Systematische Folter in Israels Gefängnissen
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Das 1989 gegründete Israelische Informationszentrum für Menschenrechte in den besetzten Gebieten beschreibt die Haftanstalten für Palästinenser als faktische “Folterlager”.
Jerusalem. Die israelische Menschenrechtsorganisation B’Tselem veröffentlichte einen neuen Bericht, der Israel die systematische Folter palästinensischer Häftlinge vorwirft. In diesem Report, der den Namen “Willkommen in der Hölle” trägt, hat die NGO die Aussagen von 55 ehemaligen Gefängnisinsassen aufgenommen und ausgewertet. Die Ergebnisse zeugen von schwerer Misshandlung und Gewalt, denen die rund 10.000 großteils ohne Anklage inhaftierten Menschen ausgeliefert sind.
B’Tselem spricht von einem “Netzwerk von Lagern, die dem gezielten Missbrauch von Insassen dienen.” Diese “Einrichtungen, in denen jeder Insasse absichtlich schwerem, unablässigem Schmerz und Leid ausgesetzt ist, funktionieren de facto als Folterlager.” Zudem sei der Missbrauch auf eine Weise “systematisch”, dass “es sich zweifellos um eine organisierte, erklärte Politik der israelischen Gefängnisbehörde handelt.”
Die Menschenrechtsorganisation benennt in ihrem Bericht den rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir als Hauptverantwortlichen, der allerdings auch die volle Unterstützung der rechts-religiösen Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu genieße. Diese habe den Angriff vom 7. Oktober 2024 missbraucht, um “ihre rassistische Ideologie stärker umzusetzen”.
Quelle: ORF
Quelle: Zeitung der Arbeit