ZF Saarbrücken: Mit Erpressungen in die Transformation
Übernommen von: DKP Saarland
März 2024: Es ist Bilanz-Pressekonferenz von ZF. Die Milliardengewinne der vergangenen Jahrzehnte sind längst Geschichte. Heute plagen den Konzern die Belastung von milliardenschweren Übernahmen – insbesondere in den USA. Deshalb packt ZF-Chef Holger Klein erneut die Keule gegen die Beschäftigten und die Politik aus. Nur „wenn die Rahmenbedingungen stimmen und wir hier unsere Kostenbasis verbessern“, werden neue Milliardeninvestitionen in die Transformation gesteckt. Konkrete Prognosen über die künftige Personalentwicklung an den deutschen Standorten lehnt Klein daher konsequenterweise ab. Auf dem Basar der Transformation gilt es, sich nicht in die Karten sehen zu lassen.
Übersetzt heißt das: Noch mehr Druck auf die arbeitenden Menschen, die eh schon am Anschlag sind. Zudem ist es eine unverhohlene Drohung an die Politik: Milliarden Steuergelder für ZF oder die Transformation findet in den deutschen Werken nicht statt.
Ansonsten stehen die Zeichen trotz glänzender Gewinne sowieso auf Arbeitsplatzvernichtung. Nur 30 Prozent der geplanten Investitionen sollen nach Deutschland fließen – die Billiglöhne sind für die Profitgier des Konzerns zu verlockend. Nur noch bis 2025 sind betriebsbedingte Kündigungen im Saarbrücker Werk ausgeschlossen. Erst anschließend sei vorgesehen, nach neuen Produkten für Saarbrücken Ausschau zu halten.
Wie lange sollen die Beschäftigten eigentlich noch hingehalten werden? Die Verbrennertechnologie soll offensichtlich wie eine Zitrone bis zum letzten Tropfen ausgequetscht werden – danach sollen die Beschäftigten in die Röhre schauen.
Schluss mit der Hinhaltetaktik!
Aktuell haben Belegschaften und ihre Gewerkschaft alle Druckmittel in der Hand, um den Konzern zu Zugeständnissen zu zwingen. Jedes Abwarten verschlechtert die Situation. Deshalb muss jetzt der Kampf um die Rahmenbedingungen für eine sozial-ökologische Transformation bei ZF begonnen werden. Die betriebliche Mitbestimmung muss ausgeweitet werden. Notwendig wäre ein Strukturrat im Saarland für eine sozial-ökologische Wende mit Eingriffsrecht in die Konzernstrategien entsprechend der Landesverfassung und Grundgesetz.
Quelle: DKP Saarland