Wasserprivatisierung auf Kreta: Bevölkerung kämpft für bezahlbares und qualitativ hochwertiges Wasser
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme warnt die Volksvereinigung Kreta, die Wahlliste der Kommunistischen Partei Griechenlands auf kommunaler Ebene, eindringlich vor den Plänen der griechischen Regierung und der Regionalverwaltung, die Wasserversorgung auf der Insel Kreta zu privatisieren. Die Organisation betont, dass die Kretaner gezwungen sein werden, Wasser als Luxusgut zu betrachten, falls diese Pläne umgesetzt werden.
Die Volksvereinigung Kreta ruft die Bevölkerung auf, ihren Widerstand gegen diese Vorhaben zu organisieren und zu verstärken, um bezahlbares und qualitativ hochwertiges Wasser sowie notwendige Infrastrukturprojekte für die heutigen Bedürfnisse zu fordern, anstatt die Gewinne einiger weniger zu sichern.
Laut der Mitteilung plant die Regierung, auf Kreta eine Wasserverwaltungsorganisation nach dem Modell der thessalischen Wassergesellschaft zu gründen, die bereits in der Region Thessalien für erhebliche Proteste gesorgt hat. Diese „Superfirma“ soll für Flüsse, Seen, Hochwasserschutz- und Bewässerungsprojekte verantwortlich sein und dabei die bisherigen öffentlichen Dienste ersetzen.
Die Gründung dieser Aktiengesellschaft führte in Thessalien zu massiven Eingriffen in die Rechte der dortigen Beschäftigten, deren Arbeitsverhältnisse in private Verträge umgewandelt wurden. Diese Maßnahmen sollen nun auch auf Kreta umgesetzt werden, unterstützt von der Regionalverwaltung, die diese Pläne seit 2016 vorantreibt.
Besondere Kritik erntet die jüngst unterzeichnete Studienvereinbarung mit dem niederländischen Unternehmen HVA, finanziert von der griechischen Firma TERNA. Solche Aktionen werden nicht als großzügige Spenden betrachtet, sondern als langfristige Investitionen in künftige Geschäfte mit Wasser.
Die geplante Aktiengesellschaft wird ihre Entscheidungen nach wirtschaftlichen Kriterien treffen, was drastische Preiserhöhungen für die kretischen Haushalte und Landwirte zur Folge haben könnte. Diese Politik, die auch bei der Energiewirtschaft verfolgt wurde, hat bereits zu erheblichen Strompreiserhöhungen und Energiearmut geführt, während Energiekonzerne hohe Gewinne verzeichnen.
Diese Entwicklungen folgen den Richtlinien der Europäischen Union, die von allen bisherigen griechischen Regierungen unterstützt wurden und seit 1999 die schrittweise Privatisierung des Wassers vorantreiben. Die Volksvereinigung Kreta betont, dass die Wasserknappheit auf der Insel das Ergebnis mangelnder Investitionen in die Wasserinfrastruktur ist und fordert die Bevölkerung auf, sich aktiv gegen die Privatisierungspläne zu wehren.
Die kretischen Landwirtschaftsbetriebe (TOEB) haben bereits gegen die Pläne protestiert und betonen, dass sie seit Jahren Wasserspeicher- und Anreicherungsprojekte fordern. Sie beschuldigen die Regierung, die Bedürfnisse der Bürger zu ignorieren und fordern, keine europäischen Vorgaben auf Kosten der Landwirte und des primären Sektors umzusetzen.
Abschließend appelliert die Volksvereinigung Kreta an die Bevölkerung, keinen Anlass zur Selbstzufriedenheit zu geben. Nur durch koordinierten und verstärkten Widerstand können bezahlbares und qualitativ hochwertiges Wasser sowie notwendige Infrastrukturprojekte für die heutigen Bedürfnisse gesichert werden, anstatt die Gewinne weniger zu maximieren.
Quelle: 902.gr
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