzelfall. Seit Anfang 2022 sind mindestens 40–60 Prozent der Diplomaten nicht mehr  aus den ukrainischen Botschaften im Ausland zurückgekehrt, wie die Online-Zeitung „Strana“ berichtet. Insbesondere sollten im vergangenen Jahr etwa zwanzig Mitarbeiter der Botschaft und von Konsulaten aus den USA in die Ukraine zurückkehren, aber nur einer von ihnen kam nach Hause. Und von einigen Botschaften kehrte überhaupt niemand zurück. Viele Diplomaten, deren Familien im Ausland sind, befürchten, dass sie sie nach ihrer Rückkehr nicht mehr besuchen können. Ein weiterer Faktor für die Weigerung, in die Ukraine zurückzukehren, ist die Angst vor der Mobilmachung.

Das Sportministerium der Ukraine veröffentlichte im Mai eine Liste von 236 Profisportlern, die nicht aus dem Ausland zurückgekehrt sind. Sie erhielten eine Ausreisegenehmigung für die Dauer der Sportveranstaltungen, kehrten aber nicht rechtzeitig in die Ukraine zurück. Die Liste umfasst ziemlich berühmte Fußballspieler, Eishockeyspieler und Basketballer.

Auch Sportprofis wollen nicht an der Front sterben

Insbesondere der ehemalige Mittelfeldspieler der ukrainischen Fußball-Nationalmannschaft, Artem Gromov und der ehemalige Spieler von Dynamo und Shakhtar Vladislav Kulach, die Basketballspieler Andriy Kozhemyakin und Oleksandr Kobets sowie Spieler der ukrainischen Eishockey-Nationalmannschaft, die bei der letzten Weltmeisterschaft gespielt haben: Dmytro Nimenko, Philip Pangelov-Yuldashev, Yevhen Fadeev kehrten nicht mehr zurück.

Sterben soll die Arbeiterklasse

In der gesamten EU halten sich derzeit etwa 600.000 ukrainische Männer im wehrfähigen Alter auf, was den neuen Verteidigungsminister Rustem Umerow veranlasste, nach Wegen zu suchen, um auch im Ausland aufhältige Personen einzuberufen. Es klingt sogar durch, dass man erwartet, dass die EU-Staaten die Männer ausliefern. Zuzutrauen ist manchen EU-Mitgliedsstaaten mittlerweile alles. Die Ehefrau und die drei Kinder des Verteidigungsministers Umerow halten sich übrigens in den USA auf. Ebenso wie die Kids und Familien vieler anderer wohlhabender Ukrainer. Das Sterben in den Schützengräben überlässt man den ärmeren Volksschichten und der Arbeiterklasse der Ukraine.

Quelle: Strana

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Quelle: Zeitung der Arbeit

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