Kuba im Kampf gegen Naturkatastrophen und US-Blockade
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Havanna. Kuba steht dieser Tage vor enormen Herausforderungen: Naturkatastrophen und eine anhaltende Energiekrise haben die sozialistische Insel schwer getroffen. Während die Bevölkerung mit den Auswirkungen eines schweren Erdbebens und der Nachwirkungen von gleich zwei verheerenden Hurrikanen kämpft, erschweren die völkerrechtswidrigen US-Sanktionen die Erholung erheblich. Doch Kuba zeigt sich einmal mehr widerstandsfähig.
Am vergangenen Sonntag erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,8 den Osten Kubas. Präsident Miguel Díaz-Canel berichtete von Erdrutschen, Gebäudeschäden und unterbrochenen Stromleitungen. Trotz der Schäden machte der Präsident deutlich, dass die Sicherheit und Rettung von Menschenleben oberste Priorität hat. Doch dies war nicht die einzige Katastrophe: Nur wenige Wochen zuvor zog Hurrikan „Oscar“ über den Westen des Landes und hinterließ Zerstörung und Todesopfer. Ein zweiter Hurrikan brachte das ohnehin fragile Stromnetz in der vergangenen Woche erneut an seine Grenzen. Die Hauptstadt Havanna hat mittlerweile 85 Prozent ihrer Stromversorgung wiederhergestellt, doch in den Provinzen Artemisa und Pinar del Río bleiben zahlreiche Menschen weiterhin ohne Strom.
Die Energiekrise auf Kuba wird zusätzlich durch die jahrzehntelange US-Blockade verschärft, die den Zugang zu lebensnotwendigen Gütern und Ressourcen auf internationalen Märkten nahezu verunmöglicht. Über eine Million Menschen waren zuletzt von Stromausfällen betroffen, und der Unmut in der Bevölkerung wächst. Dennoch zeigt sich vor allem eines: Die Menschen auf Kuba bleiben trotz aller Widrigkeiten stark und solidarisch.
Während die kubanische Bevölkerung gegen die Herausforderungen kämpft, kommen auch erste Zeichen der internationalen Unterstützung. Russland hat angekündigt, dem kubanischen Energiesektor dringend benötigte Notfallhilfe zukommen zu lassen. Vizepremier Dmitri Tschernyschenko versprach die Lieferung von 80.000 Tonnen Dieselkraftstoff, um die Energieversorgung zumindest vorübergehend zu stabilisieren. Diese Maßnahme soll die Stromversorgung für etwa 16 Tage sichern. Zudem hat Russland Vereinbarungen mit Kuba getroffen, um den Bau von Solaranlagen zu unterstützen und landwirtschaftliche Produkte zu liefern, darunter Weizen und Düngemittel. Diese Hilfen sollen die Lebensbedingungen in Kuba langfristig verbessern und den Weg in eine nachhaltige Zukunft ebnen.
Auch die Vereinten Nationen und selbst die Europäische Union leisten vereinzelt Unterstützung. Die erste von vier Hilfslieferungen mit insgesamt 94 Tonnen medizinischem Material und grundlegenden Hilfsgütern ist bereits in Santiago de Cuba angekommen. Diese Lieferungen zielen darauf ab, die dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung zu decken. Ende Oktober bewilligte die UNO zudem 33 Millionen US-Dollar zur Bewältigung der Sturmschäden.
Quelle: Zeitung der Arbeit