9. Oktober 2024

Fehlzeitenreport: „Es droht ein kranker Teufelskreis“

Übernommen von Pressemitteilungen – IG Metall:

Den „Fehlzeitenreport 2024“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK kommentiert Hans-Jürgen Urban, für Gesundheitsschutz und Sozialpolitik verantwortliches Vorstandsmitglied der IG Metall:

„Die Arbeitsbedingungen sind ein Schlüsselfaktor für Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Beschäftigten. Stress, Arbeitshetze, Belastungen und entfremdende Arbeit werden zunehmend zur Gefahr für Beschäftigte und Betriebe. Gesundheitsschutz ist Arbeitgeberpflicht und letztlich auch ein Standortvorteil.

Gute Arbeitsbedingungen entscheiden zunehmend über Attraktivität und Arbeitsfähigkeit. Besonders die Folgen psychischer Belastungen und der langen Ausfallzeiten müssen Betriebe endlich ernst nehmen. Fast um die Hälfte haben die Arbeitsunfähigkeits-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen seit 2014 zugenommen. Das ist ein Alarmsignal. Die Arbeitgeber müssen endlich ihrer Verantwortung für die psychische Gesundheit der Beschäftigten gerecht werden. Statt neuer bürokratischer Hürden für Krankmeldungen braucht es mehr Prävention durch verbindliche Regeln durch die Politik wie eine Anti-Stress-Verordnung.

Nur 40 Prozent der betroffenen Beschäftigten haben nach ihrer Krankheit die Chance auf ein Eingliederungsmanagement zurück in die Arbeit. Es ist unverständlich, wie antriebslos die Ampelkoalition ein versprochenes Gesetz dazu betreibt. Wir brauchen endlich ein flächendeckendes, wirksames betriebliches Eingliederungsmanagement mit individuellem Rechtsanspruch der Beschäftigten nach langer und wiederholter Krankheit. Sonst droht ein kranker Teufelskreis.“

Quelle: Pressemitteilungen – IG Metall

IG Metall