4. Dezember 2024

Frau Speras Märchen über Israel, Palästina und den Krieg

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Kommentar von Otto Bruckner, stellvertretender Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA).

In einem Interview mit dem Fernsehsender der Kronen Zeitung zeigte Danielle Spera vor kurzem, mit welcher Arroganz die Propagandisten des zionistischen Apartheidstaates Israel in Österreich Märchenstunden abhalten können, ohne dass ihnen das jorunalistischen Gegenüber in die Parade fährt.

Im Stil eines Smalltalks in Wohlfühlathmosphäre kann sie dem Krone-Redakteur jeden Bären aufbinden. Für die Hungersnot in Gaza sei die Hamas verantwortlich, sie verfüge über viel Geld, deren Anführer seien reiche Leute, die „im Luxus“ leben. Der 7. Oktober (der Tag an dem der Angriff mehrerer bewaffneter palästinensischer Gruppen unter Führung der Hamas die Grenze von Gaza nach Israel durchbrachen und ca. 1.200 Menschen töteten sowie etwas 250 Geiseln nachmen) sei ein „Zivilisationsbruch“. Ganz so, als wäre die jahrzehntelange Unterdrückung und Vertreibung der palästinensichen Bevölkerung durch Israel zivilisiert.

Die israelische Armee versuche im Gaza-Streifen „so behutsam wie möglich“ vorzugehen behauptet Frau Spera zu einer Zeit, wo Israel bereits 30.000 Menschen getötet und 70.000 verletzt hat, wo eine unbekannte Anzahl von Toten unter den Schuttbergen liegen und große Teile der Städte und Siedlungen zerbombt und zerstört sind. Ja, sagt sie noch bedauernd hinzu, es gäbe viele „Bilder“ aus Gaza. Dass Israel und seine Propagandisten in aller Welt diese Bilder lieber nicht in der Weltöffentlichkeit sehen wollen, ist klar. Aber sie sind da, Menschen werden wahllos getötet, Hilfslieferungen blockiert, ansteckende Krankheiten breiten sich aus und Säuglinge sterben an Unterernährung, Spitäler können den Verletzten und Kranken kaum helfen, da sie nichts haben.

In diesem Stil plätschert das Interview mehr als zwanzig Minuten dahin. Frau Spera, ehemalige ORF-Nachrichtensprecherin und ehemalige Direktorin des jüdischen Museums in Wien packt die ganzen Märchen aus, die Israel in der Welt verbreitet. Allein, es glauben sie immer weniger. Und deshalb muss man mit erhobenem Zeigefinger vor einem Anstieg des Antisemitismus warnen. Dass das so ist, ist weitgehend unbelegt. Denn durch den Trick, dass man praktisch jede Kritik an Israel und seiner rechtsradikalen Regierung als Antisemitismus zu diskreditieren versucht, muss die Zahl steigen. Die Menschen, die diese menschenverachtende Politik der Apartheid und des Völkermordes an den Palästinensern verachten, werden immer mehr, und die meisten davon haben nichts mir Antisemitismus zu tun.

Frau Spera ist unser Interview mit Moshe Zuckermann zu empfehlen. Der israelische Wissenschaftler sagt über Israel klipp und klar, dass es ein Apartheidstaat ist.

„Die arabische Bevölkerung ist nicht nur völlig ausgegrenzt, sondern wird auch zum Teil perfide angefeindet. Aber insgesamt kann man sagen, daß auch in „Friedenszeiten“ die Araber in Israel als Bürger zweiter Klasse behandelt werden. Durch die zunhemende rassistische Faschisierung der israelischen Gesellschaft hat sich das in den letzten Jahren noch gesteigert. Zugleich muß man aber verstehen, daß die Lebensrealität der Palästinenser in Israel unvergleichlich besser ist als die der Palästinenser in den besetzten Gebieten und im Gazastreifen“ sagt Zuckermann im Gespräch mit der ZdA. Eine gänzlich konträre Beschreibung der Realität. Frau Spera aber findet, dass da in Israel für die palästinensiche Bevölkerung alles bestens ist. Sie verbreitet diese realitätsfernen Stehsätze der israelischen Propaganda mit der Professionalität der geübten Fernsehsprecherin: Lächelnd und bestimmt.

Quelle: Kronen Zeitung

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

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