24. November 2024

Wieder große Kündigungswelle bei Steyr Automotive

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Steyr. Der Fahrzeughersteller Steyr Automotive hat erneut angekündigt, Kolleginnen und Kollegen massenhaft zu kündigen. Diesmal sollen 200 Beschäftigte ihren Job verlieren. Die Betroffenen wurden beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet, wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichteten. Die Begründung? Eine Auftragsflaute, die sich durch Umschichtungen nicht mehr kompensieren lasse.

Seit der deutsche LKW-Hersteller MAN das Werk schließen wollte und Investor Siegfried Wolf den Standort vor drei Jahren übernahm, wird nun kontinuierlich Personal abgebaut. Es zeigt sich also, dass die Übernahme durch private Investoren keineswegs die Rettung für die Arbeiterinnen und Arbeiter darstellt, sondern vielmehr ihre prekäre Lage verschärft.

Das Produktionsvolumen bei Steyr Automotive ist über alle Geschäftsfelder hinweg um 20 Prozent eingebrochen. Selbst durch interne Umschichtungen sei dies nicht mehr zu kompensieren, weshalb der Personalstand weiter reduziert werde, hieß es aus dem Konzern. Diese Argumentation ist typisch für einen kapitalistischen, profitgetriebenen Betrieb, der stets versucht, durch Umstrukturierungen und Rationalisierungen Kosten zu senken – auf Kosten der Arbeiterklasse versteht sich.

Die Beschäftigtenzahl im ehemaligen MAN-Werk dürfte somit unter 1.000 fallen. Vor drei Jahren hatten noch gut 2.000 Kolleginnen und Kollegen Arbeit im Werk. Die erneute drastische Reduktion der Belegschaft zeigt einmal mehr die verheerenden Auswirkungen des kapitalistischen Profitstrebens. Steyr Automotive kämpft laut eigenen Aussagen mit der schwächelnden Nachfrage nach E‑Fahrzeugen. Seit der Übernahme durch Wolf wurde stark auf die Herstellung von Elektro-LKWs gesetzt. Und die Konsequenzen fehlender Unternehmensprofite sollen nun erneut auf die Beschäftigten abgewälzt werden.

Diese Ereignisse sind kein Zufall, sondern Symptom der kapitalistischen Produktionsweise, die auf Profitmaximierung um jeden Preis ausgerichtet ist. Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind die Leidtragenden dieses Systems, das ihnen keine Sicherheit und keine Perspektive bietet. Stattdessen sind sie den Launen des Marktes und den Entscheidungen von Investoren ausgeliefert, die nur ihre eigenen Interessen verfolgen.

Quelle: ORF

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