Aldar Xelîl: Haben unsere Hoffnung nie an äußere Mächte gebunden
Aldar Xelîl von der Bewegung für eine demokratische Gesellschaft (TEV-DEM), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA über die Rückzugsentscheidung der USA aus Syrien, 20.12.2018
Xelîl erklärt, man habe in der Revolution von Nord- und Ostsyrien die Hoffnung niemals an äußere Mächte gebunden. Die Völker der Region hätten selbst die Kraft, Drohungen und Absichten der Türkei scheitern zu lassen.
„Die Türkei will die Revolution ersticken“
Xelîl weist in dem Gespräch auf die schwierige Phase hin, welche die Region im Moment durchlebt: „Der türkische Staat hat erst den IS unterstützt und ihn Kobanê angreifen lassen. Dann hat er Efrîn besetzt. Über alle politischen, diplomatischen und militärischen Wegen hat die Türkei versucht, die Revolution von Nord- und Ostsyrien zu ersticken. Sie versucht es auch weiterhin.“
„Die Bevölkerung ist zum Widerstand bereit“
Xelîl sagt, der türkische Staat wolle mit seinen Drohungen die Errungenschaften des kurdischen, arabischen und aramäischen Volkes treffen und das demokratische System vernichten. Die Völker Nord- und Ostsyriens seien jedoch bereit, ihre Errungenschaften unter jeder Bedingung zu verteidigen.
„Wir haben unsere Hoffnung niemals an äußere Mächte gebunden“
Die Erklärungen aus dem Weißen Haus kommentiert Xelîl mit den Worten: „Wir haben niemals gesagt, dass wir uns mit äußeren Mächten gemeinsam verteidigen werden oder mit der Unterstützung äußerer Kräfte unsere Revolution zum Erfolg führen. Unsere Revolution geht auf der Grundlage der Einheit der Völker, dem gemeinsamen Kampf und gemeinsamer Kraft weiter. Wir haben unsere Hoffnungen niemals an äußere Mächte gebunden. Wenn sie bleiben, werden wir uns weiterhin für den Vorteil der Bevölkerung einsetzen, wenn sie sich zurückziehen, dann ist die einzige entscheidende Frage die Dimension des Widerstands der Völker.“
Xelîl fordert die internationale Gemeinschaft und zivilgesellschaftliche Organisationen auf, angesichts der Drohungen auf die Türkei Druck auszuüben: „Die möglichen Angriffe der Türkei können nur durch den demokratischen Kampf der zivilgesellschaftlichen, demokratischen Institutionen gestoppt werden.“
Aufruf an die Völker
„Überall in Nord- und Ostsyrien muss die Bevölkerung Maßnahmen gegen die Invasionsdrohungen der Türkei ergreifen können. Die Verteidigung und Sicherheit müssen gestärkt und in allen Bereichen müssen Einheiten aufgestellt werden“, sagt Xelîl.
„Die Bevölkerung hat die Stärke den Angriff zu zerschlagen“
„Die Bevölkerung hat sich selbstorganisiert. So wie sie die heiligen Werte der Revolution geschützt hat, wird sie all ihre Errungenschaften schützen können. Keine Kraft sollte damit rechnen, die Revolution von Nord- und Ostsyrien zu ersticken.“
„Man muss an der Seite der Völker stehen“
Xelîl betont, die Revolution stelle für Rojava und Menschen in den anderen Teilen Kurdistans eine wichtige Errungenschaft dar. Er erklärt: „So wie unser Volk außerhalb Kurdistans den Widerstand von Efrîn und Kobanê unterstützte, muss es auch zur Unterstützung der Völker Nord- und Ostsyriens auf die Straßen strömen. Wir rufen nochmals alle demokratischen internationalen Einrichtungen dazu, auf sich an die Seite der Völker Nord- und Ostsyriens zu stellen.“
Quelle:
Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.