Gemeinsame Pressekonferenz von PRO ASYL und Überlebenden des Pylos-Schiffsunglücks
Am 14. Juni 2024 jährt sich erstmals die Katastrophe vor dem griechischen Küstenort Pylos. Bei dem Schiffsuntergang vor einem Jahr ertranken vor den Augen der griechischen Küstenwache und unter Beobachtung der Luftüberwachung von Frontex über 600 schutzsuchende Frauen, Kinder und Männer. Überlebende der Katastrophe laden mit PRO ASYL am 12. Juni zur Pressekonferenz nach Berlin.
In der Nacht auf den 14. Juni 2023 sank rund 50 Kilometer vor dem griechischen Küstenort Pylos das Flüchtlingsboot Adriana mit über 750 Menschen. Nur 104 Geflüchtete überlebten, darunter keine der Kinder und Frauen an Bord. Die griechischen Behörden sowie Frontex waren zuvor über 15 Stunden über die kritische Lage informiert, die griechische Küstenwache war zum Zeitpunkt des Untergangs vor Ort – dennoch wurden keine Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Die ausbleibende Hilfe europäischer Akteur*innen zog international Entsetzen und Kritik nach sich. Die Überlebenden fordern Gerechtigkeit und verklagten die griechische Küstenwache.
Pressekonferenz
Zum ersten Jahrestag der Katastrophe laden eine Gruppe Überlebender und PRO ASYL zur Pressekonferenz ein:
Termin: Mittwoch, 12. Juni 2024, 11 Uhr
Ort: wird noch bekannt gegeben
Themen: Was ist damals und seitdem passiert? Welche Forderungen haben die Überlebenden? Was ist der Stand der Klage gegen die Verantwortlichen?
Gesprächspartner*innen:
- Naeef Al Saiasna (Überlebender und Kläger gegen die griechische Küstenwache)
- Hasan Al Jalam (Überlebender und Kläger gegen die griechische Küstenwache)
- Karl Kopp (Geschäftsführer von PRO ASYL)
- Eleni Spathana (Rechtsanwältin von Refugee Support Aegean (RSA))
Alle Gesprächspartner*innen stehen Ihnen im Anschluss an die Konferenz für Gespräche und Interviews zur Verfügung.
Anmeldung: Ist erwünscht per Mail an presse@proasyl.de.
Weitere Terminhinweise zum Pylos-Jahrestag
Am 13. Juni 2024 findet in Griechenland eine Pressekonferenz mit griechischen Anwält*innen, die die Überlebenden und Familien der Hinterbliebenen im Prozess gegen die griechische Küstenwache vertreten, statt. Schwerpunkt: die juristische Auseinandersetzung in Athen. Für weitere Informationen hierzu wenden Sie sich bitte an RSA: media@rsaegean.org.
Am 14. Juni 2024 werden Überlebende der Katastrophe mit PRO ASYL und der Organisation Watch The Med – Alarmphone, die während der Katastrophe mit den Menschen auf der Adriana in Kontakt standen, tagsüber vor dem Reichstagsgebäude in Berlin eine öffentlichkeitswirksame Gedenkveranstaltung durchführen. Nähere Informationen folgen.
Hintergrundinformationen zur Rolle von PRO ASYL und RSA
Nach dem Schiffbruch unterstützte PRO ASYL rund zwanzig Überlebende, die Angehörige in Deutschland haben, dabei, dass sie zu ihren Familien nach Deutschland kommen konnten und hier einen Schutztitel erhalten. Die PRO ASYL Partnerorganisation Refugee Support Aegean (RSA) unterstützt in Griechenland gemeinsam mit weiteren griechischen Flüchtlingsorganisationen rund 40 Überlebende bei ihrer Klage gegen die Untätigkeit der griechischen Küstenwache.
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Quelle: Pro Asyl