18. November 2024

Die Zahl junger Mitglieder nimmt zu und verleiht unserer Bewegung neue Dynamik

Übernommen von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF):

 

Die Anzahl junger Mitglieder in der ITF ist seit unserem letzten Kongress im Jahr 2018 um 55 Prozent von 1,15 Millionen auf 1,78 Millionen gestiegen.

Dieses Wachstum ist ein direktes Resultat des kollektiven Engagements der ITF-Mitgliedsorganisationen, den Schwerpunkt auf die Mitgliedschaft junger Beschäftigter zu legen und eine stärkere und repräsentativere globale Gewerkschaftsbasis aufzubauen.

Über 190 junge Beschäftigte aus 142 Gewerkschaften und 71 Ländern nahmen heute in Marrakesch (Marokko) an der ITF-Konferenz junger Verkehrsbeschäftigter teil. Die jungen Beschäftigten bejubelten diesen Mitgliederzuwachs und nahmen die Zukunft ins Visier – eine Zukunft, in der sichere und gefahrlose Arbeitsplätze kein Wunschtraum mehr sind, sondern garantiertes Recht.

„Junge Beschäftigte bauen unsere Bewegung von Grund auf auf und wir haben große Fortschritte erzielt, aber wir wissen, dass unsere Arbeit noch lange nicht getan ist,“ so Dorotea Zec, die Co-Vorsitzende des ITF-Ausschusses für junge Verkehrsbeschäftigte von der kroatischen Seeleutegewerkschaft Sindikata Pomoraca Hrvatske.

„Unser Appell, junge Beschäftigte zu fördern und in sie zu investieren hat sich eindeutig ausgezahlt. In den letzten fünf Jahren haben junge Beschäftigte über 60 eigene Jugendstrukturen in ihren Gewerkschaften und auf nationaler, regionaler und sektoraler Ebene geschaffen. Wir haben uns für Nachhaltigkeit und die Rechte von Plattformbeschäftigten eingesetzt und das Thema psychische Gesundheit auf die Agenden unserer Gewerkschaften gesetzt.“

Junge Verkehrsbeschäftigte sind mit zunehmenden Krisen konfrontiert, die ihre Lebensgrundlagen jetzt und in Zukunft bedrohen. Seit der Pandemie steigen die Lebenshaltungskosten stetig, aber die Löhne halten damit nicht Schritt, weshalb viele Mühe haben, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Für diejenigen in prekären oder informellen Beschäftigungsverhältnissen macht es der Mangel an stabilen und menschenwürdigen Arbeitsplätzen noch schwieriger.

Hier geht es nicht nur um heute – es geht um die Zukunft. Viele können es sich nicht leisten, auf ein Haus zu sparen, und die langfristige finanzielle Unsicherheit bedeutet, dass ihnen ein Ruhestand in Würde nur schwer möglich sein wird. Statt Stabilität erleben sie permanente Unsicherheit.

Um dagegen anzugehen, verabschiedeten die Delegierten der heutigen Konferenz einen Entschließungsantrag, der das Engagement der ITF für junge Beschäftigte bekräftigt und anhaltende Unterstützung für die Organisierung junger Beschäftigter und ihre Integration in Führungspositionen fordert. Vor allem legt er konkrete Schritte dar, wie Gewerkschaften junge Beschäftigte organisieren, ihnen eine Stimme geben und ihre Vertretung in ITF-Strukturen, einschließlich nationalen Koordinierungsausschüssen, sicherstellen können.

Dieser Entschließungsantrag wird am Samstag, den 19. Oktober auf der Plenarsitzung zur Annahme vorgelegt. Wenn er vom Kongress verabschiedet wird, wird er Teil der globalen Agenda der ITF. Am Donnerstag, den 17. Oktober verabschiedeten die Delegierten bereits eine Satzungsänderung, die die Erweiterung des ITF-Vorstands um eine*n neue*n Vizepräsidenten*Vizepräsidentin für junge Beschäftigte vorsieht. Das bedeutet, dass es nun einschließlich der beiden Co-Vorsitzenden des Jugendausschusses mindestens drei Vorstandssitze für junge Beschäftigte gibt.

„Wir wissen, dass junge Beschäftigte Gewerkschaften und Gewerkschaften junge Beschäftigte brauchen,“ so Horacio Calculli, Co-Vorsitzender des Ausschusses für junge Verkehrsbeschäftigte von der Asociación Argentina de Aeronavegantes.

Aber es geht nicht nur um Inklusion, sondern es muss um Kontinuität gehen und darum, die nächste Generation an Führungskräften zu schaffen, um dafür zu sorgen, dass das Wissen und die Energie junger Beschäftigter in die Zukunft getragen werden.“

Wir müssen sicherstellen, dass ihre Erfahrungen, Fähigkeiten und die erfolgten Investitionen erhalten bleiben, indem wir ihre dauerhafte Beteiligung an Gewerkschaftsaktivitäten und ihre Mitwirkung in der ITF unterstützen.“

Auf der Jugendkonferenz gab es leidenschaftliche Redebeiträge zu zentralen Themen, die die Grundlage des ITF-Arbeitsplans für junge Beschäftigte im Zeitraum 2025 bis 2029 bilden, darunter die Förderung der Schaffung und Aktivierung von Jugendstrukturen in Gewerkschaften, der Einsatz für nachhaltigen Verkehr, der Schutz von Rechten und Bedingungen vor den Auswirkungen neuer Technologien und der Gig Economy und das Eintreten für Gleichstellung sowie die Behandlung des Themas psychische Gesundheit als betriebliches Anliegen.

Auf der heutigen Konferenz wurden noch zwei weitere wichtige Entschließungsanträge verabschiedet. Der erste, der von der deutschen Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) eingebracht wurde, beschäftigt sich mit der Förderung junger Beschäftigter im maritimen Sektor im Hinblick auf die Zukunft der Arbeit, und der zweite, der von fünf Gewerkschaften unterstützt wurde, hat die Schulung junger Beschäftigter für den Einsatz für sichere und nachhaltige Bahnen zum Thema.

Die Delegierten dankten den scheidenden Mitgliedern des Jugendausschusses, insbesondere den beiden Co-Vorsitzenden Zec und Calculli, und bestätigten dann die Zusammensetzung des neuen Ausschusses für junge Verkehrsbeschäftigte, die Wahl von Preeti Singh (AIRF, Indien) und Nick Loridan (BTB, Belgien) als neue Co-Vorsitzende sowie die Ernennung von Nice Mwansasu (COTWU, Tansania) zur ersten Präsidentin für junge Verkehrsbeschäftigte im ITF-Vorstand.

“Der Elan, den ihr in ITF-Veranstaltungen und -Kampagnen einbringt, wird uns in eine neue Dimension führen. Wir setzen uns in der ITF und in der Bewegung der Verkehrsbeschäftigten für eure Interessen ein,“ so Generalsekretär Stephen Cotton in seinem Schlusswort.

Die Botschaft war eindeutig: Die Zukunft des Verkehrssektors hängt von jungen Beschäftigten ab – und sie sind bereit, den Kampf für sichere, menschenwürdige Arbeitsplätze anzuführen.

Quelle: Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF)

ITF