25. November 2024

EVG kritisiert Stellenabbau bei der Deutschen Bahn

Übernommen von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG:

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) blickt kritisch auf die Stellenabbaupläne der Deutschen Bahn. Der angekündigte Abbau von 30.000 Stellen in den kommenden Jahren scheint vor allem budgetgetrieben und nicht durch konkrete Maßnahmen hinterlegt. Wo ist der Zukunftsplan? Was sind so genannte Verwaltungsstellen? Unbeantwortet bleibt die Frage, wie es die DB schaffen will, mehr Schienenverkehr mit weniger Menschen zu betreiben. Nur durch das Engagement der Eisenbahner:innen wird derzeit unter schwierigsten Rahmenbedingungen das System aufrecht erhalten.

Grundsätzlich spricht aus Sicht der EVG nichts dagegen, wenn die DB AG Prozesse und Strukturen im Unternehmen auf den Prüfstand stellt und hinterfragt. Jede Personalanpassung muss aber durch klare Maßnahmen hinterlegt sein und sie muss planbar und sozialverträglich sein. Unsere Betriebsrät:innen werden hier sehr genau hinsehen und vor allem darauf achten, dass nicht einfach dieselbe Arbeit auf weniger Schultern verteilt wird. Die Tarifverträge der EVG, die Weiterbeschäftigung im Konzern und Qualifikationsmaßnahmen ermöglichen, sind strikt einzuhalten.

Die EVG fordert: Hände weg vom Personalabbau im operativen Bereich – dieser muss im Gegenteil gestärkt werden. Wir brauchen jede und jeden, für einen guten Schienenverkehr in Deutschland. Hierfür erwarten wir vom Konzernvorstand und auch vom Eigentümer endlich einen klaren Plan.

Deshalb fordert die EVG:

  1. Alle geplanten Einstellungen im operativen Bereich sind umzusetzen.
  2. Langfristige Finanzierung der Eisenbahn in Deutschland sichern – vor allem die Finanzierung zur zeitgemäßen Ertüchtigung der Infrastruktur.
  3. Optimierung aller Prozesse im DB-Konzern, um das Kerngeschäft qualitativ und auch digitalisiert voranzubringen.

Eines der größten Probleme der Wirtschaft aktuell und in den kommenden Jahren ist der Fach- und Arbeitskräftemangel. Die Verkehrswende ist ohne Personal unmöglich. Hinzu kommt, dass der demografische Wandel einen weiteren personellen Aderlass mit sich bringt. 30 Jahre Bahnreform stehen für 30 Jahre Vernachlässigung der Schiene. Die EVG warnt, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. An die Politik und den Eigentümer gerichtet, fordert die EVG einen klaren und finanzierten Zukunftsplan. Ohne eine leistungsfähige Schiene gibt es keine Verkehrswende und Deutschlands Klimawende wäre somit zum Scheitern verurteilt.

Quelle: Presseportal.de – EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft

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