23. November 2024

Langzeit-COVID-19-Infektion: 613 Tage Infektion mit 50 Mutationen

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Amsterdam. Ein außergewöhnlicher Fall einer lang anhaltenden COVID-19-Infektion gibt Forschenden Anlass zur Sorge über das Potenzial des Coronavirus, in immungeschwächten Personen gefährliche Mutationen zu entwickeln. Ein Mann aus den Niederlanden, der aufgrund seiner Vorerkrankungen ein geschwächtes Immunsystem hatte, war insgesamt 613 Tage lang, vom Februar 2022 bis zu seinem Tod im Oktober 2023, mit dem Virus infiziert.

Wissenschaftler der Universität Amsterdam stellten fest, dass das Virus im Körper des Mannes über 50 Mutationen entwickelte, die es vom damals verbreiteten Omikron-Stamm BA.1 unterschieden. Einige dieser Mutationen ermöglichten es dem Virus der Immunabwehr zu entkommen. Darüber hinaus zeigte das Virus Anzeichen von Resistenz gegenüber einem Corona-Medikament, das dem Mann verabreicht wurde, nur 21 Tage nach Beginn der Behandlung.

Der Mann verstarb letztendlich an einer Verschlimmerung einer seiner Vorerkrankungen, ohne das mutierte Virus weiterzuverbreiten. Die Forschungsergebnisse sollen Ende April auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten in Barcelona präsentiert werden.

„Dieser Fall unterstreicht das Risiko, das von andauernden Sars-CoV-2-Infektionen bei immungeschwächten Personen ausgeht“, heißt es in der Stellungnahme der Forschenden. Die fortschreitende Mutation des Virus in einem einzigen Patienten könnte zur Bildung einzigartiger Varianten führen. Deswegen müsse die Entwicklung des Coronavirus bei immungeschwächten Individuen sorgfältig zu beobachtet werden.

Quelle: Die Presse

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