8. November 2024

Die Fronten zwischen dem VW Management und der IG Metall

Übernommen von Yeni Hayat / Neues Leben:

Die Fronten zwischen dem VW Management und der IG Metall verhärten sich. Die Forderungen auf beiden Seiten sind definiert. Volkswagen hat in einer „Giftliste“ (erstmals im Handelsblatt veröffentlicht, nach Aussagen von hochrangigen Managern). Details sind nun offiziell kommuniziert. 1. 10% Lohnkürzung, 2. Schließung von drei Werken, 3. in alle Werken werden KollegInnen gekündigt, 4. Abteilungen und Bereiche sollen ins Ausland verlagert werden, 5. Tarifliche Zulage streichen, 6. 600 statt 1400 Azubis garantieren. Ziel ist es profitabler zu werden. Es geht bei dieser Hausgemachte „Krise“ nicht um Verluste sondern um Gewinnmaximierung. Mit anderen Worten heißt dass, dass die Aktionäre mehr Geld bekommen und dafür müssen viele Familien verzichten müssen.

Wenn wir uns die Absatzzahlen von Januar bis September 2024 anschauen, dann stellen wir fest, dass 12,9 Mrd. Gewinn vor Steuer von den Kollegen weltweit erarbeitet wurde. Dieser Gewinn scheint nicht ausreichend zu sein, weil im gleichen Zeitraum letztes Jahr ca. 3,3 Mrd. mehr vor Steuer ausgeschüttet wurden.

Die beschriebene Situation ist ausreichend um die Arbeitskämpfe auf die Straße zu tragen um die vollen 7% Tarifforderung durchzusetzen. Wichtig ist, dass nicht nur eine Entgelterhöhung rauskommt sondern auch keine Arbeitsverdichtung zugelassen wird. Gleichzeitig muss sofort die Arbeitszeit verkürzt werden, das im Haustarifvertrag verankert ist und Arbeitszeit von 26 Stunden bis 34 Stunden zulässt.

Wir haben in den letzten 30 Jahren bereits Reallohn Verluste von 2zwei Mal 20% hingenommen. Immer wenn es hieß Konkurrenzfähig zu bleiben wurden wir gegen andere Werke und Standorte ausgespielt. Hier hat leider die IGM und die Betriebsräte immer wieder zugestimmt statt sich mit den Kolleginnen in China und und anderswo zu solidarisieren um die Ausspielung zu verhindern.

Jetzt bricht ein Markt in China zusammen und wir zahlen erneut die Zeche. Entweder wir fangen endlich an uns mit unseren Kollegeninnen zu solidarisieren oder wir werden schwäre Arbeitskämpfe wie jetzt führen müssen.

Diesen Konflikt mit dem VW Managern können wir nur gewinnen wenn wir endlich anfangen die bürokratischen Hürden der IGM und des Betriebsrats überwinden und alle Möglichkeiten zu unserem Gunsten Nutzen. Wir können nicht mit Stellvertreter Proteste (3-4 Tausend Kollegeninnen aus allen Werken) bei den Tarifverhandlungen eine andere Haltung dem Konzern aufzwingen. Ob Audi, VW oder die ganzen Zulieferer wir gehören zusammen und müssen zusammen unsere Rechte im Betrieb und auf der Straße verteidigen. Weder ein Audi Werk in Brüssel noch ein Anderes Werk darf geschlossen werden. In vielen Aktionen vor den Werken und in den Werken haben die Kolleginnen gezeigt, dass sie bereit sind für Ihre Forderung zu kämpfen. Noch nie waren bei jedem Aufruf der Betriebsräte so viele Kollegen bereit auf die Straße zu gehen.

Auch die Möglichkeiten eine Betriebsversammlung in die Länge zu ziehen ist ein Druckmittel. Ich bin mir Sicher Jede Kollegin und Kollege hat was zu sagen!

Quelle: Yeni Hayat / Neues Leben

Wirtschaft & GewerkschaftYeni Hayat